Mittelbayerische Zeitung: Das Automobil hat eine Zukunft. Ist es umweltverträglich und flexibel, taugt es weiterhin als Statussymbol. Leitartikel "Die grüne Autowelt" von Bernhard Fleischmann
Geschrieben am 08-07-2014 |
Regensburg (ots) - Auch die Menschen, die viel und gerne in der
virtuellen Welt zuhause sind, werden in Zukunft Autofahren. Sie
werden es anders tun, aber nicht sehr viel weniger. Das bedeutet: Es
ist keineswegs das Ende der Automobilhersteller nahe. Das Ende
einzelner Hersteller schon, das ist nicht anders als früher. Wer als
Autobauer überleben will, muss verstehen, was auf ihn zukommt. Was
war das früher für eine schöne Zeit. Die Wünsche der Kunden waren
überschau- und vor allem berechenbar. Grundprämisse: Jeder, der es
sich leisten kann, will auch ein Auto haben. Die Frage war dann nur,
ob es ein möglichst gebrauchstüchtiges Alltagsmobil für die Familie,
ein simples und günstiges Vernunftmodell für den Weg von A nach B
oder ein Spaßgefährt für den Dynamiker oder Offroader sein soll. Die
Menschen berauschten sich an Beschleunigung und
Kurvengeschwindigkeiten, gespeist von - gefühlt - hohem Fahrkönnen.
Ein stark vereinfachtes Muster. Ganz so simpel war es in Wirklichkeit
nie. Aber definitiv um ein Vielfaches einfacher als heute. Trotz nie
gekannter Datengrundlage ist es für die Hersteller keinesfalls
leichter geworden zu wissen, was sie für die Kundschaft der Zukunft
genau bauen sollen. Denn die Begehrlichkeiten und Bedürfnisse sind
vielfältiger denn je, die Herausforderungen ebenso. Das Gute an der
neuen Zeit ist: Die Nachfrage wird mindestens so gut wie früher das
Angebot regeln. Sprich: Was in Zukunft gebaut und auf den Markt
gebracht wird, bestimmt in erster Linie der Kunde. Vieles, was
technisch machbar und Ingenieure für spannend halten, wird sich am
Ende nicht auf den Straßen verbreiten. Das ist bisweilen ein
heilsames Korrektiv. Andernfalls hätte zum Beispiel Ford
möglicherweise tatsächlich den Nucleon gebaut. Dieses seinerzeit
höchst futuristische Mobil war 1958 als Studie vorgestellt worden,
getrieben von der Atomeuphorie seiner Zeit. Die Amerikaner dachten
ernsthaft daran, die Automobilität auf Uranantrieb umzustellen. Dass
die Verbraucher lieber weiterhin Öl verbrannten, war zwar keineswegs
eine gute, aber die weniger verheerende Entscheidung. Inzwischen hat
sich die Einsicht durchgesetzt, dass Autos nur dann ein
entscheidendes Element der Fortbewegung bleiben werden, wenn sie
umweltschonend gebaut und betrieben werden können und möglichst
wenige Menschen verletzen beziehungsweise umbringen. Eine
unumstritten begrüßenswerte Erkenntnis. Heute ist es keine Frage
mehr, dass Autos sich auf lange Sicht emissionsarm oder gar -frei
bewegen müssen. Das gilt auch in ländlichen Regionen, wo es mangels
realistischer Alternativen zweifelsfrei Fortbewegungsmittel Nummer
eins bleiben wird. Und beim städtischen Publikum kann es sich als
frei verfügbares Vehikel, in Miet- oder Sharing-Modellen genutzt,
noch viel mehr ins Gesamtgefüge mit öffentlichem Nah- und Fernverkehr
und Fahrrädern integrieren. So funktioniert es sogar als Bestandteil
eines grünen Lebensstils. Das ist wichtig. Denn die Menschen, auch
die von der virtuellen Welt geprägten, werden sich weiterhin unter
anderem über die Art der Fortbewegung und die Wahl des dafür
notwendigen Geräts definieren, also ihrer Umwelt damit zeigen wollen,
wer sie sind. Da kommt es dann durchaus auch darauf an, welches
Modell man beim Car-Sharing nimmt. Für die Hersteller bedeuten diese
Entwicklungen mannigfaltige Veränderungen in ihrem Geschäftsmodell.
Das Geldverdienen mit Autos verlagert sich hin zu Bereichen wie
Service und Daten. Hier kommen völlig neue Wettbewerber ins Spiel,
Google lässt grüßen. So ist das in der neuen Welt.
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Mittelbayerische Zeitung
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