Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Christine Schröpf zu Maut/Streit in der CSU
Geschrieben am 20-07-2014 |
Regensburg (ots) - Die Maut-Pläne von Alexander Dobrindt kranken
daran, dass der Bundesverkehrsminister die knallroten Verbots- und
Stoppschilder von CSU-Chef Horst Seehofer strikt einhält, die EU
zufriedenstellen muss und auch sonst einigen politischen Treibsand zu
umkurven hat. Das Ergebnis ist so gut oder besser so schlecht, wie es
unter diesen Umständen eben sein kann. Nun kommen auch noch die von
Seehofer verordneten Denk- und Redeverbote für gewichtige
CSU-Vertreter wie Innenminister Joachim Herrmann hinzu. Das schmälert
die Chancen zusätzlich, die bestmöglichen Lösungen zu finden, um
dringend nötiges Geld für die immer maroder werdende
Verkehrsinfrastruktur bereitzustellen. Warum nicht offen über
Varianten diskutieren, alles durchrechnen, Vor- und Nachteile
abwägen? Es fehlen viele Milliarden Euro für den Straßenerhalt: Das
ist der kleinste gemeinsame Nenner in der politischen Debatte - auch
wenn das im Gezänk zwischen den Parteien untergeht und von der
Schadenfreude derer überlagert wird, die nur zu gerne sehen würden,
wie Seehofer mit seinem Wahlkampfschlager "Maut" an die Wand fährt.
Um die CSU-Maut zur guten Lösung zu machen, müsste schlicht das
Seehofersche Dogma geopfert werden, dass deutsche Autofahrer um
keinen Cent belastet werden dürfen. Dann klappt's auch mit der EU.
Das Abrechnungssystem könnte spürbar vereinfacht werden. Der CSU-Chef
müsste dafür allerdings einräumen, dass sein Wahlkampfversprechen zu
vollmundig und vorschnell war. Heftiger Gegenwind bliebe trotzdem.
Doch das gilt auch für Alternativen, wie die Ausweitung der Lkw-Maut,
die Bayerns SPD-Chef Florian Pronold favorisiert. Er bläst dann nur
aus einer anderen Richtung.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
538366
weitere Artikel:
- Mittelbayerische Zeitung: Leitartikel von Reinhard Zweigler zu Merkels Rolle in der Welt Regensburg (ots) - Vermutlich werden es nur einige wenige Stunden
der Entspannung sein, die sich Angela Merkel bei den Bayreuther
Festspielen gönnen wird. Die Eröffnung mit Richard Wagners
"Tannhäuser" hat die Regierungschefin abgesagt. Sie werde jedoch im
Laufe der Festspiele Bayreuth besuchen, hieß es jetzt. Vor allem die
zahlreichen internationalen Konflikte lassen Merkels Urlaubspläne zu
Makulatur werden. Als Kanzlerin sei sie immer im Dienst, sie stehe
für alle notwendigen Aufgaben zur Verfügung, ließ die Kanzlerin kurz
vor mehr...
- BERLINER MORGENPOST: Nicht nur auf die Rendite schielen
Leitartikel von Joachim Fahrun über den Verkauf von Bundeswohnungen in Berlin Berlin (ots) - Dass die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben
(Bima) nun beginnt, offensiv ihre 40.000 Wohnungsbestände zu
verkaufen, kann man ihr nicht vorwerfen. Der Bundestag ist nun
gefordert. Die Abgeordneten aus den Großstädten müssen für ein
Umdenken werben und durchsetzen, die gesetzlichen Vorgaben für die
Bima zu verändern. Denn die Bima-Manager sind gehalten, Höchstpreise
zu verlangen. Ausnahmen sind nur bei dringendem Bundesinteresse
möglich. Der Bundestag muss dafür sorgen, dass auch ein mäßigender
Einfluss auf die Mietenentwicklung mehr...
- Weser-Kurier: Zum Ausbau der Ganztagsschulen schreibt Silke Looden: Bremen (ots) - Vier von zehn Schülern in Niedersachsen besuchen
eine Ganztagsschule. Das klingt gut. Allerdings besucht nur eines von
zehn Kindern ein verpflichtendes Angebot. Und genau da liegt das
Problem. Die sogenannten offenen Ganztagsschulen bieten an drei Tagen
in der Woche zwei Schulstunden Freizeitspaß für Interessierte. Das
reicht nicht. Mancherorts wird das Angebot so wenig nachgefragt, dass
Mensen schon wieder schließen mussten. Nur ein verpflichtendes
Angebot am Nachmittag schafft echte Chancengleichheit und gezielte
Förderung mehr...
- Weser-Kurier: Zur Rolle Seehofers schreibt Ralf Müller: Bremen (ots) - Ohne Pkw-Maut keine Koalitionsvereinbarung - das
war die Botschaft von CSU-Chef Horst Seehofer im Sommerinterview
2013. Jetzt sind wir ein Jahr weiter, die Pkw-Maut steht im
schwarz-roten Koalitionsvertrag, aber zum Ruhme der CSU hat das
Projekt bisher nicht gereicht. Immer stärker nimmt stattdessen das
Gefühl zu, die "CSU-Maut" könnte so, wie sie jetzt von
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt geplant ist, mehr Schaden
als Nutzen stiften. Revanchismus ist eben keine gute Grundlage für
vernünftige Politik. Bundespolitisch mehr...
- Badische Neueste Nachrichten: Großes Risiko
Kommentar von Martin Ferber Karlsruhe (ots) - Ohne Not zetteln die Genossen auf Bundesebene
eine Debatte über mögliche rot-rote oder rot-rot-grüne Koalitionen an
und belasten damit das Binnenklima in der Großen Koalition, die Union
wird sich diese Steilvorlage nicht entgehen lassen, Gabriel und Co
als unzuverlässige Partner zu brandmarken. So ist von den drei
Landtagswahlen in diesem Herbst der Urnengang in Thüringen der
spannendste - und der folgenreichste. 25 Jahre nach dem Fall der
Berliner Mauer bricht möglicherweise die nächste politische Mauer.
Pressekontakt: mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|