Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Thomas Spang zum Abschuss von MH17
Geschrieben am 21-07-2014 |
Regensburg (ots) - Die USA haben die Europäer lange davor gewarnt,
den Konflikt in der Ukraine als regionales Scharmützel
herunterzuspielen. Der Abschuss der malaysischen Passagiermaschine
mit 298 Zivilisten an Bord macht die globale Dimension nun auf
tragische Art deutlich. Angesichts dieser Katastrophe zur
Tagesordnung überzugehen wäre nicht nur töricht sondern auch
brandgefährlich. Präsident Obama sorgt für die notwendige Klarheit,
wenn er das Doppelspiel Wladimir Putins entlarvt. Während dieser vor
den Kameras salbungsvolle Worte spricht, rüstet Moskau hinter den
Kulissen die pro-russischen Separatisten im Osten der Ukraine mit
Waffen, Geld und Söldnern aus. Nach US-Informationen gehörten dazu
auch die SA-11 Boden-Luftraketen, die Russland frei Haus an die
Rebellen geliefert haben soll. Bereits vor Abschluss der
internationalen Ermittlungen steht fest, dass Putin für das Chaos im
Osten der Ukraine sorgte das den Abschuss eines voll besetzten
Langstreckenfliegers überhaupt erst möglich machte. An ihm allein
liegt es, die "Aufständischen" an die Leine zu legen. Er kann und
muss die Gewalt beenden. Alles andere ist Propaganda. Genauer gesagt
völkische Propaganda. Putin begründet seine Einmischung mit der
angeblichen Pflicht Moskaus, alle Russen zu schützen. Mit dieser
zynischen Ausrede könnten die Briten überall auf der Welt
intervenieren. Und erst einmal die Chinesen. So absurd wie sie ist,
so ernst muss die nationalistische Kreml-PR genommen werden. Die
Krim-Halbinsel war Putins Testfall, die Ukraine sollte die
Fortsetzung werden. Moldawien und die baltischen Staaten haben allen
Grund, besorgt zu sein. Amerikaner und Europäer müssen dem gemeinsam
einen Riegel vorschieben. Obama ist bereit dazu. Bereits vor dem
Abschuss der "Malaysia Airline" bewies der Präsident Führungsstärke
als er neue schmerzhafte Sanktionen gegen Russland verhängte. Die USA
haben Dank der Dominanz ihres Finanzplatzes die Werkzeuge, Moskau
einen hohen Preis zahlen zu lassen, falls es seinen
völkisch-nationalistischen Kurs fortsetzt. Politisch brauchen sie die
Rückendeckung der Europäer. Natürlich fällt es den USA leichter,
Sanktionen zu verhängen, weil Putin den Amerikanern nicht mit einem
kalten Winter drohen kann. Der Schulterschluss sollte dennoch nicht
allzu schwer fallen. Die Familien der Opfer zögen gerne einen
Pullover mehr an, wenn sie dadurch ihre Lieben zurückbekämen. Deren
Tod in zehntausend Meter Höhe über der Ukraine zeigt, dass die
Beschwichtigung eines Aggressors keine wirkliche Alternative ist.
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Mittelbayerische Zeitung
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