Weser-Kurier: Kommentar von Joerg Helge Wagner zum NSU-Prozess
Geschrieben am 22-07-2014 |
Bremen (ots) - Drohte der NSU-Prozess wirklich zu platzen?
Zumindest wäre ein völliger Neuanfang des Mammut-Verfahrens, das
bislang gut 130 Millionen Euro gekostet hat, möglich gewesen, wenn...
Wenn der Vorsitzende Richter Manfred Götzl nicht so souverän auf die
überraschende Volte der Hauptangeklagten Beate Zschäpe reagiert
hätte. Schnell konnte er entlarven, dass hinter deren Wunsch, ihre
drei Pflichtverteidiger loszuwerden, keine echte Vertrauenskrise
stand. Es war offenbar eher eine Laune. Folglich lehnte Zschäpe auch
das richterliche Angebot ab, sich noch einmal dazu zu äußern. Der
Preis für ihr totales Schweigen ist, dass nicht sie selbst die
Deutungshoheit über ihre Person hat. Das Bild von ihr wird
ausschließlich von den Zeugen geprägt: naiven wie der jungen Juliane
Sch. oder zwielichtigen wie dem früheren V-Mann und Neonazi Tino
Brandt. Vielleicht hat Zschäpe die Erkenntnis, dass Schweigen nicht
Kontrolle, sondern Kontrollverlust bedeutet, genervt. Den Richter
darf das nicht interessieren. Er hat kühl das Revisionsrisiko
abgewogen, für gering befunden und so verhindert, dass der
Rechtsstaat zum Popanz gemacht wurde. Zschäpe bleibt das Recht, zu
schweigen - oder endlich zu reden und so ein wenig Kontrolle über ihr
fatales Leben zurückzugewinnen.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
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chefredaktion@Weser-Kurier.de
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