Hannoversche Allgemeine Zeitung: Vertreter einer harten Linie bei der Sterbehilfe wollen palliative Sedierung erlauben - aber "Suizid auf Bestellung" rechtlich eindeutig ausschließen
Geschrieben am 04-08-2014 |
Hannover (ots) - Die Vertreter einer harten Linie bei der
gesetzlichen Regelung der Sterbehilfeproblematik wollen gesetzlich
"ausschließen, dass ein Dritter Verantwortung für fremdes Leben
übernehmen kann". Der in der Unionsfraktion mit der Koordination
beauftragte CDU-Abgeordnete Michael Brand sagte der "Hannoverschen
Allgemeinen Zeitung" (Montag-Ausgabe): "Wir wollen die Hand zum
Sterben reichen, aber nicht beim Sterben." Die anstehende
Bundestagsabstimmung ohne Fraktionszwang sei ein "Test auf die
Menschlichkeit in unserer modernen Gesellschaft". Eine palliative
Sedierung würde erlaubt, weil sie "keine aktive Lebensverkürzung"
darstelle. Mithilfe des Strafrechts verboten werden soll die
organisierte Beihilfe zur Selbsttötung.
Mit dem Ausbau der Palliativmedizin und der Hospize ließen sich
Leiden lindern als auch den Menschen Ängste nehmen. "Niemand muss bei
uns dem Tod entgegen reisen." Würde in Einzelfällen "Suizid auf
Bestellung rechtlich ermöglicht, dann würde gerade auf Schwache und
auf viele Ältere gewaltiger, im Ergebnis unmenschlicher, Druck
ausgeübt". Brand verwies auf den in Belgien und Holland bereits
erfolgten "Dammbruch". In Belgien sei sogar die Suizidbeihilfe bei
Kindern möglich und als nächstes sei die Selbsttötungsbeihilfe bei
Demenzerkrankung geplant.
Kritik übte Brand an der SPD-Überlegung (Kerstin Griese), wie man
Ärzten in Notlagen ermöglichen könne, auch dann eine Lebensverkürzung
herbeizuführen, "wenn diese medizinisch nicht unvermeidlich ist". Das
liefe auf die Beihilfe zur Selbsttötung hinaus, wenn nicht sogar auf
Töten auf Verlangen. Für ausgeschlossen hält Brand Versuche, die
organisierte Sterbehilfe über das Vereinsrecht oder mit einer
einschränkenden Variante über das Betäubungsmittelrecht zu erreichen.
Es gebe viele frei verkäufliche Medikamente, die in Kombination oder
in der Überdosis zum Tod führten.
Pressekontakt:
Hannoversche Allgemeine Zeitung
Dirk Schmaler
Telefon: 0511 / 54 53 80 22
dirk.schmaler@rnd-news.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
540374
weitere Artikel:
- Hannoversche Allgemeine Zeitung: HAZ: Künast will Sterbehilfevereine in Deutschland erlauben Hannover (ots) - Die rechtspolitischen Bundestagssprecher von SPD
und Grünen, Burkhard Lischka und Renate Künast, wollen bei der
entsprechenden Bundestags-Entscheidung verhindern, dass jegliche
organisierte Sterbehilfe verboten wird. Gegenüber der "Hannoverschen
Allgemeinen Zeitung" (Montag-Ausgabe) sagte Lischka: "Wollen wir
wirklich eine gesetzliche Regelung, die einem Betroffenen in einem
derartigen Fall nur die Möglichkeit lässt, von der nächsten Brücke zu
springen oder sich vor den Zug zu werfen?" Er sei aber bereit,
organisierte mehr...
- Thüringische Landeszeitung: Wilderer Gabriel - Die Kalte Progression gehört abgeschafft / Kommentar von Bernd Hilder zum Thema Kalte Progression und SPD Weimar (ots) - Verkehrte Welt: Während Angela Merkel beim Thema
Steuersenkung mit beiden Füßen auf der Bremse steht, profiliert sich
ihr Vize-Kanzler Sigmar Gabriel taktisch geschickt bei der
arbeitstätigen Bevölkerung. Der SPD-Chef und Wirtschaftsminister
fordert genauso wie viele CDU-Politiker, die in der Steuerpolitik mit
ihrer meistens in der Union diskussionsfrei durchregierenden
Parteivorsitzenden über Kreuz liegen, endlich die einkommensfressende
Kalte Progression zu entschärfen oder abzuschaffen.
Gabriels Absicht ist klar: mehr...
- Einladung zum Pressetermin: Gefahr auf deutschen Baustellen durch krebserregende Dieselabgase Berlin (ots) - Gewerkschaft IG BAU und Deutsche Umwelthilfe messen
Luftverschmutzung durch dieselbetriebene Baumaschinen in Berlin
Der Einsatz dieselbetriebener Baumaschinen wie Bagger, Radlader
oder Planierraupen auf den tausenden Baustellen in Deutschland ist
Alltag. Jedoch besitzt selbst der Großteil neuer Fahrzeuge und Geräte
keine ausreichende Abgasreinigung. Die Folge: Ultrafeine Partikel,
die mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen sind, belasten die
Gesundheit von Anwohnern und Baustellenarbeitern.
Die Deutsche Umwelthilfe mehr...
- Mehr Durchblick, mehr Mehrweg! Berlin (ots) - Umweltschützer, Getränkewirtschaft und
Gewerkschaftler starten gemeinsame Aktion zur Einführung einer
Kennzeichnungsregelung von Einweg- und Mehrweggetränkeverpackungen
Mehrweg- und Einwegprodukte sind für Verbraucher beim Getränkekauf
kaum zu unterscheiden. Deshalb fordern die Gewerkschaft
Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH)
und mehrwegorientierte Verbände der Getränkewirtschaft mehr
Transparenz in Form einer Kennzeichnungspflicht für Einweg- und
Mehrweggetränkeverpackungen. Verbraucher, mehr...
- Gauland: Die Grünen lernen nicht dazu Berlin (ots) - Zur Arbeitsgruppe "Steuerpolitik" der Grünen
erklärt der stellvertretende Sprecher der Alternative für
Deutschland, Alexander Gauland: "Die Grünen wollen unter Leitung von
Simone Peter ein Steuerkonzept für die nächste Bundestagswahl
erarbeiten. Frau Peter lässt bereits jetzt schon durchblicken, dass
es massive Steuererhöhungen beinhalten wird."
"Angesichts der guten Lage auf dem Arbeitsmarkt und der stetig
steigenden Einnahmen des Staates sind Steuererhöhungen blanker Hohn
gegenüber dem Bürger. Die Grünen wollen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|