Neustart für Energiewende geht nach hinten los
Geschrieben am 24-06-2014 |
Berlin (ots) - Als Rückschritt für die Energiewende kritisiert der
Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) den heute vorgelegten
Gesetzentwurf zur Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG).
"Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hatte einen Neustart für
die Energiewende angekündigt - erreicht hat er jetzt das Gegenteil",
sagt BEE-Geschäftsführer Dr. Hermann Falk. "Verpflichtende
Direktvermarktung und Ausschreibungen bremsen den weiteren Ausbau der
Erneuerbaren Energien und erhöhen gleichzeitig Aufwand und Kosten des
Gesamtsystems."
Auch die Belastung des selbst erzeugten Ökostroms mit 40 Prozent
der EEG-Umlage im Jahr 2017 (nach 30 und 35 Prozent in den Jahren
2015 und 2016) bringe keinen Vorteil für das EEG-Konto, behindere
aber innovative Modelle zur Versorgung von Mehrfamilienhäusern oder
Supermärkten mit sauberem Strom, kritisiert Falk. Die vorgesehene
Bagatellgrenze von 10 Kilowatt sei viel zu niedrig.
Die flexible, regelfähige Bioenergie werde durch die EEG-Novelle
sogar in ihrer Existenz bedroht. Die Vergütungshöhen für die
Einsatzstoffe der Anlagen seien so gering, dass selbst der extrem
niedrige Ausbaukorridor von 100 Megawatt pro Jahr bei Weitem nicht
genutzt werden könne. Die Biogasbranche rechne mit lediglich 6
Megawatt pro Jahr.
"Mit seiner Reform erhöht Minister Gabriel die Abhängigkeit von
russischem Erdgas", so Falk. Außerdem zeige er kein Vertrauen in die
Bürgerenergie, die Deutschlands Energiewende so stark gemacht habe.
"Stattdessen nimmt Gabriel den Wettbewerbsdruck von den
konventionellen Energieerzeugern." Einer der wenigen Lichtblicke sei
die Verordnungsermächtigung für ein Ökostrommarktmodell. Diese Option
für eine direkte Belieferung der Kunden mit Ökostrom müsse jetzt
schnell umgesetzt werden.
Insgesamt sei dies ein schlechter Tag für den Klimaschutz, so
Falk. "Mit dieser EEG-Reform wird Deutschland seine eigenen Ziele
verfehlen und international ein schlechtes Vorbild abgeben." Dass die
Politik ihre Aufgabe so mangelhaft erfüllt habe, sei für die
Erneuerbaren-Branche aber kein Grund zum Verzagen. "Die vielen
Bürger, Unternehmen und Energiegenossenschaften werden weiterhin hart
dafür arbeiten, dass die Energiewende erfolgreich fortgesetzt wird",
sagt Falk abschließend.
Als Dachverband der Erneuerbare-Energien-Branche in Deutschland
bündelt der BEE die Interessen von 29 Verbänden und Organisationen
mit 30 000 Einzelmitgliedern, darunter mehr als 5 000 Unternehmen.
Wir vertreten auf diese Weise 371 400 Arbeitsplätze und mehr als 3
Millionen Kraftwerksbetreiber. Unser Ziel: 100 Prozent Erneuerbare
Energie in den Bereichen Strom, Wärme und Verkehr.
Pressekontakt:
Bundesverband Erneuerbare Energie e.V.
Pressesprecher Jens Tartler
Invalidenstraße 91
10115 Berlin
Tel.: 030 / 275 81 70-16
E-Mail: presse@bee-ev.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
534187
weitere Artikel:
- Frankfurter Rundschau: Kommentar zu Junckers Redehonoraren Frankfurt (ots) - Schlafen wolle er, hat Jean-Claude Juncker über
seinen sehnlichsten Wunsch nach der Europawahl gesagt. Das hat er
bleiben lassen und gegen Entgelt geredet. Dass das vor ihm schon
andere taten, macht es nicht besser. Dass Juncker auch nach der Wahl
gegen Geld gesprochen hat, lässt Staunen. Seine Vortragstätigkeit
belastet weniger das Ansehen seines künftigen Amtes als vielmehr den
Ruf des Redners. Die Mentalität des "Mich kann man buchen, mich
gibt's im Sonderangebot" schadet aber vor allem dem Ruf der Politik -
nicht mehr...
- Berliner Zeitung: Zur Diskussion um eine erneute Berliner Olympia-Bewebung: Berlin (ots) - Es geht bei einer Bewerbung um Olympia in Berlin ja
um nicht mehr und nicht weniger, als uns selbst und die Welt davon
zu überzeugen, dass Olympische Spiele zwar groß, aber nicht
gigantisch sein müssen. Dass Sportstätten so gebaut werden können,
dass sie später keine Ruinen sind. Dass ein Olympisches Dorf ein
passables Wohnviertel werden kann. Dass Olympische Spiele viel Geld
kosten, dieses aber gut angelegt ist.
Pressekontakt:
Berliner Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 (0)30 23 27-61 00
Fax: +49 (0)30 23 27-55 mehr...
- DER STANDARD-Kommentar: "Österreich hofiert Putin" von Alexandra Föderl-Schmid Wien schert aus der EU-Linie aus und agiert nach
wirtschaftlichen Interessen (Ausgabe ET 25.6.2014)
Wien (ots) - Österreich ist mit seiner Außenpolitik in den
vergangenen Jahren nicht aufgefallen. Von der deutschen
Bundeskanzlerin Angela Merkel ist folgende Charakterisierung ihres
Kollegen Werner Faymann überliefert: Er komme mit keiner Meinung rein
und gehe mit ihrer wieder raus.
Am Dienstag blickte die Weltöffentlichkeit jedoch nach Wien, weil
Bundespräsident Heinz Fischer und die Bundesregierung den roten
Teppich für Russlands mehr...
- WAZ: Neonazi-Gegner werden diffamiert
- Kommentar von Tobias Blasius Essen (ots) - Wer die Internet-Videos zu den Tumulten am
Kommunalwahlabend vor dem Dortmunder Rathaus studiert, erlebt die
wehrhafte Demokratie in einer ziemlich handfesten Version. Die Menge
wogt hin und her, Fäuste fliegen auf beiden Seiten, Täter und Opfer
sind nicht trennscharf auszumachen.
Darf man deshalb Anhänger von Parteien wie SPD, Grünen oder
Linken, die sich in einer aufgeheizten Situation einem braunen Mob in
den Weg gestellt haben, auf amtlichem Papier als "deutlich
alkoholisierte Politiker" bezeichnen? Als Störung mehr...
- Gerhardt bedauert Scheitern der früheren Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger bei der Wahl zur Generalsekretärin des Europarates Berlin (ots) - Der Vorsitzende der Friedrich-Naumann-Stiftung für
die Freiheit, Dr. Wolfgang Gerhardt, hat das Scheitern der früheren
Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger bei der
Wahl zur Generalsekretärin des Europarates bedauert. "Sabine
Leutheusser-Schnarrenberger war immer schon eine aufrechte und mutige
Kämpferin für Menschenrechte - sie wäre jetzt genau die richtige Frau
an diesem Platz gewesen", so Gerhardt, "und hätte der Stimme des
Europarates künftig mehr Gewicht verliehen."
Pressekontakt:
Boris mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|