Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu "Hochzeit auf den ersten Blick"
Geschrieben am 04-07-2014 |
Regensburg (ots) - von Daniel Haslsteiner, MZ
Ab dem Winter heiraten beim TV-Sender Sat1 Menschen, die sich noch
nie zuvor gesehen haben. Was für eine grauenvolle Idee: Die Ehe, das
Versprechen zweier Menschen von gegenseitiger Treue bis zum Tod, wird
mit Füßen getreten. Wo sich der Sender klingende Kassen erhofft, da
sind Gefühle offenbar bedeutungslos. Wir sollten nicht vergessen, wie
lange Menschen kämpfen mussten, bis sie den Partner heiraten durften,
den sie wirklich lieben. Beispiel 1: Im antiken Rom war die Ehe
christlichen Liebespaaren bis zum vierten Jahrhundert verboten. Wer
dagegen verstieß, der riskierte nicht selten sein Leben. So erinnern
wir uns noch heute an den Heiligen Valentin. Der Bischof von Terni
wurde zum Märtyrer, weil er christlichen Paaren das Eheversprechen
abnahm. Beispiel 2: Bis zur Schwelle des 19. Jahrhunderts war die
Liebesheirat die absolute Ausnahme. Der Bund fürs Leben war eine
Frage des Standes, der Herkunft. Heiraten durfte, wer es sich leisten
konnte. Allen anderen blieb dieses Recht verwehrt: So durfte mehr als
die Hälfte der Bevölkerung weder eine Familie gründen, noch durfte
sie nach gängiger Moral Kinder zeugen. Heute ist die Liebesheirat in
unserem Kulturkreis zum Glück die Norm. Freilich sind die Ehen
deshalb nicht automatisch stabiler geworden. Die hohen
Scheidungsraten sind hier aber nicht entscheidend. Eins darf die Ehe
jedenfalls nicht werden: ein Spektakel für eine Unterhaltungs-Show im
TV.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
536096
weitere Artikel:
- Neue OZ: Interview Medien mit der Schauspielerin Karoline Herfurth Osnabrück (ots) - Karoline Herfurth: Besetzte Häuser waren mein
Kinderparadies
Klage über schrumpfende Freiräume von Kindern - Spannung vor "Fack
ju Göhte 2"
Osnabrück.- Karoline Herfurth ("Fack ju Göhte") beklagt die
schrumpfenden Freiräume von Kindern. "Bei uns war es völlig
selbstverständlich, dass man ab der zweiten, spätestens ab der
dritten Klasse allein zur Schule gefahren ist und dabei noch die
kleinen Geschwister im Gepäck hatte", sagte sie der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Samstag). "Nachmittags ist man mit Freunden mehr...
- Hillary Rodham Clinton will von Meryl Streep gespielt werden Hamburg (ots) - Hillary Rodham Clinton wünscht sich, von Meryl
Streep gespielt zu werden. Das sagte sie am Sonntagvormittag bei
einer ZEITmagazin-Veranstaltung in Berlin. In Hollywood wird derzeit
darüber gesprochen, dass es möglicherweise einen Film über die
Clintons geben soll. Auf die Frage, welche Schauspielerin sie sich
für ihre Rolle wünschte, antwortete Clinton ohne Zögern: "Natürlich
Meryl Streep!".
Hillary Rodham Clinton ist derzeit in Europa, um ihr neues Buch
"Entscheidungen" vorzustellen. Ihr einziger öffentlicher mehr...
- Premiere: Friedrich Liechtenstein präsentiert neuen Song bei ZEITmagazin KONFERENZ Mode & Stil Hamburg (ots) - Am 7. Juli präsentierte der Sänger und
Schauspieler Friedrich Liechtenstein in Berlin erstmals seinen neuen
Song "Kommissar d'Amour". Bei der ZEITmagazin KONFERENZ Mode & Stil
äußerte er sich auch zu dem Medienhype, der in den vergangenen
Monaten um seine Person stattfand.
Liechtenstein trat bereits im Januar bei der Fashion Week Party
des ZEITmagazins auf. Kurze Zeit später wurde er mit dem Hit
"Supergeil" deutschlandweit bekannt. "Ich wurde gehypt", sagte
Liechtenstein im Gespräch mit Christoph Amend, Chefredakteur mehr...
- WAZ: Ein Fall von Kunstzensur
- Kommentar von Jens Dirksen Essen (ots) - Duisburg festigt mit dem Verbot von Gregor
Schneiders Kunstwerk "totlast" seinen Ruf als Stadt, in der kaum noch
etwas gelingt. Oberbürgermeister Sören Link war frühzeitig in die
Planungen eingeweiht. Das Projekt im ersten Planungsstadium zu
stoppen, hätte nicht halb so viel Wirbel ausgelöst.
Ein Oberbürgermeister verbietet ein Kunstwerk, weil er glaubt,
seine Stadt sei "noch nicht reif dafür"! Die Worte offenbaren ein
paternalistisches, undemokratisches Denken, das die Bürger auf dem
intellektuellen Horizont von mehr...
- Weser-Kurier: Kommentar von Wiebke Ramm zum neuen Mollath-Prozess Bremen (ots) - Gustl Mollath hat genug von Psychiatern. Er
verweigert dem Gutachter das Gespräch, will nicht einmal seine
Anwesenheit im Gerichtssaal dulden. Es ist ihm nicht zu verdenken.
Nicht nur bei Angeklagten führt die bloße Anwesenheit von Psychiatern
zu einem Gefühl des Ausgeliefertseins. Bei Mollath ist dieses
Unbehagen nach siebeneinhalb Jahren des Eingesperrtseins überaus
begründet. Doch dieses Mal muss er sich keine Sorgen darüber machen,
wie der Sachverständige seine Worte und Gestik wertet. Das liegt
ausgerechnet an mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Alles rund um die Kultur
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Pinocchio erreicht Gold in Deutschland mit Top-3-Hit "Klick Klack" - "Mein Album!" erscheint am heutigen Tag - Neue Single "Pinocchio in Moskau (Kalinka)" folgt am 17. März
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|