Ostsee-Zeitung: Kommentar zum deutschen WM-Patriotismus
Geschrieben am 14-07-2014 |
Rostock (ots) - Ob Fahnenmeer, Autokorso, Deutschland-Farben auf
allen möglichen und unmöglichen Körperteilen - fast ganz Deutschland
schwelgt in einem schwarz-rot-goldenen Patriotismus. Noch vor einem
Jahrzehnt hätte diese patriotische Welle vielleicht alarmierte
Diskussionen über eine drohende Wiederkehr des deutschen
Nationalismus ausgelöst. Doch spätestens seit dem WM-Sommermärchen
von 2006 in Deutschland war allen klar: Diese Fans wollen mit ihrem
neu entdeckten Nationalgefühl "nur spielen". Nein, dies ist kein
brachialer Hurra-Patriotismus, der noch die Jahre um die beiden
Weltkriege prägte, im Kampf der Kulturen und Ideologien mündete und
in Auschwitz endete. Dieser schwarz-rot-goldene Rausch ist ein ebenso
fröhlicher wie ungefährlicher Party-Patriotismus. Er wertet andere
Völker und Nationen nicht ab, er ist keine germanische Volkstümelei.
Dieser Patriotismus stärkt eher den Zusammenhalt in Zeiten der
Globalisierung. Die Deutschland-Fahne war keine Truppenflagge und die
Hymne kein Schlachtensong. Deutschland war einfach nur bunt. Die WM
am Zuckerhut hat geholfen, Patriotismus neu zu definieren. Die
Deutschen begeistern sich heute wie selbstverständlich für ein Team,
in dem Spieler nicht nur Müller und Neuer heißen, sondern auch Özil
und Boateng. Dennoch - so viel ist klar - wird das Land weiter
Probleme mit der Integration haben. Diese gut vierwöchige WM war nur
ein Wimpernschlag der Geschichte. Aber vielleicht ein besonderer. Die
Deutschen werden nicht mehr so selbstquälerisch mit ihrer Geschichte
umgehen wie noch die Generation ihrer Eltern und Großeltern. Und das
ist gut so.
Pressekontakt:
Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
537396
weitere Artikel:
- Frankfurter Rundschau: Pressestimme zur Maut Frankfurt (ots) - Die Frankfurter Rundschau kommentiert die Kritik
an den Mautplänen von Verkehrsminister Dobrindt:
Dass die Christdemokraten in Nordrhein-Westfalen mit der Maut
nichts im Sinn haben, ist bekannt. Aber nun hat sich einer zu Wort
gemeldet, der mehr ist als nur Vorsitzender ihrer Landesgruppe in der
Unionsfraktion. Peter Hintze zählt zu den Vertrauten der Kanzlerin
und ist für ein hohes Maß an Parteidisziplin bekannt. Wenn er Streit
mit der CSU anfängt, darf man unterstellen, dass er sich der
Rückendeckung der CDU-Vorsitzenden mehr...
- Berliner Zeitung: Zum WM-Finale: Berlin (ots) - Die Fußballweltmeisterschaft war wie ein Magnet,
der in unsere Gesellschaft hineingelegt wurde. Wir reagierten wie
Eisenspäne und ließen uns von ihm ausrichten. Wir haben die Macht der
Gemeinschaft erfahren. Auch weil wir das Schöne, das Entlastende, das
Befreiende daran erfahren haben.
Pressekontakt:
Berliner Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 (0)30 23 27-61 00
Fax: +49 (0)30 23 27-55 33
bln.blz-cvd@berliner-zeitung.de mehr...
- neues deutschland: Linke Europaabgeordnete Ernst: "Juncker ist ein Mann der Vergangenheit" Berlin (ots) - Die Linksfraktion im Europäischen Parlament GUE/NGL
wird am Dienstag gegen Jean-Claude Juncker als neuen
EU-Kommissionspräsidenten stimmen. Dies kündigt die deutsche
Abgeordnete Cornelia Ernst (LINKE) im Interview mit der in Berlin
erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Dienstagsausgabe) an.
"Juncker ist in unseren Augen ein Mann der Vergangenheit", fasst
Ernst die Bedenken gegen den im letzten Jahr wegen einer
Geheimdienstaffäre zurückgetretenen luxemburgischen Expremier
zusammen. Er sei "durch nichts qualifiziert, mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zur Fußball-WM Halle (ots) - Unterm Strich steht ein durchaus beeindruckendes
Fazit: Der deutsche Fußball hat bärenstarke Strukturen. Er hat
brillante Spieler. Und er hat schlaue Köpfe. Deutschland ist heute in
allen Bereichen international führend. Oder anders gesagt:
weltmeisterlich.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200 mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu Stromtrassen Halle (ots) - Damit werden der Ansatz und die Akzeptanz der
Erneuerbaren untergraben. Deren Vorteil besteht in ihrer
Dezentralität. Kleine Kraftwerke versorgen sicher und zunehmend auch
preiswert eine Region. Nicht nur Hausbesitzer, sondern auch
Industriefirmen setzen zunehmend auf eine eigene Erzeugung. Strom
quer durch Deutschland zu transportieren, passt nicht dazu.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200 mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|