Börsen-Zeitung: Wenn schon, denn schon, Kommentar zu Merck von Peter Olsen
Geschrieben am 22-09-2014 |
Frankfurt (ots) - Karl-Ludwig Kley liebt den großen Auftritt. Seit
Monaten wird er nicht müde zu betonen, dass der von ihm geführte
Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck nach erfolgreicher
Restrukturierung wieder auf ertragreichen Wachstumskurs geht -
organisch und mit Zukäufen. "Wir sind in der Lage, ambitionierte
Schritte zu tun", kündigte Kley auf der Hauptversammlung im Mai an.
Und Merck liefert. Im Juli konnte der Kauf der britischen AZ
Electronic Materials für knapp 2 Mrd. Euro abgeschlossen werden.
Jetzt lässt das Darmstädter Familienunternehmen umgerechnet 13,1 Mrd.
Euro für den US-Laborausrüster Sigma-Aldrich in bar springen, ganz
nach dem Motto "Wenn schon, denn schon".
Die Investoren jubeln, wie die Hausse des Dax-Wertes zu
Wochenbeginn zeigt. Das ist schon ungewöhnlich angesichts eines
Kaufpreises, der das 20-Fache des operativen Ergebnisses von
Sigma-Aldrich ausmacht. Aber die Anleger haben umgehend registriert,
dass Merck zur Finanzierung des Deals nicht an eine verwässernde
Kapitalerhöhung denkt, die angekündigten Gewinnsteigerungen aus den
erklecklichen Synergien also potenziell wertsteigernd sind. Das wird
auch den Familiengesellschaftern gefallen, denen das Unternehmen zu
70% gehört.
Zudem hat Merck in den vergangenen Jahren bei Investoren genügend
Vertrauenskapital aufgebaut, dass auch der bisher größte Firmenkauf
in der Geschichte des Unternehmens rasch verdaut sein wird. Das hat
Merck schon nach der 10,3 Mrd. Euro teuren Übernahme der Schweizer
Serono im Jahr 2006 bewiesen.
Für 2013 war nur noch eine Nettoverschuldung von 307 Mill. Euro
gezeigt worden, die AZ-Akquise trieb diese zur Jahresmitte auf 2,2
Mrd. Euro. Für Sigma-Aldrich dürften noch einmal 4 Mrd. Euro Kredite
dazukommen. Dass mit diesem kräftigen Anstieg der Verschuldung das
komfortable Investment-Grade-Rating ("A" bei S&P, "A3" bei Moody's)
etwas leiden wird, dürfte ein vorübergehender Makel sein.
Denn Kley und der neue Finanzchef Marcus Kuhnert lassen keinen
Zweifel daran, dass die Darmstädter ihre starke Ertragslage und den
hohen Cash-flow dafür einsetzen wollen, den Verschuldungsgrad rasch
wieder nach unten zu bekommen. Klar ist aber auch, dass selbst Merck
nicht alle Jahre einen solch großen Schluck aus der Pulle nehmen
kann. Das Unternehmen wird auf Sicht zur Stärkung seiner regionalen
Präsenz für die einzelnen Sparten zwar weiter selektiv zukaufen, aber
in deutlich bescheideneren Dimensionen.
Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
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