Westdeutsche Zeitung: Land muss das Wohl aller im Blick haben =
von Peter Kurz
Geschrieben am 22-08-2014 |
Düsseldorf (ots) - Zeitweise keine Beförderungen, keine
Neueinstellungen, nur noch Leitungswasser für Gäste der Staatskanzlei
- die Haushaltssperre nach dem Beamtenbesoldungsurteil des
NRW-Verfassungsgerichts vom 1. Juli konnte man auch so verstehen:
Seht her, weil die Beamten höhere Bezüge einklagen, müssen jetzt alle
den Gürtel enger schnallen. Die Botschaft: Der auf seine Rechte
pochende Beamte ist der Sündenbock. Das ist er natürlich nicht. Es
ist nicht verwerflich, für seine Rechte zu kämpfen. Und diese, das
hat das Münsteraner Urteil gezeigt, waren sehr wohl durch die gar zu
unterschiedlichen Regelungen für die Besoldungsgruppen verletzt
worden. Nun hat die Landesregierung die Gewerkschaften vor einem
Neuanlauf in die Planung eingebunden. In der Hoffnung, dass es dann
keinen Widerstand mehr gegen den Kompromiss gibt. Die meisten tragen
den neuen Plan zähneknirschend mit, wonach die Tarifabschlüsse
abgestuft auf alle Besoldungsstufen übertragen werden. Aber nicht
alle: Die Interessenvertretungen der Richter rufen zum weiteren
Widerstand auf. Richter und Staatsanwälte, so ihre Klage, hinkten der
allgemeinen Einkommensentwicklung hinterher. Die
Verwaltungsrichtervereinigung prangert gar einen
"Taschenspielertrick" der Landesregierung an und ermuntert Beamte und
Richter zur weiteren Klage gegen die nun angestrebte
Besoldungsregelung. Bevor sie ihre Kollegen in weitere rechtliche
Scharmützel treiben, täten sie gut daran, bei der Lektüre des
Verfassungsgerichtsurteils nicht diejenigen Passagen auszublenden,
die ihnen nicht gefallen. Der Gesetzgeber hat danach sehr wohl einen
Spielraum und muss nicht die Bezüge für alle Beamten und Richter in
gleichem Umfang erhöhen. Auch darf er die Haushaltslage und die
künftige Schuldenbremse im Auge haben. In der Tat: Dies ist nicht nur
das Recht, sondern die Pflicht des Landes gegenüber allen Bürgern -
Nicht-Beamten und Beamten. Schon die jetzt gefundene Regelung
belastet den Etat zusätzlich mit 430 Millionen Euro jährlich. Will
man nicht neue Schulden machen, so muss das Geld an anderer Stelle
gespart (weniger Beamte, weniger Leistungen) oder hereingeholt
(höhere Steuern) werden.
Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@wz.de
www.wz.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
543185
weitere Artikel:
- Mitteldeutsche Zeitung: zur Ukraine Halle (ots) - Eine schwierigere Lage für den Besuch der deutschen
Kanzlerin in der Ukraine lässt sich kaum vorstellen. Aber genau
deshalb fährt Angela Merkel ja hin. Der Konflikt mit Russland ist so
zugespitzt, dass man nichts unversucht lassen darf, ihn einzuhegen.
Das Schwierigste: Nicht nur Härte gegen Moskau zeigen, sondern auch
Kiew klar machen, dass es Hilfe des Westens nur erwarten kann, wenn
sie sich "westlich" verhält - also bereit ist, den Russen die Hand zu
reichen.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut mehr...
- WAZ: Die witzige Frau von der Leyen
- Zwischenruf von Walter Bau Essen (ots) - Ursula von der Leyen, nicht eben als Ulknudel
bekannt, hat einen Witz gemacht. Das konnte ja nicht gutgehen.
Gefragt, ob es angesichts der mutmaßlichen Finanzierung der
Terrorgruppe IS durch die Herrscher in Katar und die Annexion der
Krim durch Russland bei den beiden Austragungsorten für die
Fußballweltmeisterschaften 2018 und 2022 bleiben könne, meinte die
Verteidigungsministerin: "Wo auch immer gespielt wird: Deutschland
schickt schießendes Personal."
Kaum war das Zitat auf dem Markt, rollte in Berlin zuverlässig mehr...
- Südwest Presse: KOMMENTAR zu ORGANSPENDE
Ausgabe vom 23.08.2014 Ulm (ots) - Südwest Presse Ulm, KOMMENTAR zu ORGANSPENDE Ausgabe
vom 23.08.2014 Noch ist es ein Verdacht. Doch die Selbstanzeige des
Berliner Herzzentrums spricht dafür, dass dort die Warteliste für
Transplantationen manipuliert wurde. Die Bundesärztekammer hat die
Klinik bereits im Mai überprüft. Ihr dürften die Unregelmäßigkeiten
länger bekannt sein. Wollte sie dem Zentrum die Chance geben, selbst
tätig zu werden? Die Einrichtung genießt einen Spitzenruf. Dieser
dürfte gewaltig Schaden nehmen. Wenn Ärzte Arznei verabreichen, um mehr...
- Weser-Kurier: Zum Kampf gegen ISIS schreibt Susanne Güsten: Bremen (ots) - Die Dschihadisten-Gruppe "Islamischer Staat" (ISIS)
entwickelt sich zu einer Bedrohung, die weit über Syrien und den Irak
herausreicht. Seit der Menschenjagd der Extremisten auf die Jesiden
im Irak und der Enthauptung des US-Journalisten James Foley ist auch
der Westen aufgewacht. Die nordirakischen Kurden erhalten Waffen aus
NATO-Ländern, US-Verteidigungsminister Chuck Hagel nennt ISIS eine
Terrorgruppe, die so hoch entwickelt und finanziell so gut
ausgestattet sei wie keine andere. US-Generalstabschef Martin Dempsey mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: zu EU-Asylpolitik Stuttgart (ots) - Die europäische Asylpolitik ist ein Beispiel
dafür, dass sich die EU gern selbst überholt. Das erste Dubliner
Übereinkommen wurde 1990 unterzeichnet - damals von zwölf
Mitgliedstaaten. Als die Regelung 1997 in Kraft trat, waren es schon
vier Staaten mehr. Drei EU-Erweiterungen und zwei weitere
Überarbeitungen des Abkommens lassen heute 28 Mitgliedstaaten mit
Dublin III ringen. Das Problem: Die Verordnung kam, bevor
einheitliche Standards in den Staaten herrschten. Solange es
Menschen gibt, die innerhalb der EU mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|