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WAZ: Gehts raus und macht's nach - Kommentar von Klaus Wille

Geschrieben am 14-07-2014

Essen (ots) - Louis Podolski ist sieben Jahre alt, und was waren
das für schöne Bilder: Der Kleine schießt im Maracanã-Stadion
Elfmeter aufs Tor, und sein Papa Lukas, gerade Fußball-Weltmeister
geworden, hechtet nach dem Ball. Anrührend war das, weil es von
Herzen kam: Ja, diese deutsche Mannschaft hat in Brasilien alles
richtig gemacht, und das nicht nur sportlich. Bescheidenheit im
Triumph, kein Anflug von Hochmut, keine verrutschte Geste: Das war
der andere Sieg bei dieser WM.

Der Fußball hat viel für dieses Land getan, er hat ihm 2006 mit
einem ungestümen Ritt durch den Sommer dabei geholfen, sich zu
finden, entspannter zu werden, weniger streng mit sich umzugehen,
ohne gleich wieder über die Stränge zu schlagen. Und er sorgt 2014
für einen der selten gewordenen Momente von Begeisterung, von einem
Gefühl der Zusammengehörigkeit in einer immer komplizierter und
fordernder werdenden Welt.

Mehr kann der Fußball nicht leisten. Deutschland hat die Welt
erstaunt, und es gehört dazu, dass sich Kanzlerin, Präsident und
Politiker in diesem Glanz sonnen. Nun liegt's wieder an ihnen. Franz
Beckenbauer hat vor dem WM-Finale 1990 gesagt: "Gehts raus und
spielts Fußball." Also: Gehts raus und macht's nach.



Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de


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