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Unternehmensumfrage zum Mindestlohn für Praktikanten / Bundesregierung setzt 63.000 Praktikantenstellen aufs Spiel

Geschrieben am 29-06-2014

Berlin (ots) - Der Stellenmarkt für Praktikanten entkommt
vielleicht knapp einer Katastrophe. Bliebe es beim derzeit noch
vorgesehen Gesetzestext, würde jedes zweite größere Unternehmen
voraussichtlich alle vom gesetzlichen Mindestlohn betroffenen
Praktikantenstellen ersatzlos zu streichen. Das ist das Ergebnis
einer repräsentativen Umfrage unter Personalverantwortlichen von
Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern, welche die IW Consult im
Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) zwischen
dem 17. und 24. Juni 2014 durchgeführt hat.

Laut Medienberichten haben die Spitzen der großen Koalition zwar
am vergangenen Freitag (27. Juni) vereinbart, dass freiwillige
Praktika erst ab drei Monaten und nicht bereits ab einer Gesamtdauer
von sechs Wochen mit einem Mindestlohn von 8,50 Euro bezahlten werden
müssen, wie viele Praktikantenstellen durch diesen Kompromiss
gerettet werden, ist jedoch fraglich. So wie die Regierung das Gesetz
dem Bundestag vorgelegt hat, würde es dazu führen, dass sechs von
zehn Unternehmen (59,6 Prozent) künftig weniger Praktikanten
einstellen. Rund rund die Hälfte aller größeren Unternehmen (47,7
Prozent) würde sogar alle unter die Mindestlohnregelung fallenden
Praktika für Studierende ersatzlos streichen. Das entspräche einem
Verlust von 63.000 Praktikantenstellen.

Insgesamt haben die Unternehmen in den vergangenen zwölf Monaten
234.000 Praktika für Studierende vergeben. Bliebe es unverändert beim
Gesetzentwurf der Bundesregierung, wäre davon rund die Hälfte künftig
von einem gesetzlichen Mindestlohn betroffen.

Für den Geschäftsführer der INSM, Hubertus Pellengahr, sind die
beim Mindestlohn für Praktikanten erkennbaren Probleme symptomatisch
für das gesamte Gesetz. Pellengahr: "Die Koalition hat aus
parteitaktischen Gründen 63.000 Praktikantenstellen auf Spiel
gesetzt. Ähnlich dramatisch wird es sich vermutlich auswirken, dass
der Mindestlohn bereits ab 18 gilt und damit junge Menschen von einer
Ausbildung abhält. Auch die zu spät erkannte Gesetzeslücke bei der
Rente mit 63 offenbart, dass den Koalitionären die Folgen ihrer
Entscheidungen nicht ausreichend bewusst sind." Laut Pellengahr
ändern all die Ausnahmeregelungen nichts an der Tatsache, dass der
Mindestlohn vor allem jenen schade, die es ohnehin schwerer haben.
"Der Mindestlohn verbaut Einstiegsschancen und widerspricht damit den
Grundsätzen der Sozialen Marktwirtschaft", so Pellengahr.

Das vollständige "IW-Personalervotum" finden Sie unter
www.insm.de/Mindestlohn.

Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist ein
überparteiliches Bündnis aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.
Sie wirbt für die Grundsätze der Sozialen Marktwirtschaft in
Deutschland und gibt Anstöße für eine moderne marktwirtschaftliche
Politik. Die INSM wird von den Arbeitgeberverbänden der Metall- und
Elektro-Industrie finanziert.



Pressekontakt:
Pressesprecher INSM: Florian von Hennet, Tel. 030 27877-174;
hennet@insm.de


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