Westdeutsche Zeitung: Karstadt ist in seiner jetzigen Form nicht zu retten =
von Annette Ludwig
Geschrieben am 15-08-2014 |
Düsseldorf (ots) - Was kann der österreichische Immobilienmogul
René Benko, was der deutsch-amerikanische Investor Nicolas Berggruen
nicht konnte - oder nicht wollte? Diese Frage dürfte entscheidend
sein für das weitere Schicksal von Karstadt. Benko hat ebenso wie
Berggruen keinerlei Erfahrung im schwierigen deutschen
Einzelhandelsgeschäft. Berggruen wiederum hätte ebenso wie Benko über
ausreichend Kapital für eine notwendige Sanierung verfügt. Fakt ist,
dass es so wie bisher bei Karstadt nicht weitergehen kann. Von
schwarzen Zahlen ist die Kette seit Jahren meilenweit entfernt.
"Niemand kann ein Unternehmen auf Dauer gegen die Gesetze der
Ökonomie führen", sagt denn auch Nicolas Berggruen. Der entzauberte
Investor hatte aber wohl nicht mehr die Lust, das zu ändern. Er
überlässt es nun anderen. Und das dürfte - mal wieder - sehr
schmerzlich vor allem für die Mitarbeiter werden. Eine Sanierung ohne
Standortschließungen, wie Berggruen sie einstmals versprochen hatte,
ist nämlich definitiv gescheitert. Keine Tabus soll es nun geben, das
hatte der neue Geschäftsführer bereits vor dem Eigentümerwechsel
angekündigt. Und das heißt: Filialschließungen und Personalabbau in
großem Stil. Karstadt ist in seiner jetzigen Form nicht zu retten.
Doch selbst wenn eine Stabilisierung der angestaubten klassischen
Karstadt-Häuser gelänge, dürfte sich der erfolgsverwöhnte René Benko
damit wohl kaum zufriedengeben. Er denkt in anderen Renditekategorien
als sie im deutschen Einzelhandel üblich sind. Geht es ihm doch nur
um die lukrativen Immobilien der traditionsreichen Handelskette? Ist
statt einer Sanierung die Abwicklung geplant? Solche Befürchtungen
sind nicht von der Hand zu weisen. Mit diesen bangen Fragen werden
die Mitarbeiter vorerst leben müssen. Vielleicht aber schafft der
Österreicher unter dem Druck auch das, was bisher keinem Manager
gelungen ist: Die Bildung einer deutschen Warenhaus AG zusammen mit
dem Rivalen Kaufhof, die das Überleben beider Ketten sichern könnte.
Und die dafür sorgen würde, dass es in deutschen Innenstädten weiter
attraktive Warenhäuser und Einkaufswelten gibt.
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könnte es vielleicht doch noch zum Zusammenschluss von Karstadt und
Kaufhof kommen. In der Region gibt es nur ein Karstadt-Warenhaus in
Karlsruhe und eine Galeria-Kaufhof-Filiale in Pforzheim. Daher
dürften beide eine Chance haben. Die Metro-Tochter Kaufhof zeigt
immerhin, dass ein moderner Warenhauskonzern in der heutigen Zeit
durchaus schwarze Zahlen schreiben kann.
Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
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