Bei neun Prozent der Euro-5-Dieseltaxis Verdacht auf ausgebauten Partikelfilter
Geschrieben am 28-08-2014 |
--------------------------------------------------------------
Hintergrund Taximessungen
http://ots.de/IwfaT
--------------------------------------------------------------
Berlin (ots) - Deutsche Umwelthilfe überprüft stichprobenhaft die
Wirksamkeit des Partikelfilters bei über 700 Dieseltaxis in fünf
Städten und meldet stark rußende Fahrzeuge den Behörden - Allgemeine
Betriebserlaubnis und Versicherungsschutz erlöschen für derart
manipulierte Taxis - Bundesweite Überprüfung aller Dieseltaxis sowie
Anpassung der Abgasuntersuchung gefordert
Nach anonymen Hinweisen aus der Taxibranche über manipulierte
Dieseltaxis hat die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) in fünf
deutschen Großstädten untersucht, ob und wenn ja, wie häufig
serienmäßig verbaute Dieselpartikelfilter entfernt wurden oder aus
anderen Gründen offensichtlich nicht mehr funktionieren. Das Ergebnis
ist erschreckend: Neun Prozent der überprüften Euro-5-Fahrzeuge
verschmutzen mit hohen Dieselrußwerten die innerstädtische Luft. Die
DUH hat die Daten der auffälligen Taxis an die zuständigen Behörden
und die jeweiligen Landesministerien weitergeleitet und eine
sofortige Stilllegung der Fahrzeuge gefordert, sofern sich bei den
behördlichen Überprüfungen bestätigen sollte, dass der Partikelfilter
ausgebaut wurde.
Die Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation hat im Juli 2014 in
Berlin, Hamburg, Köln, Frankfurt und München insgesamt 728
Dieseltaxis überprüft, darunter mindestens 351 Euro-5-Fahrzeuge. 31
davon, also knapp 9 Prozent, stießen hohe Konzentrationen von
ultrafeinen, giftigen Rußpartikeln aus. Taxis legen im Durchschnitt
70.000 Kilometer pro Jahr zurück, viele davon innerstädtisch.
Aufgrund dieser hohen Fahrleistung muss die Abgasreinigung bei
Dieseltaxis unbedingt funktionieren.
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: "Die für die
Taxi-Konzessionierung zuständigen Behörden müssen sofort handeln und
ohne Vorwarnung bei den von der DUH gemeldeten Taxis überprüfen, ob
der Partikelfilter entfernt oder manipuliert wurde. Den
verantwortlichen Unternehmen muss neben der Stilllegung dieser Taxis
die Konzession entzogen werden. Darüber hinaus fordern wir alle
Städte mit Umweltzonen auf, kurzfristig den gesamten
Dieseltaxibestand zu überprüfen." Resch fordert weiterhin, die
regelmäßige Abgasuntersuchung (AU) für Dieselfahrzeuge kurzfristig
anzupassen und auch für neue Fahrzeuge die Endrohrprüfung verbindlich
vorzuschreiben. Für die kommenden Monate kündigte die DUH die
Ausweitung ihrer eigenen Untersuchungen mit mobilen
Partikel-Messgeräten in weiteren Städten an.
Das von der DUH verwendete Messgerät misst die ultrafeinen,
lungengängigen Partikel in der Umgebungsluft. Sie sind besonders
gesundheitsgefährdend, führen zu Herz-Kreislauf- und
Atemwegserkrankungen und sind für 15.000 vorzeitige Todesfälle allein
in Deutschland verantwortlich. Deshalb werden seit acht Jahren in
allen Diesel-Pkw serienmäßig Rußpartikelfilter mit einem
Rückhaltegrad von über 99,9 Prozent verbaut. Im Rahmen der
periodischen Abgasuntersuchung findet ab Euro IV allerdings keine
direkte Kontrolle der Abgasemissionen statt. Vielmehr wird bei
neueren Fahrzeugen, wie in den von der DUH dokumentierten Fällen, nur
die so genannte On-Board-Diagnostik (OBD) ausgelesen und keine
Endrohrmessung durchgeführt. Die OBD verfügt jedoch nicht über einen
Sensor für Partikelemissionen. Ob ein Partikelfilter das Abgas
reinigt, kann die OBD nur indirekt über den Abgasgegendruck
feststellen. Und die entsprechende Sensorik lässt sich beispielsweise
mit Mitteln des Chiptunings austricksen.
