Westfalenpost: Ohne Sprachkenntnisse keine Integration / Kommentar von Torsten Berninghaus zum EuGH-Urteil
Geschrieben am 10-07-2014 |
Hagen (ots) - Sprachkenntnisse sind eine elementare Voraussetzung
für eine erfolgreiche Integration. Das weiß das Bundesamt für
Migration, das weiß aber auch der Gerichtshof der Europäischen Union
(EuGH). Gleichwohl hatte der EuGH geurteilt, dass ein Deutschtest als
Zugangshürde unzulässig ist, wenn Türken zu ihren Ehepartnern nach
Deutschland ziehen wollen. Das passt erst auf den zweiten Blick
zusammen. Denn das Gericht hat nicht Sprachtests, sondern die 2007
erlassenen "Vorschriften zum Ehegattenzuzug" geprüft. Dabei waren die
Richter auf ein Abkommen aus dem Jahr 1970 gestoßen, das Wirtschafts-
und Handelsbeziehungen zwischen Europa und der Türkei stärken und die
Freizügigkeit der Arbeitnehmer "schrittweise herstellen" sollte. Dass
diese beiden Regelungen nicht zueinander passen, verwundert nicht.
Innerhalb von 40 Jahren haben sich die Herausforderungen radikal
verändert, denen sich deutsche Einwanderungspolitik stellen muss.
Verwunderlich ist, dass trotz entsprechender Hinweise, die
Vorschriften zum Ehegattenzuzug nicht längst angepasst wurden.
Letzteres wäre möglich gewesen. Denn ein Gutachten der EU-Kommission
hat vor Jahren festgestellt, dass die Pflicht zum Sprachtest sehrwohl
mit EU-Recht vereinbar ist - nicht aber als Bedingung für eine
Familienzusammenführung taugt. In der Praxis würden die
Sprachkenntnisse der nachgereisten Familienangehörigen also in
Deutschland erworben und dann getestet werden. Unter dem Strich
bleibt die Feststellung, dass Integration nicht durch Gesetzte und
Vorschriften lebt, sondern durch das Miteinander im Alltag. Und dazu
- das ist unstreitig - sind Sprachkenntnisse unerlässlich.
Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion
Telefon: 02331/9174160
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
537035
weitere Artikel:
- Westfalenpost: Reine Hilflosigkeit / Kommentar von Carsten Menzel zum Abhör- und Spionageskandal Hagen (ots) - Ausspionieren ohne Ende: Aus dem "Handygate"-
Skandal um das Abhören des Mobiltelefons von Bundeskanzlerin Angela
Merkel durch US-amerikanische Geheimdienste ist längst eine
Überwachungsaffäre geworden, deren volles Ausmaß ganz offenbar erst
Stück für Stück ans Tageslicht kommt. Die Geschichte, die mit den
Enthüllungen des ehemaligen Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden
vor gut einem Jahr begann, hat seitdem immer wieder neue, unschöne
Kapitel bekommen: vom unkontrollierten Ausspähen Millionen privater
Internetnutzer mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Bündnis für bezahlbares Wohnen Bielefeld (ots) - Barbara Hendricks hat Mut. Die SPD-Politikerin,
in derem Ministerium auch das Bauressort angesiedelt ist, will ein
großes Problem anfassen. In Deutschland mangelt es in den Großstädten
an bezahlbarem Wohnraum. Das mittlere Segment zwischen
Luxusappartements und sozialem Wohnungsbau wird nicht nur in Berlin,
Hamburg und München kleiner. Auch in Bielefeld geht der Trend zu
teuren Innenstadt-Quartieren. Für Investoren lohnt es sich nicht,
Geld in bezahlbaren Wohnraum zu stecken. Die Baukosten sind zu hoch
und die Mieterlöse mehr...
- Ostthüringer Zeitung: Knut Pries kommentiert: Sprachtest zu grobschlächtig Gera (ots) - Das Urteil der EU-Gerichts zum Deutschlandtest für
Ausländer ist formal sehr eng ausgerichtet. Unmittelbar besagt es für
die deutschen Vorschriften (kein Deutsch, kein Nachzug zum Ehemann)
lediglich: So einfach, so bürokratisch-schematisch darf man es sich
nicht machen. Auf den Fall bezogen heißt das: Frau Dogan, eine
Türkin, die nicht lesen und schreiben kann, darf zu ihrem Mann nach
Deutschland.
Es wäre ja auch noch schöner. Frau Dogan kann Kenntnisse in der
Schriftsprache auch in ihrer Heimat nicht vorweisen. mehr...
- Badische Neueste Nachrichten: Besorgniserregend - Kommentar von Klaus Gaßner Karlsruhe (ots) - Schon häufig starb im Nahen Osten die Hoffnung
auf eine Zeit friedlicher Koexistenz. Dass dieses Mal die Lichter
ausgehen, ist weniger dem leichtfertigen Zündeln von Politikern
anzulasten als dem tiefsitzenden Misstrauen bei den Menschen. Morde
und Racheakte für Morde stehen am Anfang dieser neuerlichen
militärischen Auseinandersetzung. Es sind niederste Beweggründe, die
zu dieser Verschärfung der Situation geführt haben.
Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de mehr...
- Rheinische Post: Union sieht Ansehen Amerikas "im freien Fall" Düsseldorf (ots) - Nach der Aufforderung an den
US-Geheimdienst-Repräsentanten, Deutschland zu verlassen, haben
führende Unionspolitiker die Motive für den beispiellosen Schritt
deutlich gemacht. "Das Ansehen Amerikas, vor allem bei jungen
Menschen, befindet sich im freien Fall", sagte Unions-Vize Thomas
Strobl der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post"
(Freitagausgabe). Es hätten Zweifel bestanden, ob die Amerikaner
bislang überhaupt irgendetwas begriffen hätten. Unions-Außenexperte
Philipp Mißfelder brachte von Gesprächen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|