DER STANDARD-Kommentar: "Fußball ist viel ernster" von Fritz Neumann
Geschrieben am 13-07-2014 |
Brasilien hat's überstanden, Russland und Katar werden für die
Fifa Kinderspiele (Ausgabe ET 14.7.2014)
Wien (ots) - Das "bedeutendste Turnier für Nationalmannschaften",
wie sich die Fußball-WM definiert, hat sich tatsächlich als bedeutsam
erwiesen. Wenn auch anders, als vor der 20. Endrunde zu befürchten
gewesen war. Von den sozialen Spannungen samt Aufruhr und
Gewalttätigkeiten, die Brasilien monatelang in Atem gehalten hatten,
war mit und seit WM-Anpfiff kaum noch etwas zu spüren. Es ist fast
ausschließlich um Fußball gegangen - und das war, mit Verlaub, oft
schlimm genug.
Immerhin gipfelte die WM im würdigen (und nach Blattschluss
beendeten) Finale Deutschland gegen Argentinien. Freilich war dieses
Endspiel nicht nur der deutschen und argentinischen Qualität
geschuldet, sondern auch dem glücklichen Zufall, dass diesen beiden
Teams kein Schiedsrichter entscheidend zugesetzt hatte. Mit den oft
desaströsen Leistungen der Referees, der Flut an Fehlentscheidungen,
die sich durchs Turnier gezogen haben, sollte sich der Weltverband
(Fifa) schleunigst auseinandersetzen.
Frage 1: Wieso wird die äußerst selten benötigte Torlinientechnik
eingeführt, der überaus oft benötigte Videobeweis aber verhindert?
Frage 2: Wieso werden Schiedsrichter aus Ländern und Ligen
eingesetzt, in denen offensichtlich ein anderes Tempo und Niveau
vorherrscht? Frage 3: Wozu braucht man hinter den Toren zusätzliche
Schiedsrichter, wenn diese sich nicht rühren? Frage 4: Wie ist es um
Schulungen für Schiedsrichter bestellt, wenn diese nicht in der Lage
sind, sich an bestehendes Regelwerk zu halten? Frage 5: Wem ist
dieser absurde Spray eingefallen?
Nur zur Erinnerung: Auch am Anfang der brasilianischen
Verzweiflung war ein Schiedsrichter gestanden. Die Verletzung von
Superstar Neymar untermauert den Vorwurf, dass die Referees zu wenig
auf den Schutz herausragender Spieler achteten. Natürlich hätte auch
Neymar das Scheitern gegen Deutschland nicht verhindert, vielleicht
wäre es weniger historisch ausgefallen, vielleicht auch nicht. So
gemahnte Brasiliens kollektive Trauer an ein geflügeltes Wort des
großen Liverpool-Trainers Bill Shankly. "Einige Leute halten Fußball
für eine Frage von Leben und Tod. Ich bin von dieser Einstellung sehr
enttäuscht. Ich versichere Ihnen, es ist viel ernster."
Immerhin dürfte das gestrige Finale auf absehbare Zeit das letzte
WM-Spiel in einem demokratischen Land gewesen sein. Viel wurde und
wird über Katar geredet, das nepalesische Arbeiter ausbeutet, um die
Endrunde 2022 zu veranstalten. Die nächste WM, jene 2018 in Russland,
ist hingegen kaum ein Thema. Russland und Katar haben aus Fifa-Sicht
den Vorteil, dass soziale Unruhen nicht einmal zu erwarten sind.
Diese Turniere werden für die Fifa Kinderspiele.
Wladimir Putin hat Fußballfans während der WM-Zeit bereits
Visa-Freiheit zugesagt. Hurra! Der sogenannte Westen wird wieder
davon reden, wie viel ein sportliches Großereignis einem, sagen wir,
weniger westlichen Land bringen kann. Die Winterspiele in Sotschi,
die kaum beendet waren, als sich Russland die Krim einverleibte,
liegen dann auch schon ein Zeiterl zurück. Fifa-Präsident Sepp
Blatter wird die für illegale Ticketverkäufe in Brasilien
Verantwortlichen längst bestraft und wird die Bildung einer
Kommission zur Einführung des Videobeweises garantiert schon in
Aussicht gestellt haben.
Frage 6: Wird sich Putin sein "aber gute Diktatur" verkneifen
können?
Rückfragehinweis:
Der Standard, Tel.: (01) 531 70/445
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/449/aom
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