Börsen-Zeitung: Rückkehr der Angst, Kommentar zur wirtschaftlichen Entwicklung in Portugal von Dieter Kuckelkorn
Geschrieben am 10-07-2014 |
Frankfurt (ots) - Wer hätte das gedacht? Die finanziellen
Schwierigkeiten einer einzigen portugiesischen Bankiersfamilie
stürzen die Aktien- und Bondmärkte der Staaten der
Eurozonen-Peripherie in Turbulenzen und verursachen Schockwellen bis
hin zu Bundesanleihen und dem Goldpreis. Auf einmal hat man das
Gefühl, die europäische Banken- und Staatsschuldenkrise kehrt mit
Macht zurück.
Diese Krise schien doch längst überwunden: Die betroffenen Staaten
können sich an den Anleihemärkten wieder zu Konditionen wie vor dem
Beinahe-Kollaps refinanzieren, und bei dem anstehenden Stresstest der
Europäischen Zentralbank (EZB) wird nicht etwa der gesamte
europäische Bankensektor durchfallen, sondern höchstens einige wenige
besonders schwach aufgestellte Institute. Weshalb nun diese kräftigen
Reaktionen an den Märkten?
Wie sich zeigt, ist die Krise in mancherlei Hinsicht doch noch
nicht ganz verschwunden. Das gilt nicht nur für die schwerwiegenden
sozialen Folgen, die das Gros der Bevölkerung der betroffenen Länder
noch viele Jahre zu tragen haben wird. Die Einkommensverluste breiter
Bevölkerungsschichten drücken auf den Konsum und bremsen damit die
konjunkturelle Erholung in Südeuropa aus. Das wiederum macht die
Volkswirtschaften inklusive ihrer Unternehmens- und Finanzsektoren
für neue Schwierigkeiten anfällig. Zudem sind die Staaten immer noch
hoch verschuldet und die Banken mit ihrem Deleveraging noch lange
nicht am Ziel.
Die Krise ist offensichtlich auch noch in den Köpfen der
Kapitalmarktteilnehmer vorhanden, die bereits bei den Problemen einer
einzigen Finanzgruppe - zugegebenermaßen der mit Abstand wichtigsten
in Portugal - wieder in den Krisenmodus umschalten und in sichere
Häfen fliehen.
Dass die somit zumindest in Teilbereichen noch nicht ganz
überwundene Krise bislang nicht hinreichend wahrgenommen wurde, das
liegt an der EZB. Diese musste, um die Banken, die Krisenstaaten und
die Konjunktur der Eurozone über Wasser zu halten, die Märkte in
einem noch nie dagewesenen Ausmaß mit Liquidität überfluten. Sie hat
damit die Preise für Staatsanleihen, Bonds von Banken und
Unternehmen, Aktien und anderen Assets in ihrer Funktion als
Risikoindikatoren verzerrt und den Blick auf die Krise quasi
zugekleistert. Die Rückkehr zu einer echten Normalität ist nicht
abzusehen, denn notwendig ist eher eine nochmalige Ausweitung der
Stützungsmaßnahmen als eine Rückführung nach US-Vorbild.
Pressekontakt:
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Redaktion
Telefon: 069--2732-0
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