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Westdeutsche Zeitung: Banken müssen transparenter werden = von Peter Kurz

Geschrieben am 16-09-2014

Düsseldorf (ots) - Wann immer die hohen Zinsen für Dispokredite
ins Scheinwerferlicht geraten - wie jetzt wieder durch die
Untersuchung der Stiftung Warentest - sind die Banken nicht um
Erklärungen verlegen. Erklärungen, warum sie ihren Kunden so tief in
die Tasche greifen "müssen". Der Dispo, so heißt es dann, sei für die
Bank ein teures Instrument, denn sie müsse das Geld permanent
vorhalten, um schnell und flexibel reagieren zu können. Der Dispo sei
das Taxi unter den Krediten, dieses stehe ständig bereit, den Kunden
zu kutschieren. Indes: Das Taxi wird auch solchen Kunden angeboten,
von denen gerade die Bank wegen ihres Überblicks über die finanzielle
Situation weiß: Er oder sie sollte lieber den Bus nehmen. Der Bus -
das ist der günstigere Ratenkredit. Den Hinweis auf eine Umschuldung
vom Dispo in einen Ratenkredit sollte man von einer Bank erwarten.
Kann man aber nicht - von wenigen rühmlichen Ausnahmen abgesehen.
Warum? Ein Warnhinweis gegenüber dem verschuldeten Kunden und ein
schneller Wechsel in einen Ratenkredit wäre ein nur noch halb so
gutes Geschäft für die Bank. Da lässt man den in der Werbung
beschworenen Service lieber zurückstehen. Eine gesetzliche Pflicht
zum Warnhinweis gegenüber dem in die Miesen geratenen Bankkunden, wie
sie im Übrigen auch der Koalitionsvertrag vorsieht, wäre daher
angebracht. Transparenz muss es auch in anderer Hinsicht geben. Warum
eigentlich muss der Kunde immer auf Erhebungen von
Verbraucherschützern warten, um Informationen zu erhalten? Warum
zieren sich Banken, die Zinssätze für Dispokredite klar sichtbar auf
ihren Internetseiten zu platzieren? Die Erklärung kann nur sein: Sie
wollen ihren Vertragspartner im Unklaren lassen. Der hohe Dispozins
garantiert ihnen schließlich gute Geschäfte. Jeder Prozentpunkt mehr,
so hat es die Stiftung Warentest errechnet, spült den Geldinstituten
jährlich knapp 380 Millionen Euro in die Kassen. Aber auch der
Verbraucher ist gefordert. Er sollte die Preise vergleichen. Und
dabei nicht nur auf den Dispo, sondern aufs Gesamtpaket schauen, das
ihm die Bank anbietet - auf überzogene Kontoführungsgebühren zum
Beispiel. Oder auf Kosten fürs Geldabheben.



Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2370
redaktion.nachrichten@wz.de
www.wz.de


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