Internet: Sicherheitsbewusstsein soll mit Onlinekurs für jedermann gefördert werden / Auf Plattform www.open.hpi.de des Hasso-Plattner-Instituts (FOTO)
Geschrieben am 08-08-2014 |
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Kurs Internetsicherheit
http://ots.de/QqhU0
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Potsdam (ots) -
Angesichts wachsender Bedrohung der Sicherheit im Internet hat das
Hasso-Plattner-Institut (HPI) einen kostenlosen offenen Onlinekurs zu
diesem Thema angekündigt: Ab Herbst soll sich jedermann auf der
interaktiven Bildungsplattform www.open.HPI.de in die Grundbegriffe
der Internetsicherheit einführen lassen können. Anmeldungen sind ab
sofort möglich. Der Massive Open Online Course (MOOC) wird von
Internetprofessor Christoph Meinel geleitet, der auch HPI-Direktor
ist. Für den sechswöchigen Kurs, der am 27. Oktober starten wird,
gibt es keine formalen Vorbedingungen oder Zulassungsbeschränkungen.
Bei erfolgreichem Abschluss erhalten die Teilnehmer ein Zeugnis.
"Die jüngsten Berichte über Datendiebstähle in bislang unbekannten
Größenordnungen haben vielen Menschen besonders deutlich vor Augen
geführt, dass Sicherheit im Internet ein wichtiges Thema ist",
erläutert Meinel. Internetnutzer seien sich jedoch eher der
vielfältigen Möglichkeiten des Netzes bewusst, als seiner
potenziellen Gefahren. Daher will der Potsdamer
Informatikwissenschaftler den Kursteilnehmern deutlich machen, warum
das Internet von seinem Grunddesign her unsicher ist und welche
Sicherheitsziele anzustreben sind. Ferner will Meinel aufzeigen, was
die häufigsten Schwachstellen sind, wie Angreifer diese ausnutzen und
wie Internetnutzer sich wirksam schützen können.
Internetsicherheit ist seit vielen Jahren einer der
Forschungsschwerpunkte am Fachgebiet Internet-Technologien und
-Systeme des HPI. Meinel leitet dieses Fachgebiet in Personalunion.
Durch die Veröffentlichung von Erkenntnissen aus Forschung und
Entwicklung sowie durch die Bereitstellung von Diensten versucht das
HPI, die Bevölkerung für den Umgang mit Daten im Internet zu
sensibilisieren.
Schon eine Million kostenlose Online-Checks bei https://sec.hpi.de
So durchsucht seit Mai 2014 der neue kostenlose HPI-Service
"Identity Leak Checker" (https://sec.hpi.de) das Netz nach frei
zugänglichen Identitätsdaten wie Namen, Passwörter, Kontoangaben oder
anderen persönlichen Informationen - wenn die Internetnutzer auf
dieser Plattform ihre E-Mail-Adressen eingegeben haben. Auf die
jüngst entdeckten 1,2 Milliarden Daten hat das
Hasso-Plattner-Institut allerdings keinen Zugriff. Es registrierte am
Freitag den einmillionsten Online-Check. Bislang musste das HPI schon
die Nutzer von rund 120.000 E-Mail-Adressen darüber informieren, dass
sie offensichtlich Opfer eines Identitätsdiebstahls geworden sind.
Das HPI hat auch eine Datenbank für IT-Angriffsanalysen
(https://hpi-vdb.de) aufgebaut. Sie integriert und kombiniert viele
im Internet frei verfügbare Angaben über Software-Sicherheitslücken
und -Probleme. Derzeit sind dort fast 63.000 Informationen zu
Schwachstellen gespeichert, die in mehr als 162.000 betroffenen
Softwareprogrammen von rund 13.400 Herstellern vorhanden sind.
Mithilfe der HPI-Datenbank können neuerdings Internetnutzer ihren
Rechner kostenlos auf erkennbare Schwachstellen überprüfen lassen,
die Cyberkriminelle oft geschickt für Angriffe missbrauchen. Das
System erkennt die verwendete Browserversion - einschließlich
gängiger Plugins - und zeigt eine Liste der bekannten
Sicherheitslücken an. Eine Erweiterung der Selbstdiagnose auf
sonstige installierte Software ist geplant.
