Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Wechsel von Exminister Niebel in die Rüstungsindustrie
Die Chuzpe wächst
MATTHIAS BUNGEROTH
Geschrieben am 02-07-2014 |
Bielefeld (ots) - Groß ist die Aufregung um die Ankündigung des
ehemaligen Entwicklungsministers Dirk Niebel (FDP), er werde ab 2015
den Rüstungskonzern Rheinmetall auf internationalem Parkett beraten.
Dabei sollten die Vorreiter in Sachen Abscheu und Empörung aus
anderen Parteien nicht vergessen, dass auch sie bislang nur wenig
unternommen haben, um ein Gesetz zu verabschieden, das das Prozedere
für die Übernahme von Tätigkeiten ehemaliger Regierungsmitglieder in
der Privatwirtschaft formal regelt. Der "Fall Niebel" ist nur das
jüngste Beispiel einer langen Liste ähnlich gelagerter Fälle, die
immer wieder Anlass zu Diskussionen in der Öffentlichkeit gegeben
haben. Dennoch ist es an der Tagesordnung, dass einstige
Regierungsvertreter bei Großkonzernen in Spitzenpositionen
einsteigen. Ehemalige Kanzler, Minister oder Ministerpräsidenten sind
gute Türöffner für die Anbahnung globaler Geschäfte. Fakt ist, dass
diese Wechsel juristisch nicht zu beanstanden sind, sie tun dem
Ansehen der Politik aber grundsätzlich nicht gut. Der bloße Verdacht
der Interessenkollision wiegt schwer. Dass nun mit dem Liberalen
Niebel ein ehemaliges Mitglied des Bundessicherheitsrates, der unter
anderem Rüstungsgeschäfte billigt, zu einem Rüstungskonzern wechselt,
zeigt: Die Chuzpe der einstigen Regierungsvertreter bei der privaten
Karriereplanung wächst. Ob eine einjährige Karenzzeit hier Einhalt
gebieten kann, ist mehr als fraglich.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
535651
weitere Artikel:
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Europäisches Parlament
Kein Grund zur Mutlosigkeit
Knut Pries, Straßburg Bielefeld (ots) - Die AfD-Abgeordnete von Storch hat einen
hektischen Antrag auf Änderung der Geschäftsordnung gestellt. Die
Populisten und Rechten haben dem Saal beim Erklingen der Europahymne
die Kehrseite zugewandt. Martin Sonneborn hat seinen vorläufigen
Parlamentssitz in der "Fraktion der Irren" gefunden, also bei den
Fraktionslosen. Ansonsten ist die konstituierende Sitzung des
Europaparlaments gewöhnlicher abgelaufen, als manche aufgeregte
Äußerung vermuten ließ. Die Bürgerkammer der EU sei, nicht zuletzt
dank seines Einsatzes, mehr...
- Badische Zeitung: Anschaffung von Kampfdrohnen / Nicht durch die Hintertür
Kommentar von Dietmar Ostermann Freiburg (ots) - Was von der Leyen vorschlägt, ist die Anschaffung
von Kampfdrohnen durch die Hintertür. Gerade aber weil die Debatte
über dieses neuartige Waffensystem in Deutschland teils irrationale,
hysterische Züge trägt, muss über Kampfdrohnen offen und ehrlich
geredet werden. http://mehr.bz/khsts150
Pressekontakt:
Badische Zeitung
Schlussredaktion Badische Zeitung
Telefon: 0761/496-0
redaktion@badische-zeitung.de mehr...
- Weser-Kurier: Zu Kontrollen für ältere Lkw-Fahrer schreibt Hans-Ulrich Brandt: Bremen (ots) - Der schwere Unfall auf der Autobahnraststätte bei
Sittensen weckt schreckliche Erinnerungen. So starben im März 2011 in
Hamburg-Eppendorf vier Menschen, weil ein Autofahrer mit Tempo 100
über eine rote Ampel raste. Der 38-Jährige litt, wie sich später
herausstellte, an Epilepsie und hatte unmittelbar vor dem Crash einen
Krampfanfall. Aus welchen Gründen am Dienstag der 72-jährige
Lkw-Fahrer die Kontrolle über seinen Sattelzug verlor und in das
Raststättengebäude krachte, ist noch nicht geklärt. Es könnten
gesundheitliche mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Auge um Auge
= Von Matthias Beermann Düsseldorf (ots) - Die Gewalt zwischen Israel und den
Palästinensern blieb lange kanalisiert in ein zynisches Ritual, bei
dem die eine Seite Raketen verschoss und die andere zurückbombte. Ein
kontrollierter Schlagabtausch, der nur selten eskalierte. Man hatte
sich so sehr eingerichtet in dieser Lage, dass der politische Wille
zur einer Friedenslösung beinahe vollständig erlahmt ist. Denn eine
solche Lösung würde politische Zugeständnisse verlangen, zu der keine
Seite zwingende Veranlassung sah. Nun aber könnte die Entführung und
Ermordung mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu Haushaltssanierung Stuttgart (ots) - Es ist Schäuble von ganzem Herzen zu wünschen,
dass er es schafft. Zur Krönung seines Lebenswerkes möge es dem
Architekten der deutschen Einheit gelingen, auch noch als der
Finanzminister in die Geschichtsbücher einzugehen, der nach über 40
Jahren ruinöser Schuldenmacherei die Wende vollzieht. Der dafür
sorgt, dass der Bund endlich einmal mit dem Geld auskommt, das er
einnimmt. Aber: Wirtschaftspolitisch lebt diese Bundesregierung von
der Substanz. Sie profitiert von Strukturreformen, die Rot-Grün vor
bald einem mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|