Hagen (ots) - Nicht alles, was aus Brüssel kommt, ist schlecht.
Dazu zählt auch die bereits im Jahr 2000 in Kraft getretene
Wasserrahmenrichtlinie. Die gibt ein erstrebenswertes Ziel vor:
Ökosysteme und mithin Menschen nachhaltig vor Chemie-Cocktails zu
schützen. Nachteil: Die Grenzwerte sind angesichts fehlenden
Investitionswillens in bessere Technik bis 2021 nicht
einzuhalten.
Umweltminister Johannes Remmel (Grüne)
begibt sich auf dünnes Eis, wenn er die Lösung des Problems erneut in
Kommissionen vertagt. Für die Fehler seiner Vorgänger, die
jahrzehntelang die unzureichenden Methoden bei der Fahndung nach
Giftbelastung durch das Landesumweltamt tolerierten, kann er nicht
haftbar gemacht werden. In Kenntnis der damaligen Scheinüberwachungen
von NRW-Gewässern, die selbst 1000-fache Überschreitung von
Grenzwerten nicht anzeigten, hätte Remmel aber zumindest für eine
einheitliche Prüfliste seitens der Wasserwerke sorgen können.
Vorwerfen lassen muss er sich auch, aus Sorge vor einem steigenden
Wasserpreis mit der Nachrüstung der Kläranlagen zu lange gezögert zu
haben.
Auch wenn Sanktionen aus Brüssel nicht zu erwarten
sind, arbeitet - mit Blick auf den PFT-Skandal - die Zeit nicht für
Remmel. Will er kein Watergate erleiden, wird er den Druck auf die
Wasserwerke erhöhen müssen.
Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion
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