Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Absturz eines Flugzeuges der Malaysia Airlines über der Ukraine
Geschrieben am 17-07-2014 |
Bielefeld (ots) - Unglück oder Terror, technisches Versagen oder
Anschlag. Egal, was letztlich für den Absturz des Passagierflugzeugs
verantwortlich ist: Der Ukraine-Konflikt muss seit gestern neu
eingeordnet werden. Aus den regional begrenzten Kampfhandlungen
könnte mit dem Absturz der Boeing 777 und dem Tod von 295 Menschen
endgültig ein Konflikt von globalem Interesse geworden sein. Gestern
Mittag beklagte die prowestliche Führung der Ukraine, dass am
Mittwoch von russischem Staatsgebiet ein ukrainischer Kampfjet im
Osten des Landes abgeschossen worden sei. Nur wenige Stunden später
fand der Flug MH 17 der Malaysia Airlines in 10 000 Metern Höhe über
dem Konfliktgebiet sein schreckliches Ende. Angesichts der Position
des Flugzeugs scheint nur ein Zusammenhang mit den Gefechten im
Gebiet um die von den prorussischen Separatisten besetzte
Millionenstadt Donezk wahrscheinlich. Dass der Abschuss etwas mit dem
seit dem 8. März vom Radar verschwundenen Malaysia-Airlines-Flug MH
370 zu tun haben könnte, fällt unter Verschwörungstheorien. Generell
müssen sich Fluggesellschaften fragen lassen, warum sie auf dem
kürzesten und günstigsten Weg von A nach B auch über gefährliche
Krisengebiete fliegen. Zeit- und Kostendruck können als Argumente
nicht ausreichen, wenn Menschenleben auf dem Spiel stehen.
Gegenseitig werfen sich Separatisten und die ukrainische Armee vor,
den Passagierjet vom Himmel geholt zu haben. Das dürfte in den
nächsten Tagen herauszufinden sein. Sollte sich tatsächlich
bestätigen, dass ein militärischer Angriff den Absturz verursacht
hat, kann es sich eigentlich nur um eine Verwechslung gehandelt
haben. Vielleicht sollte ein Militär-Transportflugzeug getroffen
werden. Ganz unabhängig davon, zu welchem Ergebnis die Untersuchungen
führen werden: Wladimir Putin und Petro Poroschenko müssen jetzt
endlich dafür sorgen, dass die Waffen schweigen. Beide Präsidenten
sind für die jüngste Eskalation verantwortlich - und jetzt
gleichermaßen gefordert. Poroschenko ist beileibe kein Friedensengel.
Der neue starke Mann in Kiew hat in den vergangenen Tagen militärisch
die Muskeln spielen. Sein Ziel: die Separatisten in der Ostukraine
vernichtend zu schlagen. Und Putin sollte trotz der verschärften
Sanktionen gegen russische Konzerne und Wirtschaftsführer ein Zeichen
setzen. Ein positives Signal ist schon einmal, dass Russlands
Staatschef gestern kurz nach dem Flugzeugabsturz mit US-Präsident
Barack Obama telefoniert hat - über die neuen Sanktionen, aber
natürlich auch über MH 17. Europa und die USA sollten die
Konfliktparteien zu Gesprächen und Verhandlungen drängen. Mit dem
Gezerre um Videokonferenzen zwischen Kiew und Donezk muss Schluss
sein.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
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