Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Bernhard Fleischmann zu reichen deutschen Pensionären
Geschrieben am 24-07-2014 |
Regensburg (ots) - Spötter mögen sagen, Beamte seien jene
Berufsgruppe, die den Übertritt vom aktiven Erwerbsleben in den
Ruhestand am allerwenigsten bemerkt - sowohl finanziell als auch was
die tägliche Anstrengung betrifft. Das stimmt natürlich - für den
einen schon, für den anderen keineswegs. Aber beim finanziellen
Aspekt haben die Staatsdiener sehr wohl eindeutig Vorteile, und die
beginnen nicht erst im Ruhestand. Dass Pensionäre jetzt so stark beim
Vermögen zulegen, liegt auch an ihrer verlässlichen Erwerbsbiografie.
Beamte können in der Mehrheit leichter planen: die Familie, den
Hausbau oder Wohnungskauf, den Vermögensaufbau. Banken schätzen das,
sobald es um einen Kredit geht. Bereits zu diesem Zeitpunkt legen die
Beamten den Grundstein für späteren Wohlstand. Dieser Unterschied
wird noch klarer ersichtlich, wenn man bedenkt, dass das Vermögen
aller Deutschen binnen der vergangenen 10 Jahre inflationsbereinigt
sogar spürbar gesunken ist. Umgekehrt heißt das, dass die von immer
mehr Brüchen durchsetzte Erwerbsbiografie jüngerer Menschen ein
höheres Risiko der Altersarmut und damit steigende Belastungen des
Sozialstaats verspricht. Und dass berechenbare, sichere Arbeitsplätze
volkswirtschaftlich segensreich wirken können. Selbst wenn manche
dieser Jobs nicht immer als hyperdynamisch und fortschrittlich
gelten.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
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