Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Pascal Durain zum Mollath-Prozess
Geschrieben am 28-07-2014 |
Regensburg (ots) - Es kam, wie es kommen musste in einem Prozess,
in dem der Angeklagte mehr will, als nur freigesprochen zu werden.
Gustl Mollath will die Verhandlung um jeden Preis selbst steuern.
Mollath will Wiedergutmachung, seine Rehabilitation dadurch erlangen,
dass sämtliche Verwicklungen und Intrigen, die gegen ihn gesponnen
worden seien, aufgedeckt werden. Aber in einem Strafprozess geht es
darum, über das zu entscheiden, was in der Anklageschrift steht. Und
dort steht: Freiheitsberaubung, gefährliche Körperverletzung,
Sachbeschädigung. Dazu gehört natürlich auch die Überprüfung, welche
Motive die Ex-Frau des Angeklagten gehabt haben könnte, ihn falsch zu
belasten. Die Hauptbelastungszeugin schweigt - Mollath tut dies
ebenso. Nun kam es wieder zum Bruch zwischen Verteidigern und Mandant
- der Prozess platzte nur nicht, weil die beiden Verteidiger bisher
einen so hervorragenden Job gemacht haben. Davon sind Richterin und
Staatsanwalt überzeugt. Dumm nur, dass Mollath nicht mehr daran
glaubt. Egal, zu welcher Überzeugung das Gericht am Ende gelangt, das
Vertrauen in die Justiz wird er nicht wieder erlangen. Dabei steht
zweifelsfrei fest: Das Gericht will die Sache akribischst aufklären
und ihm eine zweite Chance geben - dafür sprechen 17 Verhandlungstage
und 44 Zeugen bei vergleichsweise minderschweren Vorwürfen. Mollath
hat andere Ziele - nun droht, dass er, das vermeintliche Justizopfer,
das Verfahren zur Farce herabwürdigt. Das hat er selbst zu
verantworten. Sein Verteidiger Strate, der ihn eineinhalb Jahre lang
ehrenamtlich vertrat, drückte das vor wenigen Tagen so aus: "Herr
Mollath kann nicht mehr zwischen Freund und Feind unterscheiden."
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
nachrichten@mittelbayerische.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
539512
weitere Artikel:
- Schwäbische Zeitung: Kommentar zu Nebenverdiensten - Der Anspruch des Wählers Ravensburg (ots) - Nebenverdienste von Abgeordneten sind nicht per
se verwerflich. Volksvertreter, die durch einen Beruf Kontakt zur
Realität außerhalb des Parlaments halten, wissen im Zweifel über die
Probleme in Wirtschaft und Gesellschaft besser Bescheid. Allerdings
ist fast eine Million Euro, wie sie Peter Gauweiler verdient, zu viel
und gefährdet die gewissenhafte Ausübung des Mandats.
Der Wähler hat Anspruch darauf, über seine Vertreter Bescheid zu
wissen. Dazu gehört auch eine detaillierte Aufschlüsselung von deren
Einnahmen, mehr...
- Badische Neueste Nachrichten: Moralische Inbrunst
Kommentar von Theo Westermann Karlsruhe (ots) - Das Bewahren deutscher Arbeitsplätze, von
rüstungstechnischer Kernkompetenz, um handlungsfähig zu bleiben -
zählt das alles nichts? Frankreich und Großbritannien springen mit
ihrer Rüstungsindustrie gerne in jede Lücke, die Deutschland
bereitwillig öffnet. Gewonnen ist dann gar nichts, die Welt ist nicht
sicherer geworden, die deutschen Arbeitsplätze verloren, aber das
Gewissen ist rein. Das ist offenbar die neue Arbeitsteilung in
Europa, die manchen vorschwebt.
Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: Betreuungsgeld Stuttgart (ots) - Von diesem Freitag an bekommen all jene
monatlich 150 statt 100 Euro, die das staatliche Angebot
frühkindlicher Bildung und Erziehung nicht nutzen wollen. Da passt
es, dass gerade jetzt eine Studie lanciert wird, die die Wirksamkeit
des Milliarden-Aufwands infrage stellt. Und die obendrein so
interpretiert wird, als gäbe es belastbare Ergebnisse, wonach die
Regierung Geld für sozial benachteiligte Familien (also schlechtere
als andere?) zum Fenster herauswirft. Dabei stützt sich die Studie
von 2013 vor allem auf mehr...
- Ostthüringer Zeitung: Volkhard Paczulla kommentiert: Schwarz-Grüne Debatten im Thüringer Landtagswahlkampf Gera (ots) - Es ist jetzt die stille Phase des Thüringer
Wahlkampfs. Wer konnte und durfte, hat noch schnell ein paar Tage
Urlaub genommen. Wer sich das nicht gönnt, tingelt durchs Land und
redet mit den Leuten. Und ansonsten redet in der Politik gerade jeder
mit jedem.
Das ist eine recht nützliche Übung, auch wenn sie an die
Verteilung des sprichwörtlichen Fells erinnert, wenn der Bär noch gar
nicht erlegt ist. Nützlich deshalb, weil die Akteure freilich jetzt
schon wissen, wem sie nach dem Wahlgang am 14. September mehr...
- Rheinische Post: NRW-Sozialminister Schneider für Fahrtenschreiber-Pflicht bei Paketkurieren Düsseldorf (ots) - Wegen ausufernder Lenkzeiten in der
Paketbranche bringt NRW-Sozialminister Guntram Schneider
Pflicht-Fahrtenschreiber für Paketkuriere ins Gespräch: "Die EU
sollte prüfen, ob Fahrtenschreiber nicht auch schon für Lkw ab 2,8
Tonnen verpflichtend gemacht werden können", sagte Schneider der
"Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). Fahrtenschreiber erfassen die
Lenkzeiten von Lkw- und Busfahrern und sind ab 3,5 Tonnen Pflicht.
Sie sollen die Fahrer zum Einhalten der Ruhezeiten zwingen.
Paketkuriere nutzen meist Fahrzeuge mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|