"Wer seinen Partikelfilter ausbaut, muss wissen, dass er dadurch
nicht nur den Ausstoß großer Mengen extrem gesundheitsgefährdender
ultrafeiner Partikel verursacht. Nach unseren Erkenntnissen erlöschen
dadurch auch die Betriebserlaubnis des Fahrzeuges und der
Versicherungsschutz auch für die Kunden im Taxi. Das Taxiunternehmen
muss folglich für sämtliche Unfallfolgen alleine aufkommen", sagt Urs
Maier, Projektmanager Verkehr und Luftreinhaltung bei der DUH.
Weitere Informationen finden Sie unter
http://l.duh.de/p280814#download.
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
Mobil: 0171 3649170, E-Mail: resch@duh.de
Dr. Urs Maier, Projektmanager Verkehr und Luftreinhaltung
Tel.: 030 2400867-731, Mobil: 0151 18256690, E-Mail: maier@duh.de
Daniel Hufeisen, Pressesprecher
Tel.: 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009, E-Mail: hufeisen@duh.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
543924
weitere Artikel:
- IKK e.V.: Zukunft der Medizinischen Dienste - unabhängig und transparent / Innungskrankenkassen verständigen sich auf gemeinsame Eckpunkte Berlin (ots) - Die unabhängige medizinische Expertise der
Medizinischen Dienste der Kranken- und Pflegekassen (MDK) darf nicht
angetastet und infrage gestellt werden. Dafür haben sich die
Innungskrankenkassen auf ihrer heutigen Mitgliederversammlung
einstimmig ausgesprochen. Sie verständigten sich bei ihrer Diskussion
über die MDK auf gemeinsame Eckpunkte. "Unser Ziel muss es sein, die
Arbeit der MDK für die Versicherten nachvollziehbarer und
transparenter zu machen, hier sind die Krankenkassen als deren Träger
in der Pflicht", sagt mehr...
- Der Arbeitsmarkt im August 2014: Tendenziell positive Entwicklung Nürnberg (ots) - "Die gute Entwicklung am Arbeitsmarkt setzt sich
tendenziell fort. Auch für die nächste Zeit erwarten wir aus heutiger
Sicht keine wesentlichen Änderungen.", sagte der Vorstandsvorsitzende
der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-J. Weise, heute in Nürnberg
anlässlich der monatlichen Pressekonferenz.
Arbeitslosenzahl im August: +30.000 auf 2.902.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -44.000
Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: +0,1 Prozentpunkte auf 6,7
Prozent
Arbeitslosigkeit, Unterbeschäftigung mehr...
- AfD-Spitze bietet Kanzleramt Unterstützung bei freien Stellen an Berlin (ots) - Die Alternative für Deutschland sei kein Partner
für die Union, meint CDU-Generalsekretär Peter Tauber. Da hat er
offenbar die jüngste Stellenausschreibung seiner Kanzlerin nicht
gelesen. Denn da werden ausdrücklich drei Referenten mit Erfahrung in
der Entwicklung alternativer Designs zum eingefahrenen Regierungsstil
gesucht. Solche Leute haben wir, mehr als drei sogar. Und wir bieten
der CDU gerne unser bestes Personal an. Denn auf Alternativen
verstehen wir uns, sie sind unser Markenzeichen und Kern unseres
Programms. mehr...
- Jung: Lebensschutz ist Gebot des Christentums Berlin (ots) - Sondersitzung des Bundestages zur geplanten
Waffenlieferung in den Irak
Am Montag wird der Bundestag das Vorhaben der Bundesregierung
erörtern, die umfangreiche humanitäre Hilfe um konkrete
Waffenlieferungen in das Krisengebiet im Irak zu ergänzen. Hierzu
erklärt der kirchenpolitische Sprecher der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Franz Josef Jung:
"Die Vertreibung hunderttausender Christen und Jesiden sowie die
grausamen Verbrechen gegen alles, was der Terrormiliz "Islamischer
Staat" auf ihrem menschenverachtenden mehr...
- Türkei steht vor gewaltigen Herausforderungen / Vereidigung von Staatspräsident Erdogan Berlin/Istanbul (ots) - In der Türkei beginnt heute eine neue Ära:
Erstmals seit Gründung der Republik übernimmt mit Recep Tayyip
Erdogan ein direkt vom Volk gewählter Staatspräsident die politische
Führung des Landes. Erdogan, der bei den Präsidentschaftswahlen
Anfang August mit knapp 52 Prozent der abgegebenen Wählerstimmen
gewählt wurde, möchte in seiner neuen Position nicht nur
repräsentative Aufgaben, sondern das politische Geschehen weiterhin
aktiv gestalten.
Die Folgen für die Politik und Wirtschaft am Bosporus sind derzeit mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|