Hagen (ots) - Mehr Geld für Schüler und Studenten. Die Spitzen
der Koalition in Berlin klopfen sich bereits auf die Schultern.
Erfolge in der Politik wollen verkauft werden. Noch fließt kein Euro
mehr. Erst in zwei Jahren soll die Anhebung um sieben Prozent greifen
- also 2016. Wer den Kalender lesen kann, weiß, das Vorhaben ist eine
Verschiebung nach hinten.
Die Mieten in den
Studentenstädten und die Preisentwicklung in Deutschland sind seit
der letzten Erhöhung im Jahr 2010 nicht stehen geblieben. Sie steigen
kontinuierlich. Allein die Kosten für ein Mini-Apartment liegen
monatlich bei 320 bis 400 Euro. Jeder kann sich ausrechnen, wie viel
für Lebensmittel und das notwendige Material für das Studium übrig
bleibt. Der gegenwärtige Bafög-Satz beträgt 670 Euro, eine Hälfte als
zinsloses Darlehen, die andere zahlt der Staat.
Kein
Wunder, dass der Applaus der Betroffenen verhalten ausfällt. Wer
jetzt studiert, dem hilft die Erhöhung in sechs Semestern nicht.
Vielleicht beim Ausfüllen des Antrags, denn da gilt seit jeher der
Spruch, um ihn auszufüllen, muss man schon studiert haben. Im
Schnitt, das am Rande, braucht der Student 335 Minuten, um den
Erstantrag auszufüllen. Und bis der Bescheid kommt, vergehen in der
Regel viele Monate.
Zurück zum Selbstlob der Politiker
eingangs. Vor Weihnachten sollen Bundestag und Bundesrat die
Bafög-Reform verabschieden. Der Bund übernimmt künftig alle Kosten
für das Bafög, entlastet somit die Länder, die ihrerseits das
eingesparte Geld für Bildung an Schulen und Hochschulen ausgeben
sollen. Das klappt? Niedersachsen denkt bereits darüber nach, das
Geld in die Kitas zu stecken. Warten wir ab.
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- Allg. Zeitung Mainz: Die Richtung stimmt / Kommentar zu Bafög Mainz (ots) - Es ist eine gute Nachricht für Schüler und
Studenten. Nach mehreren Nullrunden wird das Bafög erstmals wieder
spürbar angehoben. Und durch höhere Freibeträge wird der Kreis der
Berechtigten um gut 100000 erweitert. Auch das ein Stück
Bildungsgerechtigkeit. Gute Nachrichten auch für die Bundesländer,
die vom kommenden Jahr an von ihrem Anteil an der Förderung entlastet
werden. Sie wären gut beraten, die eingesparten Millionen ohne
Abstriche in die Bildung zu investieren, damit die Wirkung des neuen
Finanzierungsmodells mehr...
- Südwest Presse: Kommentar zum BAFÖG Ulm (ots) - Wenn 80 Prozent der Bafög-Empfänger erklären, ohne
diese öffentliche Förderung könnten sie sich ein Studium gar nicht
erst leisten, dann ist es ein Armutszeugnis für die Politik, dass die
zuletzt 2010 angehobenen Bedarfssätze erst Mitte 2016 erhöht werden.
Ungeteiltes Lob verdient haben allenfalls die strukturellen
Verbesserungen, die mit der Novelle in Kraft gesetzt werden, also die
Veränderungen beim Kinderzuschlag, bei den Freibeträgen und beim
Übergang vom Bachelor- zum Masterstudium. Allerdings ist es bis zur
Verabschiedung mehr...
- Schwäbische Zeitung: Eine Bande schafft Fakten Ravensburg (ots) - Untersuchungen nach einem Flugzeugabsturz
müssen schnell beginnen. Dass die prorussischen Separatisten die
Absturzstelle von MH017 in der Ostukraine blockieren und sich selbst
an dem Wrack zu schaffen machen, ist den Nachforschungen nicht
zuträglich.
Doch dieses Problem ist geradezu zweitrangig, denn es wäre in
erster Linie ein Gebot der Menschlichkeit gewesen, zumindest die
Leichen schnell zu überführen und den Angehörigen die Chance zu
geben, sich von ihren Lieben zu verabschieden. Glücklicherweise fuhr mehr...
- Ostsee-Zeitung: Kommentar zu Gaza Rostock (ots) - Wenn es eine Hölle auf Erden gibt, dann heißt sie
Gaza. Was die 1,8 Millionen Menschen - konzentriert auf einer Fläche
halb so groß wie Hamburg - in diesen Tagen des Raketenkrieges
zwischen Israel und der Hamas erleben müssen, ist unbeschreiblich. Es
ist bereits der dritte mörderische Gazakrieg in nur sechs Jahren.
Längst geht es Israel nicht mehr darum, allein Tunnelsystem und
Abschussrampen der Hamas "chirurgisch" zu zerstören. Spätestens mit
dem Artilleriebeschuss des Wohnviertels Sadschaija, mit dem Israel
alle mehr...
- WAZ: Keine Toleranz bei Hetzparolen. Kommentar von Walter Bau Essen (ots) - Darf man die Palästinenser-Politik der israelischen
Regierung als verfehlt kritisieren? Natürlich! Darf man die
Bombardierung des Gazastreifens durch die israelische Armee als
maßlos überzogenen Akt der Gewalt attackieren? Sicher! Die Regierung
Netanjahu muss sich, so wie jede andere Regierung der Welt,
öffentlicher Kritik stellen. Wenn aber inhaltliche Kritik umschlägt
in judenfeindliche Parolen - und damit in Antisemitismus -, dann ist
die Grenze zum offenen Rassismus erreicht. Bei manchen Demos am
Wochenende gegen mehr...
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