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Tierschutz darf bei der Jagd nicht auf der Strecke bleiben!

Geschrieben am 17-09-2014

Hamburg (ots) - Warum gehen wir Menschen so unterschiedlich mit
Wildtieren um? Manche Arten werden vergöttert, andere verdammt.
Manche gehegt und gefüttert, andere gnadenlos verfolgt. Im
Mittelpunkt des 7. Rotwildsymposiums der Deutschen Wildtier Stiftung
steht daher das Verhältnis zwischen Mensch und Wildtier. Die
Veranstaltung findet vom 25. bis 28. September 2014 in Warnemünde
(Mecklenburg-Vorpommern) statt. Im Vorfeld beleuchtet die Deutsche
Wildtier Stiftung in einer Reihe von Presseinformationen anhand
verschiedener Beispiele den Umgang mit Wildtieren in Deutschland. Die
fünfte Folge thematisiert die Jagd.

Wölfe, Bären und Luchse kennen bei der Jagd auf Beutetiere weder
Ethik noch Moral! Sie töten, um zu fressen: Dabei ist es ihnen
gleich, ob die gerissene Beute ein Muttertier ist und das Junge
einsam und verlassen den Hungertod stirbt oder der gehetzte Hirsch im
Winter jedes Gramm Fett zum Überleben braucht. So ist Natur! Doch der
Mensch hat andere Maßstäbe. "Ethik und Moral unterscheiden den
jagenden Menschen vom Raubtier", sagt Hilmar Freiherr von
Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung. Im
Gegensatz zum Raubtier versuchen ethisch handelnde Jäger ganz
bewusst, Wildtieren Leid zu ersparen. Dazu gehört, neben vielen
weiteren Aspekten, Muttertiere nie vor Jungtieren zu erlegen und
jedes verwundete Tier so schnell wie möglich von seinem Leiden zu
erlösen. "Leider gibt es immer wieder gewissenlose Jäger, die den
Muttertierschutz nicht besonders ernst nehmen", mahnt Münchhausen.
Genauso schlimm ist, wenn nicht jedes beschossene Tier mit einem
geeigneten Hund nachgesucht wird. "Wir fordern alle Jäger auf, über
Jagdethik nicht nur am Stammtisch zu reden, sondern auch danach zu
handeln! Dabei darf es keine Unterschiede zwischen einer Wildtaube
und einem Rothirsch geben", fordert der Geschäftsführer der Deutschen
Wildtier Stiftung.

Neben der Jagdpraxis sollte auch die Jagdgesetzgebung moralischen
Ansprüchen unterliegen. Nicht zuletzt müssen Gesetze dafür sorgen,
dass Wildtiere ihren natürlichen Verhaltensweisen nachgehen können.
"Doch leider wird gerade der Rothirsch durch politische Vorgaben an
seinen natürlichen Wanderbewegungen gehindert", kritisiert
Münchhausen. Darüber hinaus führen die im europäischen Vergleich
besonders langen Jagdzeiten beim Rotwild in Deutschland dazu, dass
die Tiere im Winter häufig ihre Energiereserven nicht schonen können.
Die Folge: Waldvegetation wird durch Verbiss und Schälen geschädigt.

Woher der Wind bei der Frage rund um Jagdzeiten gerade weht, zeigt
sich aktuell in Niedersachsen: Die Landesregierung hatte eine
Verkürzung der Jagdzeiten für Rotwild vorgeschlagen, doch bei der
Forst-Lobby regte sich gegen diesen Vorschlag sofort massiver
Widerstand. "Leider ist die Landesregierung eingeknickt und hat ihren
Vorschlag zurückgezogen", bedauert der Geschäftsführer der Deutschen
Wildtier Stiftung. Gerade die letzten beiden Januarwochen seien mit
die erfolgreichsten für die Jagd, heißt es in einer Stellungnahme der
niedersächsischen Förster. "Dass Wildtiere in den Wintermonaten
dringend Ruhe benötigen, wird ignoriert", sagt Münchhausen und
fordert, dass Jagdgesetze auch das Wohl der Wildtiere
berücksichtigen.

Das 7. Rotwildsymposium findet vom 25. - 28. September 2014 in
Warnemünde statt. Die Veranstaltung wird gefördert durch die Stiftung
"Wald und Wild in Mecklenburg-Vorpommern" und durch das Land
Mecklenburg-Vorpommern. Schirmherr der Tagung ist Dr. Till Backhaus,
Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz. Zu den
Referenten gehören Kapazitäten wie Dr. Florian Asche, Prof. Dr. Dr.
Sven Herzog, Prof. Dr. Konrad Ott, Prof. Dr. Friedrich Reimoser und
Dr. Helmuth Wölfel.



Pressekontakt:
Eva Goris
Pressesprecherin

Deutsche Wildtier Stiftung
Billbrookdeich 216
22113 Hamburg

Telefon +49 (0)40 73339-1874
Fax +49 (0)40 7330278
E.Goris@DeWiSt.de
www.DeutscheWildtierStiftung.de


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