WAZ: Wenn das Internet zum Pranger wird. Kommentar von Matthias Korfmann
Geschrieben am 23-07-2014 |
Essen (ots) - Es bringt ja nichts, das Internet als üble Erfindung
zu verteufeln. Das Netz ist nicht gut und nicht böse, sondern bloß
ein nützliches Werkzeug. Für die Wissensdurstigen und die Kreativen,
aber leider auch für jene, denen es gefällt, andere an den Pranger zu
stellen. Davon scheint es unerhört viele zu geben. Das Internet zeigt
es uns ungefiltert: Der Drang, anonym zu mobben und zu lügen, dass
sich die Balken biegen, scheint riesig zu sein. Schon Schüler üben
sich darin. Wir können sie alle aus der Deckung heraus in die Pfanne
hauen: den Arzt, der angeblich keine Ahnung hat von Medizin; den
Professor mit den langweiligen Vorlesungen, die olle Nachbarin, den
verhassten Ex-Partner oder den erfolgreichen Kollegen im Büro
nebenan. Am Ende der langen Reihe möglicher Gehässigkeiten und
Belästigungen stehen Selbstjustiz und Lynchaufruf. Was hilft dagegen?
Polizei und Anwälte tun sich schwer damit, die Täter zu finden und
einmal Verbreitetes wieder aus der Welt zu schaffen. Geschädigte
sollten natürlich dennoch alles versuchen, um zu ihrem Recht zu
kommen. Wir, die Internet-Nutzer, könnten aber viel dazu beitragen,
damit sich Online-Hetze nicht weiter verbreitet. Indem wir nicht
gleich alles, was uns aufregend und erschreckend vorkommt, sofort
teilen und weitergeben. Wir könnten uns dadurch sogar strafbar
machen. Denken wir einen Moment darüber nach, wie vertrauenswürdig
der Absender ist. Ob wir ihn überhaupt kennen. Und wie das wäre, wenn
einer so etwas über uns schreiben würde.
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
538900
weitere Artikel:
- Lausitzer Rundschau: Angreifbar
Die Abgeordnete Carolin Steinmetzer-Mann und der gefälschte Brief Cottbus (ots) - Die Landtagsabgeordnete Carolin Steinmetzer-Mann
(Linke) aus Finsterwalde hat bei ihrer ersten Wahl zur
Direktkandidatur zur Landtagswahl 2014 für den Wahlkreis 36 im
Elbe-Elster-Kreis ein Empfehlungsschreiben des DGB Südbrandenburg
unter den Mitgliedern verteilt. Sie soll unbedingt auf die
Kandidatenliste, weil sie eine "sehr engagierte Abgeordnete" sei,
heißt es da. Der Brief ist eine Fälschung, wie sich erst später
herausgestellt hat. Wie ist das DGB-Loblied auf Steinmetzer-Mann
zustande gekommen? Hat die Kandidatin mehr...
- Lausitzer Rundschau: WM im Visier
Putin und die Fußballweltmeisterschaft Cottbus (ots) - Ein bisschen verfrüht, oder? Die letzte
Fußball-Weltmeisterschaft ist gerade mal anderthalb Wochen vorbei, da
haben einige Politiker schon die nächste WM in vier Jahren ins Visier
genommen. Die findet bekanntlich in Russland statt. Und weil der
russische Präsident Wladimir Putin mit seiner Ukraine-Politik Europa
in eine tiefe Krise gestürzt hat und bei der Aufklärung des
Flugzeugabsturzes wenig hilfreich ist, soll Russland die
Weltmeisterschaft entzogen werden. Oder aber damit gedroht werden.
Das ist eine populistische mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Diskussion um die WM 2018 in Russland Bielefeld (ots) - Schon vor dem mutmaßlichen Abschuss einer
malaysischen Passagiermaschine gab es reichlich Gründe, über Sinn und
Unsinn einer Großsportveranstaltung in Russland nachzudenken.
Wohlgemerkt: Noch immer fehlen stichhaltige Beweise, wer hinter der
Tragödie um den Flug MH17 steckt. Wenn es die westliche
Staatengemeinschaft nicht schafft, den Kremlherrscher Wladimir Putin
mit Wirtschaftssanktionen zum Einlenken zu zwingen, kann es auch der
Fußball nicht richten. Dennoch denken deutsche Politiker laut darüber
nach, die Fußball-WM mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Nahost Bielefeld (ots) - Der Grund dafür, dass zwischen der Hamas im
Gazastreifen und Israel trotz großer Bemühungen noch keine Waffenruhe
herrscht, wird immer deutlicher: Ein inner-arabischer Konflikt
zwischen der international akzeptierten Regionalmacht Ägypten und dem
kleinen Golfemirat Katar kostet Zeit. Bevor er nach Jerusalem fliegen
konnte, musste US-Außenminister John Kerry erst in Kairo und Doha
versuchen, einen Konsens zwischen den konkurrierenden Staaten zu
erreichen. Hamas-Chef Khaled Meschaal residiert seit dem Syrien-Krieg
nicht mehr...
- Weser-Kurier: Zur Christenverfolgung im Irak schreibt Benjamin Lassiwe: Bremen (ots) - An den Häusern in Mossul prangt der arabische
Buchstabe "N". "N" steht für "Nasara" - "Nazarener" oder "Christen".
Sie sollen gefunden, vertrieben, zwangskonvertiert oder getötet
werden. Mit nacktem Terror gehen die Islamisten der ISIS-Bewegung
derzeit gegen irakische Christen, aber auch gegen schiitische und
jesidische Muslime vor. Und die Weltöffentlichkeit schaut weg. Einige
wenige Stimmen aus den Kirchen, einige Menschenrechtsorganisationen,
dazu die Bundestagsabgeordneten Kerstin Griese (SPD) und Franz Josef
Jung mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|