(Registrieren)

Weser-Kurier: Kommentar von Joerg Helge Wagner zum Zwist der SPD mit der Linken

Geschrieben am 25-06-2014

Bremen (ots) - Thomas Oppermann hat innerhalb der SPD eine Art
Doppelmitgliedschaft: So ist der Niedersachse prominentes Mitglied
des wertkonservativen Seeheimer Kreises und - als Fraktionschef - der
Abteilung Attacke. Im aktuellen Fall muss man eigentlich sagen: der
Abteilung Vorwärts-Verteidigung. Verteidigt wird von ihm
Bundespräsident Joachim Gauck gegen üble Schmähungen aus der Partei
die Linke, welche die außen- und sicherheitspolitischen Vorstellungen
des Staatsoberhauptes nicht goutiert. Gauck fordert, dass sich
Deutschland als eine der größten Wirtschaftsmächte des Planeten mehr
in Krisengebieten engagieren sollte - im Zweifelsfall auch
militärisch, wenn alle anderen Mittel ausgeschöpft sind. Aber niemals
im Alleingang und immer gegen brutale Unterdrückung, für die
Durchsetzung von Menschenrechten. Eigentlich ist das unter den
demokratischen Parteien unstrittig. Folglich nahmen auch
Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter und die eher linke
SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi den Bundespräsidenten in Schutz
gegen die bewusste Fehlinterpretation seiner Worte. Die wird
keineswegs nur in der dunkelroten Ecke gepflegt, dort aber mit
besonderer Bösartigkeit: Als "Bundesfeldwebel" difamiert die
Linken-Postille "Neues Deutschland" Gauck; ein Brandenburger
Landtagsabgeordneter verstieg sich gar zur Bezeichnung "widerlicher
Kriegshetzer". Nun könnte ein erfahrener Politik-Stratege wie
Oppermann solches Gepöbel aus der Provinz geflissentlich ignorieren.
Er hat es bewusst nicht getan, sondern seine Empörung sehr öffentlich
und sehr deutlich geäußert. Denn er weiß, dass die meisten Linken
außenpolitisch genauso ticken - trotz der lauen Relativierung ihres
Fraktionschefs Gysi. Und er weiß, dass viele der eigenen Genossen das
gar nicht so schlimm finden, wenn man sich nur auf anderen Gebieten
verständigen und gegebenenfalls die Macht teilen kann. Oppermann hat
hingegen zum Glück klar gemacht, dass man sich auf Bundesebene gar
nicht verständigen kann.



Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

534467

weitere Artikel:
  • Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Baden-Württemberg/Koalition/Schmid Stuttgart (ots) - Der "kleine Nils" wird erwachsen. Nach drei Jahren in der undankbaren Rolle des Juniors ist es dem baden-württembergischen Finanzminister Nils Schmid erstmals gelungen, in einer wichtigen landespolitischen Frage die Meinungsführerschaft zu erringen - und sich am Ende auch gegen den Ministerpräsidenten durchzusetzen. Nicht erst im Jahr 2020, wie einst zwischen Grünen und SPD vereinbart, sondern bereits 2016 will die Koalition auf neue Schulden verzichten. Wenn es gut läuft, auch in den Jahren danach. Und schon 2015 mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Baden-Württemberg/Bahn/Hermann Stuttgart (ots) - Fakt ist: beim Abschluss des milliardenschweren Vertrages im Jahr 2003 hatte die Bahn, weil es kaum Wettbewerb gab, eine starke Verhandlungsposition. Ob sie diese über Gebühr zu Lasten des Landes ausgenutzt hat, ob der Vertrag einseitig zu ihren Gunsten ausgelegt wurde - das ist allemal eine Überprüfung wert. Schließlich geht es um viel Geld. Immer wieder kam zudem der - offiziell stets bestrittene - Verdacht auf, dass die großzügigen Konditionen auch mit Blick auf Stuttgart 21 gewährt wurden. Man darf gespannt sein, mehr...

  • Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Irak/Maliki Stuttgart (ots) - Dieser Mann hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Nuri al-Maliki weigert sich, im Irak eine Einheitsregierung zu bilden. Doch nur wenn er alle Volksgruppen in den politischen Prozess einbezieht, kann der Verfall des Landes noch gestoppt werden. Vor allem muss der Schiit Maliki die Sunniten an der Macht beteiligen. Dazu müsste er aber eine radikale Wende in seiner Politik vollführen, denn seit seinem Amtsantritt im Jahr 2006 hat er keine Gelegenheit ausgelassen, die Sunniten auszugrenzen und zu demütigen. Seine mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Irak Bielefeld (ots) - US-Außenminister John Kerry steht blamiert da. Seine Ankündigung einer Einheitsregierung zur Rettung des Irak ist schon nach zwei Tagen Makulatur. Das ist peinlich. Wirklich schlimm aber ist, dass die schiitische Führung um Präsident Nuri al-Malaki in Bagdad lieber untergeht, als das letzte bisschen Macht zu teilen. Es sind die Fakten, die die Sache so brisant machen - nicht die Eitelkeiten einer Supermacht, die den Irak nie retten konnte. Nach den Kurden im Norden haben sich jetzt die Schiiten im Süden für den Zerfall mehr...

  • Badische Neueste Nachrichten: Hemdsärmelig - Kommentar von Klaus Gassner Karlsruhe (ots) - Selbst die Arena Pernambuco in Brasilien könnte nicht all jene umweltbewegten Atomkraftgegner aufnehmen, die gegen einen schwarzen Ministerpräsidenten zu Felde gezogen wären, wenn er so wie aktuell Winfried Kretschmann argumentiert hätte. Dabei nutzt der grüne Regierungschef von Baden-Württemberg nur den gesunden Menschenverstand, wenn er sich für die Zwischenlagerung weiteren Atommülls in Philippsburg starkmacht. Aber genau gegen diesen gesunden Menschenverstand haben die Grünen jahrelang erbittert gekämpft - mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht