BMWi stellt Studie zu Verteilernetzen vor / Regulatorischer Rahmen muss angepasst werden
Geschrieben am 12-09-2014 |
Berlin (ots) - Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
hat heute die Ergebnisse des Gutachtens "Moderne Verteilernetze für
Deutschland" vorgestellt. Darin wurden der anstehende Um- und
Ausbaubedarf der Verteilnetze und das Potenzial intelligenter
Netztechnologie untersucht. Die Verantwortlichen kommen zu dem
Ergebnis, dass effiziente Lösungen - gerade in den unteren
Spannungsebenen - zunehmend durch einen Mix aus konventionellem
Netzausbau und intelligenten Netztechnologien erreicht werden.
Insbesondere das Erzeugungsmanagement und der Einsatz regelbarer
Ortsnetztransformatoren leisten dazu die wesentlichen Beiträge.
Hingegen kann durch die Steuerung der Verbraucherlast der durch den
EE‐Zubau verursachte Netzausbau nicht nennenswert reduziert
werden. Der VKU wertet dies als eine klare Absage an den Rollout von
Smart Metern in Haushalten. Bereits veröffentlichte Studien, unter
anderem das vom Verband kommunaler Unternehmen (VKU) veröffentlichte
Gutachten "Zukunftsfähiges Energiemarktdesign" aus dem März 2013,
werden durch diese Ergebnisse in den wesentlichen Aussagen bestätigt.
VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck dazu: "Diese
Erkenntnisse müssen sich nun in Gesetzen wiederfinden." Der
regulatorische Rahmen für den Betrieb der Netze ist auf Kostensenkung
ausgelegt und geht wenig auf die unterschiedlichen Herausforderungen
der Energiewende für Verteilnetzbetreiber ein. Das hemmt die dringend
benötigten Investitionen in die Verteilnetze. Gerade die sind jedoch
wichtig, um die erneuerbaren Energien - 97 Prozent werden über diese
Netzebenen eingespeist - möglichst umfangreich und zugleich
kosteneffizient zu integrieren.
Auch müssen die Erkenntnisse zum Einfluss von Informations- und
Kommunikationstechnologien dringend Eingang in die Rollout-Verordnung
finden, deren Ziel es ist, das Potenzial von Smart Metern besser
auszuschöpfen. Der VKU plädiert seit Langem dafür, sich bei der
Einführung von Smart Metern auf die Mittel- und Großabnehmer, das
heißt auf Industrie und Gewerbe, in den Verteilernetzen zu
konzentrieren. Diese stehen für rund zwei Millionen Zählpunkte,
beziehen aber zwei Drittel des gesamten Stroms aus diesen Netzebenen.
Reck: "Die Kosten für einen Rollout über die mehr als 40 Millionen
Haushalte wären volkswirtschaftlich nicht zu vertreten. Die heute
vorgestellte Studie zeigt, dass der Rollout mit Augenmaß
vorangetrieben werden muss und dass dringender Novellierungsbedarf
des Regulierungsrahmens besteht. Ich hoffe, dass das
Bundeswirtschaftsministerium den Worten der Studienleiter nun auch
endlich Taten folgen lässt."
Die kommunalen Netzbetreiber betreiben rund 40 Prozent der
Verteilnetze in Deutschland und sind somit für 650.000 Kilometer
Verteilnetz zuständig. Dies entspricht einer 16-fachen Erdumrundung.
Eine Grafik zu den Verteilnetzen finden Sie unter dem folgenden
Link:
http://www.vku.de/fileadmin/media/Bilder/Oeffentlichkeitsarbeit_Presse/Grafiken/VKU-Infografik-Netzebenen.jpg
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.400
kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie,
Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit über 245.000 Beschäftigten
wurden 2012 Umsatzerlöse von mehr als 110 Milliarden Euro
erwirtschaftet und mehr als 8,6 Milliarden Euro investiert. Die
VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment einen Marktanteil
von 46 Prozent in der Strom-, 59 Prozent in der Erdgas-, 80 Prozent
in der Trinkwasser-, 65 Prozent in der Wärmeversorgung und 26 Prozent
in der Abwasserentsorgung.
Pressekontakt:
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Mobil: +49 170 8580-220
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carsten.wagner@vku.de
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Verband kommunaler Unternehmen e.V.
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10115 Berlin
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