NABU: Widerstand gegen Umweltkahlschlag - Offener Brief an EU-Parlamentarier: Zustimmung zur Juncker-Kommission nur bei Nachbesserungen für Natur und Klima
Geschrieben am 16-09-2014 |
Berlin/Brüssel (ots) - In einem gemeinsamen Brief haben der NABU
sowie BUND, DNR und WWF die deutschen EU-Parlamentarier am heutigen
Dienstag dazu aufgerufen, der künftigen EU-Kommission unter
Jean-Claude Juncker ihre Zustimmung zu verweigern, wenn es nicht zu
deutlichen Nachbesserungen für den Umweltschutz kommt. Dabei
verweisen sie auf vier konkrete Forderungen, die in Brüssel von den
Green 10, den führenden Umweltverbänden auf EU-Ebene, veröffentlicht
wurden.
Auf die vergangene Woche bekannt gewordenen Pläne des neuen
Kommissionspräsidenten reagierten die Umweltverbände in ganz Europa
entsetzt. Die Abschaffung eigener Umwelt- und Klimakommissare, das
praktische Verbot für die oberste EU-Behörde, neue Umweltinitiativen
zu starten, sowie der explizite Auftrag an den designierten Kommissar
Karmenu Vella aus Malta, die bewährten EU-Naturschutzrichtlinien zu
"modernisieren", sind laut NABU-Präsident Olaf Tschimpke ein "Affront
gegen alle, die sich seit Jahrzehnten für den Schutz unserer
Lebensgrundlagen und eine zukunftsfähige bürgernahe EU einsetzen".
Nach Auffassung des NABU und der anderen Verbände ist Juncker
bisher nicht anders zu verstehen, als dass er die einstmals so
bewunderte EU-Umweltpolitik beerdigen und internationale
Naturschutzabkommen missachten will. Zudem sei man geradezu
sprachlos, dass ausgerechnet ein Vertreter der maltesischen
Regierung, die systematisch EU-Vogelschutzrecht verletzt und Massaker
an Zugvögeln zulässt, nun mit der Aufgabe betraut wird, die
EU-Vogelschutzrichtlinie zu "überprüfen".
Die Verbände forderten alle Abgeordneten dazu auf, Jean-Claude
Juncker die folgenden Bedingungen für eine Zustimmung des
Europaparlamentes zu stellen:
die Einsetzung eines/r Vizepräsidenten/in für Nachhaltige
Entwicklung
die Einsetzung eines/r Vizepräsidenten/in für Klimaschutz und
Energieunion
eine Änderung des Arbeitsauftrages an den Umweltkommissar, um die
konsequente Umsetzung des vom EU-Parlament beschlossenen 7.
Umweltaktionsprogramms und des geltenden Umweltrechts sicherzustellen
eine konsequente Ausräumung möglicher Interessenskonflikte der
Kandidaten
"Das von Jean-Claude Juncker präsentierte Personaltableau und
seine Aufträge an die Kommissare lassen die alarmierende Bewertung
zu, dass das Modell einer dank hoher Umweltstandards zukunfts- und
wettbewerbsfähigen EU zerstört werden könnte" schreiben
NABU-Präsident Olaf Tschimpke und die Spitzenvertreter der anderen
Verbände, die insgesamt fast sechs Millionen Mitglieder und
Unterstützer vertreten.
Weiter heißt es: "Im vergangenen Mai haben wir unsere insgesamt
fast 6 Millionen Mitglieder und Förderer zur Europawahl aufgerufen.
Das Europäische Parlament hat sich in der Vergangenheit oft als
Anwalt einer erfolgreichen Integration von Umwelt-, Verbraucher- und
Wirtschaftsinteressen erwiesen. Bitte enttäuschen Sie dieses
Vertrauen nicht und stimmen Sie der neuen Kommission nur zu, wenn die
genannten Forderungen erfüllt sind."
