Müntefering im stern: "Brauchen Agenda 2030 oder 2040"
Geschrieben am 14-08-2014 |
Hamburg (ots) - Das Image Deutschlands, das wegen seiner boomenden
Wirtschaft in ausländischen Medien als Modellnation gefeiert wurde,
entspricht nach Ansicht vieler Politiker nur bedingt der Realität.
"Eine Legislatur ist schnell vorbei. Es drängt. Bisher passiert zu
wenig, einiges davon ist kontraproduktiv". sagte Ex-SPD-Parteichef
Franz Müntefering dem stern.
Auch auf Seiten der Union gibt es Unzufriedenheit. "Das Land
befindet sich zu sehr im Wohlfühlmodus, keiner will den Menschen
etwas zumuten", sagte der Gesundheitspolitiker Jens Spahn (CDU) dem
stern. "Wir haben in der Sozialpolitik bei Rente und
Krankenversicherung keine langfristigen Konzepte in der Schublade.
Die brauchen wir in einem immer älter werdenden Land aber, denn nur
wenn wir jetzt Reformen anpacken, geht es uns auch in fünf oder zehn
Jahren noch gut."
Nach Ansicht hochrangiger Sozialdemokraten ist für den Reformstau
die Union verantwortlich. "Der Reformehrgeiz der CDU endete bei den
Koalitionsverhandlungen bei der Mütterrente. Die Highlights der CSU
sind Betreuungsgeld und Ausländermaut. Willkommen im 21. Jahrhundert,
kann man da dem Koalitionspartner nur zurufen", sagte der
stellvertretende SPD-Vorsitzende Ralf Stegner dem stern. Stegner
kritisierte, dass die Union bei den Koalitionsverhandlungen jegliche
Steuererhöhungen verhindert habe. Deswegen gebe es nun keinen
Spielraum für Investitionen. Thorsten Schäfer-Gümbel, ebenfalls
stellvertretender SPD-Parteichef, sagte: "Die wirtschaftliche
Situation bleibt nicht vom Zuschauen gut. Deshalb ist Sigmar Gabriels
Neustart in der Energiewende richtig. Wir brauchen Investitionen in
Infrastruktur und Bildung. Wir müssen die Chance der Digitalisierung
für die Wirtschaft nutzen und sicherstellen, dass wir in Zukunft
genügend Fachkräfte haben."
Auf die Frage, ob Deutschland eine Agenda 2020 brauche, sagte
Ralph Brinkhaus, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU,
dem stern: "Wir brauchen keine besondere Agenda 2020. Richtig ist
aber, wir müssen unser Land über 2020 hinaus zukunftsfester machen:
Das heißt zum Beispiel mehr Haushaltskonsolidierung, mehr
Zukunftsinvestition, mehr Digitalisierung, mehr Innovation, höhere
Technologiefreundlichkeit und konsequenten Bürokratieabbau." Franz
Müntefering, der gemeinsam mit dem damaligen Kanzler Gerhard Schröder
die Agenda 2010 aus der Taufe gehoben hatte, sagte: "So etwas wäre
jetzt wieder fällig. Wir brauchen eine Agenda 2030 oder 2040."
Diese Vorabmeldung ist nur mit der Quellenangabe stern zur
Veröffentlichung frei.
Mehr zur Agenda 2030 finden Sie unter www.stern.de/2130790.html
Pressekontakt:
stern-Autor Walter Wüllenweber, Tel:040-3703-0
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
541885
weitere Artikel:
- Gauland: In der Ukraine-Krise sollte vor allem nicht mit den Ängsten und Nöten der Bevölkerung gespielt werden Berlin (ots) - Zum Ringen um den Hilfskonvoi an der Ostgrenze der
Ukraine erklärt der stellvertretende Sprecher der Alternative für
Deutschland, Alexander Gauland:
Es ist dringend notwendig, dass die Regierung in der Ukraine die
Hilfslieferungen aus Russland kontrolliert, aber ungehindert in das
Krisengebiet einreisen lässt. Die Menschen dort sind von der
Außenwelt abgeschnitten und leiden unter Wasser- und Nahrungsmangel
und Stromausfällen. Das Hilfsangebot von russischer Seite sollte
daher unbedingt angenommen werden, um eine mehr...
- Pressekonferenz am 20. August 2014: "Sicherheit statt Altersarmut" - Paritätisches Konzept für eine durchgreifende Reform der Altersgrundsicherung Berlin (ots) -
Einladung zur Pressekonferenz am 20. August
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
nach aktuellen Analysen des Paritätischen wird das Problem der
Altersarmut in Deutschland bisher unterschätzt. In den nächsten
Jahren droht ein drastischer Anstieg der Altersarmut - wenn
entschlossene Reformschritte unterbleiben. Die im Koalitionsvertrag
vereinbarte "Solidarische Lebensleistungsrente" ist, wie der
Paritätische nachweist, nicht geeignet, die auf uns zukommenden
Probleme zu lösen. Als mehr...
- Gauland: Die Türkei hat sich mit Erdogan nun endgültig von Europa verabschiedet Berlin (ots) - Zur Wahl von Erdogan zum Präsidenten der Türkei
erklärt der stellvertretende Sprecher der Alternative für
Deutschland, Alexander Gauland:
"Die Türken haben ihren ehemaligen Premierminister zum Präsidenten
gewählt. Damit ist klar, dass sich die Türkei langsam aber sicher von
Europa verabschiedet. Die AfD forderte bereits vor der Wahl Erdogans
zum Präsidenten, die EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei zu
beenden.
Es macht keinen Sinn, mit einem Land über einen Beitritt zu
verhandeln, dessen Bevölkerung das mehr...
- Henkel: Merkels Untätigkeit in Sachen 'kalte Progression' ist ein großer Fehler Berlin (ots) - "Die Tatsache, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel
die Abschaffung der kalten Progression, die Bürger mit mittlerem
Einkommen entlasten würde, ablehnt, reiht sich in die Vielzahl von
wirtschaftspolitischen Fehlern ein, die sich Frau Merkel während
ihrer Kanzlerschaft geleistet hat", erklärt Hans-Olaf Henkel, MdEP
und stellvertretender Vorsitzender der Alternative für Deutschland.
Durch die kalte Progression lenke Finanzminister Wolfgang Schäuble
einen immer höheren Anteil der Löhne deutscher Arbeitnehmer direkt in mehr...
- Neue OZ: Neue OZ - Gespräch mit Reiner Holznagel, Präsident des Bundes der Steuerzahler. Osnabrück (ots) - Steuerzahlerbund: Das Schuldenmachen muss
endlich ein Ende haben
Präsident Holznagel kritisiert steigende Verbindlichkeiten von
Bund und Ländern - sinkender Gesamtschuldenstand Effekt durch
staatliche Bad Banks
Osnabrück.- Trotz des gesunkenen Schuldenstands der öffentlichen
Haushalte sieht Reiner Holznagel, Präsident des Bundes der
Steuerzahler (BdSt), keinen Grund für eine Entwarnung. In einem
Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Freitag) sagte
Holznagel: "Auch wenn der Schuldenberg im vergangenen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|