WAZ: Debatte nach neuer Amoklauf-Statistik: Waffen der Täter meist legal und registriert
Geschrieben am 01-08-2014 |
Essen (ots) - Eine neue Statistik über Amokläufe in Deutschland
setzt eine Debatte über die Verschärfung des Waffenrechts in Gang.
Nach Angaben der Bundesregierung sind bei den sieben Amokläufen seit
2002 in der Mehrzahl amtlich registrierte Waffen benutzt worden, die
überwiegend legal im Besitz der Täter waren. Bei den Taten unter
anderem in Erfurt, Winnenden und zuletzt 2013 in Dossenheim waren
insgesamt 51 Menschen ums Leben gekommen. Laut Regierungsunterlagen
für den Bundestag, aus denen die Zeitungen der Funke-Mediengruppe
(Freitag) berichten, waren in fünf der sieben Fälle die Waffen
amtlich registriert, in vier Fällen auch legal im Besitz der Täter.
Die Grünen im Bundestag, die die Daten in einer Anfrage angefordert
hatten, zeigten sich alarmiert und forderten eine
Gesetzesverschärfung.
"Die neuen Zahlen zeigen: Das Problem ist die Verfügbarkeit von
schussfähigen Waffen im privaten Umfeld", sagte Grünen-Innenexpertin
Irene Mihalic den Zeitungen. Bislang ist geregelt, dass Waffen und
Munition zu Hause in sicheren Behältnissen wie Waffenschränken
aufbewahrt werden dürfen. Doch die Grünen fordern: Zumindest die
Munition habe in Privathaushalten nichts zu suchen. "Die Munition
muss mit klar geregelten Zugangsbestimmungen an einem anderen Ort
gelagert werden", sagte Mihalic. Die öffentliche Sicherheit müsse
absoluten Vorrang haben. Die Bundesregierung erklärt in ihrem
Schreiben jedoch, sie sehe keinen Anlass für eine Novellierung des
Waffengesetzes. In dem Papier zieht die Regierung auch eine
Zwischenbilanz des Nationalen Waffenregisters, das Anfang 2013
eingerichtet wurde und in dem alle erlaubnispflichtigen Waffen und
deren Besitzer elektronisch erfasst werden: Danach waren im Juni
bundesweit rund 5,65 Millionen Schusswaffen und Waffenteile
registriert sowie 2,28 Millionen Waffenerlaubnisse. Doch schränkt die
Regierung ein, dass die Zahlen unter dem Vorbehalt einer bis 2017
andauernden Datenbereinigung stehen; eingerechnet in der Datei sind
bislang auch inzwischen exportierte oder vernichtete Waffen.
Grünen-Innenexpertin Mihalic reagierte mit Unverständnis: Laut
EU-Richtlinie müsse das Waffenregister bis Ende 2014 stehen. "Die
Bundesregierung muss mit Hochdruck darangehen, den Aufbau des
Waffenregisters abzuschließen, sodass wir endlich auch valide
Detailinformationen bekommen."
Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 - 804 6519
zentralredaktion@waz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
540131
weitere Artikel:
- Thüringische Landeszeitung: Zugang erschweren / Kommentar von Matthias Benkenstein zur Satistik über Amokläufe in Deutschland Weimar (ots) - Es ist erfreulich, dass die neue Debatte um ein
schärferes Waffenrecht durch eine Statistik ausgelöst wurde und nicht
wie sonst durch den neuesten Amoklauf. Zuletzt geschehen 2013 im
Baden-Württembergischen Dossenheim. Damals hatte ein 70-jähriger
Sportschütze mit einer großkalibrigen Pistole zwei Menschen getötet
und fünf verletzt. Dann begann das altbekannte Spiel:
Aktionsbündnisse erinnern an Winnenden und Erfurt und fordern
schärfere Waffengesetze. Daraufhin betont die Schützenlobby, dass es
sich um einen Einzelfall mehr...
- Thüringische Landeszeitung: Wenn zwei sich streiten - Kein lachender Dritter bei argentinischer Pleite / Kommentar von Florian Girwert zur Staatspleite von Argentinien Weimar (ots) - Wer sich verschuldet, muss auch dafür gerade
stehen. So oder so ähnlich könnte man formulieren, was die Mehrheit
der Menschen wohl für selbstverständlich hält. Im Fall Argentinien
ist es ein bisschen komplizierter. Weder die Schuldeneintreiber -
eine Gruppe von Hedgefonds - noch das Land Argentinien selbst kann
man komplett verteufeln. Dass Argentinien die Zahlung von 1,3
Milliarden Dollar an einen ganz bestimmten Gläubiger verweigert, hat
seinen Grund und ist nur auf den ersten Blick ungehörig. Im Jahr 2001
hatte mehr...
- Mißfelder: Humanitäre Feuerpause muss dauerhafte Friedenslösung ermöglichen Berlin (ots) - Langfristiges Ziel ist Zwei-Staaten-Lösung
Am Freitagmorgen hat eine 72-stündige humanitäre Feuerpause im
Krieg zwischen der Hamas und Israel begonnen. Dazu erklärt der
außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Philipp
Mißfelder:
"Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion begrüßt die Vereinbarung über eine
humanitäre Feuerpause zwischen beiden Seiten, die die Vereinten
Nationen und die USA vermittelt haben. 72 Stunden sind ein
ausreichend langer Zeitraum, um substanzielle Verhandlungen über eine
dauerhafte mehr...
- Sammelklage gegen Facebook eingebracht Sammelklage gegen das Soziale Netzwerk könnte größte
Datenschutzklage Europas werden. Jeder Facebook-Nutzer kann
über "Abtretungs-App" teilnehmen.
Wien (ots) - Beim Handelsgericht Wien wurde eine umfangreiche
Zivilklage gegen die irische Tochter des börsennotierten
US-Unternehmens eingebracht. Kläger ist der Wiener Jurist und
Datenschützer Max Schrems, weitere Betroffene können sich
anschließen.
"Unser Ziel ist es, zu erreichen, dass Facebook im Bereich
Datenschutz endlich rechtskonform agiert.", so Schrems. Neben
datenschutzrechtlichen mehr...
- OV: Der Fehler heißt Kirchner
Thema: Argentinien ist pleite
Von Damian Ryschka Vechta (ots) - Nein, Mitleid muss man mit Argentinien nicht haben.
Das Land, das einst zu den reichsten der Erde gehörte, hat einen
Schwachpunkt. Und der ist seine Präsidentin Cristina Fernandez de
Kirchner. Sollte im Lande die Inflation noch einmal deutlich steigen,
sollte noch weniger Geld für Infrastruktur und Wirtschaftsförderung
vorhanden sein, können sich die Argentinier einzig und allein bei ihr
bedanken.
Beharrlich hatte sich Kirchner geweigert, mit den Gläubigern zu
verhandeln. Bis es schließlich zu spät war. Dabei wäre mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|