Thüringische Landeszeitung: Der verordnete Lohn / Kommentar von Hartmut Kaczmarek zu den von Union und SPD beschlossenen Mindestlohn-Ausnahmen in Deutschland
Geschrieben am 02-07-2014 |
Weimar (ots) - Die Lebensverhältnisse in Deutschland sind nicht
gleich. Was in München richtig sein kann, kann in Erfurt schon wieder
viel zu hoch sein. Der bundesweit verordnete Mindestlohn,
SPD-Lieblingsprojekt und von der Union zähneknirschend mitgetragen,
kann in vielen Branchen für heftige Turbulenzen sorgen. Andererseits
ist auch richtig: Jeder sollte von seiner Hände Arbeit leben können,
möglichst ohne Aufstockung und ohne Gang zum Sozialamt. In Thüringen
profitieren Zehntausende von den Regelungen.
Die ursprüngliche Thüringer Idee, eine paritätisch besetzte
Kommission von Arbeitgebern und Arbeitnehmern den Mindestlohn
aushandeln zu lassen, hat einen gewissen, nicht von der Hand zu
weisenden Charme. Und: Eine weitere regionale Ausdifferenzierung
hätte den unterschiedlichen Lebensrealitäten in Deutschland eher
entsprochen und die Unternehmen in wirtschaftlich schwachen Regionen
nicht so extrem belastet.
Der Widerstand in der Union gegen zu pauschale Regelungen hat sich
gelohnt. Auch wenn die Kritiker von einem "löchrigen Käse" reden und
das ganze Gesetzeswerk viel komplizierter geworden ist, konnten die
gravierenden Probleme ganzer Branchen nicht ignoriert werden. Andrea
Nahles, die am liebsten keine Zugeständnisse gemacht hätte, musste
diese im Vergleich zum Gesamtwerk kleine Kröte schlucken.
Deshalb kann sie am Ende zufrieden sein. Die Sozialdemokraten
haben sich durchgesetzt. Bleibt nur zu hoffen, dass die vom
Wirtschaftsflügel der Union eingeforderte Überprüfung nach zwei
Jahren wirklich kommt. Denn erst dann wird man die wahren
Auswirkungen des verordneten Lohnes beurteilen können.
Pressekontakt:
Thüringische Landeszeitung
Chef vom Dienst
Norbert Block
Telefon: 03643 206 420
Fax: 03643 206 422
cvd@tlz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
535461
weitere Artikel:
- stern-RTL-Wahltrend: Werte aller Parteien unverändert - Jeder dritte Deutsche hält Große Koalition für besser als Vorgänger-Regierung Hamburg (ots) - Der stern-RTL-Wahltrend verharrt regungslos im
Vergleich zur Vorwoche. Die Werte aller Parteien bleiben unverändert.
Die CDU/CSU liegt weiterhin bei 41 Prozent, die SPD bei 23 Prozent,
die Grünen bei 10 Prozent, die Linke bei 9 Prozent und die AfD bei 7
Prozent. Die FDP stagniert immer noch bei 4. Auf die sonstigen
kleinen Parteien entfallen 6 Prozent. Der Anteil der Nichtwähler und
Unentschlossenen beträgt 25 Prozent.
Seit die SPD in Düsseldorf wieder den Oberbürgermeister stellt,
hat die Union in den zehn größten mehr...
- Wirtschaftsrat-Politpuls-Umfrage: Wirtschaftskompetenz der Union bricht innerhalb eines Jahres deutlich ein Berlin (ots) - Kurt Lauk: Auf Haben-Seite der Großen Koalition
stehen Europapolitik und Haushaltskonsolidierung - Massive Kritik der
Wirtschaftsrats-Mitglieder an Renten-, Arbeitsmarkt-, Wohnungs- und
Energiepolitik
Die Mitglieder des Wirtschaftsrats der CDU e. V. tragen die
deutliche Kritik mit, die der Unternehmerverband seit Monaten an
zentralen Politikfeldern der Großen Koalition übt. 79 Prozent der
Befragten sind weniger oder gar nicht zufrieden mit deren Politik
seit Beginn der Legislaturperiode. Insbesondere die Rentenpolitik, mehr...
- ROG: Ecuadors neues Mediengesetz führt zu Häufung von Eingriffen in die Pressefreiheit Berlin (ots) - Reporter ohne Grenzen (ROG) ist besorgt über
zunehmende Einschränkungen der Pressefreiheit in Ecuador seit
Inkrafttreten eines neuen Mediengesetzes vor einem Jahr. In einem
ausführlichen Bericht hat ROG nun dokumentiert, wie das umstrittene
Gesetz zu einer Häufung staatlicher Eingriffe in die Arbeit von
Journalisten und Medien beiträgt. (http://bit.ly/1iUmjEj) Im Zeitraum
von Juni 2013 bis Juni 2014 zählte die Organisation neun Fälle
direkter Zensur, 18 erzwungene Korrekturen und 16
Verleumdungskampagnen gegen Journalisten. mehr...
- Deutsche Umwelthilfe verklagt EU-Kommission auf vollständige Akteneinsicht im Kältemittelstreit Berlin (ots) - Europäische Kommission verweigert Umweltverband
Herausgabe von offensichtlich brisanten Unterlagen zum gefährlichen
Kältemittel R1234yf - Veröffentlichung würde laut EU-Kommission die
"Anpassungsfähigkeit und Stabilität der Unternehmen sowie ihre
mittelfristigen Pläne" beeinträchtigen
Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) hat heute beim Europäischen
Gericht (EuG) in Luxemburg Klage auf vollständige Einsicht in die
Akten der Europäischen Kommission zum umstrittenen chemischen
Kältemittel R1234yf eingereicht. Die mehr...
- Alternativer Drogen- und Suchtbericht fordert neue Strategie in der Drogenpolitik Berlin (ots) - Nicht-Regierungsorganisationen und Wissenschaftler
haben heute in Berlin den ersten Alternativen Drogen- und
Suchtbericht vorgestellt - eine knappe Woche vor Erscheinen des
Drogen- und Suchtberichtes der Bundesregierung am kommenden Montag.
Der Alternative Drogen- und Suchtbericht umfasst ein breites
Themenspektrum von Alkohol- und Tabakprävention für Jugendliche und
den Medikamentengebrauch Erwachsener über Ansätze zum Umgang mit dem
Konsum von Cannabis und Crystal Meth bis hin zu niedrigschwelligen
Hilfsangeboten mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|