Der Offene Brief an die EU-Parlamentarier sowie die Forderungen
der Green 10 stehen zum Download bereit unter
www.NABU.de/eu-kommission
Pressekontakt:
Konstantin Kreiser, NABU-Experte für Internationale
Biodiversitätspolitik, mobil 0172-4179730
Claus Mayr, NABU-Direktor Europapolitik, Brüssel, mobil
0049(0)172-5966098
NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1722, -1952
Telefax: 0 30.28 49 84-2500, E-Mail: Presse@NABU.de
Redaktion: Kathrin Klinkusch, Iris Barthel, Nele Rissmann
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
547190
weitere Artikel:
- Deutsche sehen FDP im freien Fall Hamburg (ots) - Nach der Abwahl der FDP bei den letzten
Landtagswahlen glauben viele Bundesbürger, dass sich der Abwärtstrend
der Liberalen auch auf der Bundesebene fortsetzen wird. Die meisten
Befragten sehen die Ursache hierfür in dem Mangel an
Führungspersönlichkeiten. Das ergab eine repräsentative Umfrage mit
dem Ipsos Demokratiepuls.
Die FDP ist nach ihrer Niederlage in Sachsen in keiner
Landesregierung mehr vertreten. Auch in Brandenburg und Thüringen
scheiterten die Liberalen klar an der Fünf-Prozent-Hürde. Mehr als
die mehr...
- ZEIT KONFERENZ Arbeit & Gesellschaft / Jörg Asmussen: Teilzeit darf keine Karrierebremse sein Hamburg (ots) - Der Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit
und Soziales, Jörg Asmussen, sieht die Digitalisierung und den
demografischen Wandel als die großen Herausforderungen für den
deutschen Arbeitsmarkt: "Bewerber haben heute höhere Ansprüche an ihr
Arbeitsumfeld", sagte Asmussen am Dienstag bei der ZEIT KONFERENZ
Arbeit & Gesellschaft in Frankfurt am Main. Dazu gehöre auch eine
bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Eine Teilzeitphase dürfe
heute keine Karrierebremse sein, es müsse bessere Rückkehrmodelle in mehr...
- Der Tagesspiegel: Thierse zu Thüringen: Linke hat sich in der Demokratie bewährt Berlin (ots) - Die Wahl des Linke-Politikers Bodo Ramelow zum
Ministerpräsidenten in Thüringen ist aus der Sicht des SPD-Politikers
Wolfgang Thierse grundsätzlich möglich. "25 Jahre nach dem Mauerfall
sind Tabuisierungen längst passé", sagte der frühere
Bundestagspräsident dem Berliner "Tagesspiegel" (Mittwochausgabe).
Das Wahlergebnis in Thüringen enthalte eine "verwirrende Botschaft",
sagte er. Denn einerseits habe Rot-Rot-Grün insgesamt sechs
Prozentpunkte gegenüber der Wahl vor fünf Jahren verloren, dies sei
"keine richtige Ermunterung". mehr...
- Kauder (CDU): "Selbstverständlich dürfen in Deutschland Moscheen gebaut werden" Bonn/Berlin (ots) - Anlässlich des Kongresses der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion zum "Menschenrecht Religionsfreiheit" hat
sich Unionsfraktionsvorsitzender Volker Kauder (CDU) im
phoenix-Interview zu terroristischen Gruppen wie der IS geäußert:
"Überall dort, wo Staaten die Sicherheit nicht gewährleisten können,
sehen wir solche Entwicklungen. Von der IS werden mehr Schiiten
bedroht und getötet als andere Gruppen." Er fordert nicht nur
Religionsfreiheit, sondern möchte sie in Deutschland garantieren.
Dazu gehöre auch, "dass die Muslime mehr...
- Altersmedizin: Keine Zwei-Klassen-Medizin! Berlin (ots) - "Stell dir vor, du bist alt und kannst nicht mehr
zum Facharzt!" Mit diesem Satz beschrieb Prof. Dr. Martin Grond,
Erster Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, am
Dienstag auf der Neurowoche in München das medizinische
Versorgungsproblem der älter werdenden Gesellschaft. "Es besteht die
Gefahr, dass die Politik und mit ihr auch medizinische Standeskreise
mit neuen Geriatriekonzepten eine Zwei-Klassen-Medizin für Alte
entwickeln", so Grond weiter. Im Jahr 2060 wird es nach seriösen
Prognosen etwa mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|