Westfalenpost: Erstaunlich gut gerüstet
Von Knut Pries
Geschrieben am 15-07-2014 |
Hagen (ots) - Als der Portugiese Barroso vor fünf Jahren im
Europa-Parlament um Unterstützung für eine zweite Amtszeit warb, gab
er in den Fraktionen das Chamäleon: wertkonservativ bei den
Schwarzen, mit sozialem Drive bei den Roten, stramm
wettbewerbsorientiert bei den Liberalen, ökologisch bei den Grünen.
"Barroso bietet tausendfach - alles unter einem Dach" höhnte
seinerzeit SPD-Häuptling Martin Schulz. Diesmal ist alles anders -
oder vielleicht doch nicht?
Die Straßburger Kammer hat jetzt die Tatherrschaft bei der Kür des
EU-Chefmanagers. Sie bestätigt nicht mehr einen Vorschlag der
Staats-und Regierungschefs. Sie hat ihnen vorab verbindlich
mitgeteilt, wen sie bitteschön zu nominieren haben. Nämlich Juncker.
Und der hat sich dann die Zustimmung einer breiten Mehrheit besorgt -
mit einem Füllhorn von Versprechen: Haushaltsdisziplin für die
Christdemokraten, Investitionsprogramm für die Sozialisten,
Freihandel für die Liberalen, erneuerbare Energien für die Grünen,
Bekenntnis zum Nationalstaat für die Konservativen. Alles wie gehabt?
Nicht ganz. Zwar kann ein Kommissionschef noch weniger "breit
durchregieren" als ein nationaler Premier. Sein Programm ist eine
Mischung der politischen Hauptrichtungen in den Mitgliedstaaten.
Dennoch macht Junckers Auftritt im Europa-Parlament Hoffnung auf eine
Belebung des Systems Brüssel.
Er hat "eine sehr politische Kommission" versprochen. Soll heißen,
dass er nicht à la Barroso beflissener Diener der Regierungen sein,
sondern bei den großen Problemen, die den Nationalstaat überfordern,
auf eine europäische Lösung drängen will. Der angeblich verschlissene
Mann von gestern präsentierte sich kampfeslustig und durchaus
gerüstet für die Auseinandersetzungen von morgen.
Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion
Telefon: 02331/9174160
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
537669
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Kommentar /
Dubiose Fleischfabriken
= Von Thomas Reisener Düsseldorf (ots) - Pferdefleisch in der Tiefkühllasagne,
Gammelfleisch im Döner, Antibiotika im Kotelett, zu Tode gestopfte
Gänse und manipulierte Haltbarkeitsdaten - die Liste der
Fleischskandale in Deutschland ist lang. Jetzt kommt noch ein
Wurst-Kartell dazu. War das wirklich überraschend? Offensichtlich
reichen Verbote und selbst harte Strafen nicht aus, um den schwarzen
Schafen der Branche das Handwerk zu legen. Immer wieder betrügen
gerade in Deutschland skrupellose Fleischfabrikanten ihre Kunden oder
machen aus nackter Tierquälerei mehr...
- Westfalenpost: Es geht um die Wurst
Von Joachim Karpa Hagen (ots) - Der Fisch stinkt vom Kopf. Aber wie ist es bei der
Wurst? Nicht anders. Die obersten Zipfel führender Hersteller haben
jahrelang höhere Preisforderungen gegenüber dem Einzelhandel
abgesprochen. Das ist illegal. Das verstößt gegen den Wettbewerb. Das
geht zu Lasten der Verbraucher. Und es sind keine Kavaliersdelikte,
weil sich die Akteure in der Regel einen Schlips umbinden und feinen
Zwirn tragen.
Nein. Kriminelle Energie ist in der Wirtschaft weit verbreitet.
Die Abzocke der Kunden gehört zum Geschäft. Keine Spur mehr...
- Lausitzer Rundschau: Licht und Schatten in London
Zur Regierungsbildung in Großbritannien Cottbus (ots) - In seiner vierjährigen Amtszeit hat David Cameron
das in der britischen Politik beliebte und jährlich stattfindende
Instrument der Kabinettsumbildung stets moderat eingesetzt. Nicht
diesmal. Seine Änderungen im Regierungsapparat sind massiv. Er weiß:
Es wird die letzte Umbildung vor den Wahlen im nächsten Jahr sein. Da
will er sich mit einer Mannschaft präsentieren, die alle Boxen tickt.
Eine davon ist die europapolitische Ausrichtung der Regierung.
Europhile Oldtimer sind out, euroskeptische Hardliner dagegen im
Aufschwung. mehr...
- Lausitzer Rundschau: Warum nicht mit 14?
Zur Diskussion über eine Aufhebung der Altersgrenze beim Wahlrecht Cottbus (ots) - Vor dem Verfassungsgericht greift eine Gruppe von
Jugendlichen derzeit die geltende Altersbegrenzung im Wahlrecht, 18
Jahre, an; eine Stiftung macht dagegen gleichzeitig in der
Öffentlichkeit Front. Zu Recht. Mit 14 Jahren sind Jugendliche
religions- und strafmündig. Warum sollten sie dann nicht auch wählen
dürfen? Freilich wäre es falsch, jegliche Altersgrenze fallen zu
lassen, wie auch gefordert wird. Das ergibt sich schon aus der
grundgesetzlichen Vorgabe, dass die Stimmabgabe frei und geheim
erfolgen muss. Bei mehr...
- Ostthüringer Zeitung: Jörg Riebartsch kommentiert: Tugenden sind unser Bier Gera (ots) - Nie ließ sich die Frage nach den deutschen Tugenden
leichter beantworten als dieser Tage, in den Tagen der dann doch
irgendwann endenden Wochen der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien:
Fußball, Bier und Auto. Was das Bier anbelangt sind wir Ostthüringer
ja befangen - immerhin haben wir da in einem Segment einen
Marktführer zu bieten und exportieren großzügig und fleißig in andere
Bundesländer.
Beinahe zwangsläufig, innerer Eingebung oder Fernsteuerung
folgend, wandeln Politiker auf den Spuren deutscher Tugenden mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|