Arzneimittelfälschungen in Apotheken verhindern / Maßnahmenpaket für mehr Arzneimittelsicherheit
Geschrieben am 16-09-2014 |
München (ots) - Deutschlands Apotheker fordern mehr Transparenz in
der Lieferkette von Medikamenten und größere Entscheidungsspielräume
in der Offizin, damit die Arzneimittelversorgung auch in Zukunft
sicher bleibt.
Im Vorfeld des Deutschen Apothekertages 2014, der morgen in
München beginnt, sagte der Präsident der ABDA - Bundesvereinigung
Deutscher Apothekerverbände, Friedemann Schmidt: "Wir wollen
verhindern, dass gefälschte Arzneimittel über die Apotheke in die
Hände von Patienten gelangen können. Dazu schlagen wir konkrete
Maßnahmen vor. Erstens: Wir wollen, dass der Graumarkt für
Arzneimittel eingedämmt wird und Schwachstellen im legalen
Vertriebsweg zwischen Hersteller und Patient beseitigt werden. Dazu
leisten wir mit dem Projekt 'securPharm' auch einen eigenen Beitrag.
Zweitens: Der Apotheker soll mehr Entscheidungsspielraum bei der
Abgabe eines Arzneimittels bekommen. Dazu sollte der Gesetzgeber die
verpflichtende Importquote in der GKV-Versorgung streichen. Und
drittens: Wir wollen Hersteller, Großhändler, Parallel- und
Reimporteure gerne stärker in die Pflicht nehmen, was die Transparenz
der Lieferwege und ihre Verantwortung für die Integrität des
Arzneimittels angeht. Es wäre sinnvoll, wenn sie auf Nachfrage der
Apotheke einen Herkunftsnachweis vorlegen und importierte
Arzneimittel immer einer umfänglichen Laborprüfung unterziehen
müssten."
Der Präsident der Bundesapothekerkammer (BAK), Dr. Andreas Kiefer,
unterstrich die hohe Sicherheit der heutigen Arzneimittelversorgung,
begründete aber zugleich, warum in Zukunft verstärkte Anstrengungen
im Kampf gegen Fälschungen nötig werden: "Wir haben in der jüngsten
Vergangenheit eine Reihe von Einzelfällen erlebt, bei denen
Fälschungen in Apotheken gelangt sind. Spätestens dort werden sie
heute in der Regel erkannt, gemeldet und aus dem Verkehr gezogen.
Jeder Verdachtsfall belegt im Grunde erst einmal, dass das derzeitige
Überwachungssystem funktioniert. Aber in einer Situation, in der die
Fälschungen immer professioneller werden, müssen wir uns natürlich
Gedanken darüber machen, wie wir das in Zukunft weiterhin
gewährleisten können."
Der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes (DAV), Fritz
Becker, wies besonders auf Probleme in der Vertriebskette hin: "Die
Vertriebswege, über die Medikamente bewegt werden, sind oft sehr lang
und haben viele Zwischenstationen. Je unübersichtlicher der
Vertriebsweg und je häufiger die Grenzübertritte von Arzneimitteln,
desto eher wird das Einschleusen von Fälschungen möglich." Gerade in
diesem Kontext, so Becker weiter, sei es falsch, dass Apotheken eine
Importquote erfüllen müssten: "Der Apotheker hat heute zu wenig
Spielraum, sich im Rahmen von pharmazeutischen Sicherheitserwägungen
im Einzelfall gegen ein Importarzneimittel zu entscheiden. Die
Importquote zwingt ihn, mindestens fünf Prozent seines Umsatzes mit
importierten Arzneimitteln zu machen. Damit können wir als
verantwortliche Berufsgruppe für Arzneimittelsicherheit nicht
zufrieden sein. Deswegen beraten wir auf dem Apothekertag einen
Appell an den Gesetzgeber, die Quote zu streichen."
Zum Hintergrund:
Vom 17. bis 19. September 2014 findet in München der Deutsche
Apothekertag 2014 statt. Rund 300 Delegierte aus jeweils 17
Apothekerkammern und -verbänden diskutieren und beschließen in der
Hauptversammlung die Positionen ihres Berufsstandes. Im Zentrum der
Veranstaltung steht die Verabschiedung des Perspektivpapiers
"Apotheke 2030". Mit diesem Papier gibt sich die Apothekerschaft in
Deutschland einen strategischen Kompass für die Zukunft und
formuliert den Anspruch, eine flächendeckende, qualitativ hochwertige
und vor allem sichere Versorgung mit Arzneimitteln in Deutschland zu
gewährleisten.
Ein wichtiger Pfeiler sicherer Arzneimittelversorgung ist, dass
qualitativ minderwertige oder gefälschte Arzneimittel, die den
Therapieerfolg massiv beeinträchtigen und zusätzliche
Gesundheitsrisiken bergen können, nicht in die Apotheke oder gar in
die Hände von Patienten geraten. Gemeinsam mit der
Arzneimittelindustrie und dem Großhandel hat die ABDA daher das
Projekt "securPharm" gestartet, mit dem in Zukunft jede einzelne
Arzneimittelpackung auf Echtheit geprüft werden kann.
Informationen zum Projekt "securPharm" stehen unter:
www.securpharm.de
Weitere Informationen zu Deutschen Apothekertag unter:
www.abda/dat_2014.html
Pressekontakt:
Dr. Reiner Kern, Pressesprecher
Tel.: 030 40004-132
E-Mail: presse@abda.de
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