Ein Jahr nach der Praktiker-Pleite: Bilanz mit Licht und Schatten
Geschrieben am 10-07-2014 |
Essen (ots) - Ein Jahr nach dem Anfang vom Ende der Baumarktketten
Praktiker und Max Bahr, der größten deutschen Insolvenz des Jahres
2013, hat nach Einschätzung der Essener PCG Project Consult die
Mehrheit der rund 14.000 Beschäftigten wieder einen Arbeitsplatz. "Es
ist sehr schwer zu entscheiden, ob man das Glas halb voll oder halb
leer nennen soll", sagt Klaus Kost, Geschäftsführer der PCG Project
Consult, welche die Arbeit der sechs involvierten
Transfergesellschaften BOB Transfer, mBoss, PersonalTransfer, TÜV
Nord Transfer, TraQ und MYPEGASUS koordiniert. Unter den 7500
Arbeitnehmern, die den Übergang in eine Transfergesellschaft wählten,
hätten bisher rund 60 Prozent einen neuen Arbeitsvertrag, wobei das
Projekt noch nicht beendet ist.
Der Praktiker-Weg in die Zahlungsunfähigkeit ist jedoch eine
andere Geschichte. Das Ergebnis Insolvenz war eine desaströse
Doppel-Pleite, die Marken Praktiker und Max Bahr sind komplett vom
Deutschen Markt verschwunden. Jetzt fühlen sich fast alle betrogen,
obwohl es keinen Betrüger gibt. Noch nicht einmal einen Versager, was
das Insolvenzverfahren selbst betrifft. Bundesweit waren laut PCG 306
Märkte und zwei Zentralen betroffen. Hoher Zeitdruck, große
Unsicherheiten über die Fortführung einzelner Märkte und sehr
unterschiedliche regionale Verhältnisse hätten allen Beteiligten zu
schaffen gemacht, betont Kost. Das Angebot, in eine
Transfergesellschaft einzutreten, hätten dennoch ca. 80 Prozent der
9500 berechtigten Beschäftigten genutzt. Mindestens drei, höchstens
sechs Monate beträgt die Zugehörigkeit zu einer Transfergesellschaft.
In dieser Zeit gelten die Arbeitnehmer nicht als arbeitslos, ihr
Entgelt liegt über dem Arbeitslosengeld und sie bekommen intensive
Unterstützung bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz.
Vor dem Hintergrund von drei Millionen registrierten Arbeitslosen
sei es vor allem in strukturschwachen Regionen alles andere als
einfach, neue Beschäftigungsmöglichkeiten zu erschließen, erklärt
Kost. "Transfergesellschaften beginnen ihre Arbeit in einer
hochbelasteten Situation. In Einzelfällen sind Missverständnisse und
Frust unvermeidbar, die heutige Zwischenbilanz ist auf das Ganze
gesehen sehr positiv", sagt der PCG-Geschäftsführer.
Arbeitsmarktpolitisch seien mehrere Besonderheiten zu registrieren.
Eine große Ausnahme stelle es schon dar, dass es im Einzelhandel
überhaupt gelungen sei, Transfergesellschaften einzurichten.
Kooperation statt Konkurrenz, Qualitätskontrolle, Koordination durch
einen Beirat, die Stelle eines Mitbestimmungsbeauftragten - die
Arbeitsorganisation der sechs Transfergesellschaften habe es so
überhaupt noch nicht gegeben, auch nicht in anderen Branchen.
Aus der Perspektive arbeitsorientierter Beratung bestehe die
Tragik des Praktiker- und Max-Bahr-Insolvenzverfahrens genau darin,
betont Kost: "Es ist tatsächlich gelungen, zwischen der Mehrzahl der
Beteiligten Kommunikation und Kooperation auf ungewöhnlich gutem
Niveau in Gang zu bringen, ein Grundverständnis gemeinsamer
Verantwortung zu erzeugen.
Pressekontakt:
Prof. Dr. Klaus Kost
Tel.: 0201-105920
klaus.kost@pcg-projectconsult.de
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