Internetsicherheit ist ein Forschungsschwerpunkt am HPI
Ein weiteres Beispiel ist das HPI-Forschungsprojekt CloudRAID. Die
Lösung macht es - anders als bei kommerziellen
Cloudspeicher-Anbietern - möglich, Nutzerdaten unlesbar für Andere
auf Servern im Internet zu speichern. Hierbei werden solche Konzepte
zur Verschlüsselung und Verteilung der Daten genutzt, dass ein
Mitlesen - wie etwa beim Anbieter DropBox - rein konzeptionell schon
nicht mehr möglich ist.
Das Institut kümmert sich, wie beispielsweise beim Thema neuer
Internetstandard IPv6, auch um den Schutz der Privatsphäre bei neuen
Technologien. Es lehrt darüber hinaus in einem Tele-Lab den Schutz
vor Attacken auf den eigenen Rechner (www.tele-lab.org) und stellt
unter anderem komplette Internetsicherheits-Vorlesungen kostenfrei
und offen für jeden ins Netz - auf www.tele-task.de. Mit dem
"Lock-Keeper" hat das HPI schon vor Jahren eine
Hochsicherheitsschleuse gegen das Online-Hacken im Internet
entwickelt (www.lock-keeper.org).
Auch in der Ausbildung der Studenten spielt Internetsicherheit am
HPI eine große Rolle. So gibt es beispielsweise ein Cops and
Robbers-Seminar, in dem in einem geschützten virtuellen Netzwerk die
Methoden und Werkzeuge für Angriffe und Verteidigung kennengelernt
werden. Wie das abläuft, zeigt dieses YouTube-Video:
https://www.youtube.com/watch?v=3W6L9U09Ug4,
Hintergrund zu www.open.HPI.de
OpenHPI bietet seine kostenlosen, für jeden frei zugänglichen
Onlinekurse zu Themen der Informationstechnologie seit September 2012
an. Rund 108.000 Einschreibungen aus etwa 150 Ländern sind derzeit
auf openHPI registriert. Fast 17.000 Zertifikate und rund 20.000
Teilnahmebescheinigungen konnten bereits ausgestellt werden. Alle
zwölf Onlinekurse, die bislang auf Deutsch, Englisch und Chinesisch
angeboten wurden, kann man auch jetzt noch nutzen, allerdings ohne
Prüfung und Zertifikat.
Die Internet-Bildungsplattform openHPI ist dadurch weltweit
einzigartig, dass sich die Inhalte auf Informationstechnologie und
Informatik konzentrieren und die Kurse sowohl in deutscher als auch
englischer Sprache angeboten werden. Im Unterschied zu
"traditionellen" Vorlesungsportalen folgen die Kurse bei openhpi.de
einem festen sechswöchigen Zeitplan - mit definierten
Angebotsimpulsen wie Lehr-Videos, Texte, Selbsttests, regelmäßige
Hausaufgaben und Prüfungsaufgaben. Kombiniert sind die Angebote mit
einer sozialen Plattform, auf der sich die Teilnehmer mit den
Kursbetreuern und anderen Teilnehmern austauschen, Fragen klären und
weiterführende Themen diskutieren können.
Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut
Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH (HPI)
in Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für
IT-Systems Engineering. Als einziges Universitäts-Institut in
Deutschland bietet es den Bachelor- und Master-Studiengang
"IT-Systems Engineering" an - ein besonders praxisnahes und
ingenieurwissenschaftliches Informatik-Studium, das von derzeit 450
Studenten genutzt wird. Die HPI School of Design Thinking, Europas
erste Innovationsschule für Studenten nach dem Vorbild der Stanforder
d.school, bietet 240 Plätze für ein Zusatzstudium an. Insgesamt zehn
HPI-Professoren und über 50 weitere Gastprofessoren, Lehrbeauftragte
und Dozenten sind am Institut tätig. Es betreibt exzellente
universitäre Forschung - in seinen neun Fachgebieten, aber auch in
der HPI Research School für Doktoranden mit ihren
Forschungsaußenstellen in Kapstadt, Haifa und Nanjing. Schwerpunkt
der HPI-Lehre und -Forschung sind die Grundlagen und Anwendungen
großer, hoch komplexer und vernetzter IT-Systeme. Hinzu kommt das
Entwickeln und Erforschen nutzerorientierter Innovationen für alle
Lebensbereiche. Das HPI kommt bei den CHE-Hochschulrankings stets auf
Spitzenplätze. Mit openHPI.de bietet das Institut seit September 2012
ein interaktives Internet-Bildungsnetzwerk an, das jedem offen steht.
Pressekontakt:
HPI-Pressesprecher Hans-Joachim Allgaier, M.A., Mail: presse@hpi.de,
Telefon +49 (0)331 5509-119
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