Woche des Sehens 8.-15. Oktober: Licht am Ende des Tunnels / Retinitis pigmentosa: Wenn Netzhautzellen langsam absterben
Geschrieben am 18-09-2014 |
Düsseldorf (ots) - Die Woche des Sehens vom 8. bis 15. Oktober
2014 zeigt in einem neuen Filmspot, wie sich die genetisch bedingte
Netzhauterkrankung Retinitis pigmentosa auswirkt: Den Radfahrer, der
von der Seite herankommt, bemerken Betroffene erst spät.
Treppenstufen und Bordsteine werden zu echten Stolperschwellen. Die
Münzen im Geldbeutel sind dagegen noch gut zu erkennen.
Von der erblich bedingten Netzhauterkrankung Retinitis pigmentosa
sind in Deutschland schätzungsweise 30.000 Menschen betroffen. Bei
ihnen sterben nach und nach die lichtempfindlichen Zellen in der
Netzhaut des Auges ab. Zu den Symptomen gehören Nachtblindheit,
Blendempfindlichkeit, ein nachlassendes Farbensehen und Ausfälle im
Gesichtsfeld. Allmählich engt sich das Gesichtsfeld immer weiter zum
so genannten "Tunnelblick" ein, bis die Betroffenen schließlich
vollständig erblinden. Behandeln oder gar heilen lässt sich die
Krankheit bisher nicht, doch die aktuelle Forschung gibt Anlass zur
Hoffnung, dass Augenärzte auch diesen Patienten zukünftig helfen
können. Etwas Licht bringen heute schon Netzhautimplantate in das
Leben bereits erblindeter Patienten zurück.
Zwei Implantate ermöglichen Seheindrücke
Im Spätstadium der Krankheit ermöglich zwei Netzhautchips den
Patienten ein eingeschränktes Sehvermögen. Seit 2011 ist die
Netzhautprothese Argus II der Firma Second Sight in Deutschland
zugelassen, bei der eine in einer Brille integrierte Kamera
Lichtsignale an einen auf die Netzhaut implantierten Chip
weiterleitet.
Jüngst erhielt nun auch der Alpha IMS-Mikrochip der Reutlinger
Retina Implant AG von den gesetzlichen Krankenkassen den NUB-Status
(Neue Untersuchungs- und Behandlungsmethode) mit der Folge, dass die
Krankenkassen die Kosten für die Therapie an ausgewählten Kliniken
übernehmen. Dieser Mikrochip wird operativ unter die Netzhaut
gebracht und nutzt direkt das ins Auge einfallende Licht. "Ich bin
sehr glücklich, dass sich diese führenden Augenkliniken mit den
gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland verständigt haben, um den
Alpha IMS-Mikrochip für Patienten verfügbar zu machen", sagte Franz
Badura, Vorstandsvorsitzender der PRO RETINA Deutschland e. V. "Die
Finanzierung von NUB-Innovationen ist wichtig, um unter sorgfältig
kontrollierten Bedingungen neue Therapien einzuführen, damit
Patienten sicher therapiert werden können."
Hoffnung auf Stammzellen
Noch im experimentellen Stadium sind Therapien mit Stammzellen.
Das sind noch nicht voll entwickelte Zellen, die über das Potenzial
verfügen, sich zu vermehren und zu verschiedenen Geweben und Organen
auszudifferenzieren. Insbesondere richtet sich die Hoffnung auf so
genannte adulte Stammzellen, die aus Organ- und Gewebeproben
erwachsener Menschen isoliert werden können. Gelingt es, diese
Stammzellen zu intakten Lichtsinneszellen weiterzuentwickeln, können
diese ins Auge implantiert werden, um dort die abgestorbenen
Netzhautzellen zu ersetzen. Noch ist allerdings nicht absehbar, wann
diese Therapieform Patienten mit Retinitis pigmentosa vor der
Erblindung bewahren wird.
Chancen der Gentherapie
Ein dritter Ansatz zielt darauf ab, bei Vorliegen eines
Gendefektes Kopien des gesunden Gens in die betroffenen Zellen
einzuschleusen. So ist es gelungen, bei einigen Patienten mit der
seltenen Netzhauterkrankung Lebersche Kongenitale Amaurose - in
Deutschland leiden daran schätzungsweise 2000 Menschen - gesunde
Kopien des Gens RPE 65 in die Netzhautzellen einzuschleusen und damit
die Sehfunktion zu verbessern. Diese korrektive Form der Gentherapie
- die bisher noch nicht allgemein zugelassen ist und weiter erforscht
wird - kann ein Segen für Patienten sein, für deren Krankheit nur
wenige Gendefekte verantwortlich sind. Für Augenkrankheiten, an deren
Krankheitsprozess viele verschiedene Gene und weitere Risikofaktoren
beteiligt sind, bietet die korrektive Gentherapie jedoch keinen
Lösungsansatz.
Woche des Sehens vom 8. bis 15. Oktober 2014
"Gute Aussichten" - so heißt das Thema der diesjährigen Woche des
Sehens unter der Schirmherrschaft der Fernsehjournalistin Gundula
Gause. Blindheit zu verstehen und zu verhüten sind die Ziele der
bundesweiten Kampagne. Getragen wird sie von der
Christoffel-Blindenmission, dem Deutschen Blinden- und
Sehbehindertenverband, dem Berufsverband der Augenärzte, dem
Deutschen Komitee zur Verhütung von Blindheit, der Deutschen
Ophthalmologischen Gesellschaft, dem Deutschen Verein der Blinden und
Sehbehinderten in Studium und Beruf sowie der PRO RETINA Deutschland.
Seit 2002 informiert die Aktionswoche mit Hilfe vielfältiger
Veranstaltungen über die Bedeutung guten Sehvermögens und klärt über
die Ursachen vermeidbarer Blindheit sowie die Situation
sehbehinderter und blinder Menschen in Deutschland und den
Entwicklungsländern auf. Unterstützt wird sie dabei von der Aktion
Mensch und der Carl Zeiss Meditec AG. Weitere Informationen zur
Aktionswoche unter www.woche-des-sehens.de.
Pressekontakt:
Dr. Georg Eckert
Berufsverband der Augenärzte Deutschlands
Pressesprecher
Tersteegenstraße 12
40474 Düsseldorf
E-Mail: presse@augeninfo.de
www.augeninfo.de
Kontakt zur Selbsthilfevereinigung von Menschen mit
Netzhautdegenerationen:
PRO RETINA Deutschland e.V.
Vaalser Str. 108
52074 Aachen
E-Mail: info@pro-retina.de
www.pro-retina.de
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