Weser-Kurier: Über Ursula von der Leyens Irak-Reise schreibt Daniel Killy:
Geschrieben am 25-09-2014 |
Bremen (ots) - Es gibt symbolhafte Reisen und Auftritte von
Politikern, die bleiben unvergessen. Willy Brandts Kniefall in
Warschau etwa oder auch Kohl und Mitterand Hand in Hand an den
Soldatengräbern von Bitburg. In jüngerer Vergangenheit ist allerdings
ein zweifelhafter Reise-Aktionismus an die Stelle der nachhaltigen
Symbolik getreten. George W. Bush etwa vermeldete 2003 auf dem
Flugzeugträger USS Abraham Lincoln martialisch - und arg voreilig -
"mission accomplished", das Ende des zweiten Irakkrieges. Jetzt hat
sich Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen medienwirksam
aufgemacht in den Irak. Sie wolle dort, so verlautete es, überprüfen,
ob die deutschen Waffenlieferungen auch ordnungsgemäß verwendet
werden. Dummerweise waren aber weder Waffen noch die sechs
Fallschirmjäger vor Ort, die die Kurden im Gebrauch der deutschen
Gewehre hätten unterweisen können. Grund: Technische Defekte an den
Flugzeugen. Von der Leyens aktionistischer Ausflug ins Krisengebiet
lenkt auf peinliche Weise den Blick auf zwei Tatsachen: Deutschland
ist anscheinend nicht einmal in der Lage, seine symbolischen Beiträge
zur Bekämpfung des IS zu leisten. Und von der Leyens Auftritt als
ministerieller Marschflugkörper scheint auch zu untermauern, dass
Deutschland gar nicht willens ist, sich mit mehr als wohlfeilen
Gesten am Kampf gegen IS zu beteiligen. Ein fatales Signal angesichts
der globalen Bedrohung durch die Terror-Armee.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
549106
weitere Artikel:
- Weser-Kurier: Über Bremens Bürgermeister Jens Böhrsen schreibt Wigbert Gerling: Bremen (ots) - Seit November 2005 an der Spitze der Regierung,
ausgleichendes Element in der Koalition mit Entfaltungsspielraum für
den politischen Partner; kein Lautsprecher-Typ wie der Kabinettschef
davor, sondern ein unaufgeregter Führungsstil, dazu unverkennbarer
Ansporn durch die familiären Wurzeln - Bundeskanzlerin Angela Merkel?
Nein. Die Beschreibung passt auch auf den erneuten Spitzenkandidaten
der SPD-Bremen: Jens Böhrnsen. Parallel zur Kanzler-Wahl von Angela
Merkel wurde er im November 2005 Bremer Regierungschef. Dem
Bündnispartner mehr...
- Allg. Zeitung Mainz: Wie kam's? / Kommentar zu Michael Hartmann (SPD) Mainz (ots) - Michael Hartmann ist mit einem blauen Auge
davongekommen. Das bedeutet nicht, dass er einen Promi-Bonus bekommen
hat. Juristisch liegt die Entscheidung sicher im üblichen Rahmen
dessen, was eine Staatsanwaltschaft in solchen Fällen zu tun pflegt.
So weit, so gut. Weil Hartmann aber Politiker ist, stellen sich die
uralten Fragen:Muss ein Politiker Vorbild sein, und soll er deshalb,
wenn er seine Vorbildfunktion verletzt, härter büßen als ein nicht
prominenter Bürger eines anderen Berufsstands? Antwort eins: Ja, er
muss mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: Leitartikel zu Freihandelsabkommen Stuttgart (ots) - Es sind jeweils nur vier Buchstaben. Doch hinter
den Kürzeln Ceta und TTIP verbergen sich heftige Lobbyschlachten in
Brüssel und Washington. Es geht um einen Milliardenhandel, um Chancen
auf Millionen Jobs - aber eben auch um die großen Sorgen vieler
Bürger in Europa, dass Politik und Wirtschaft sie hinter den Kulissen
über den Tisch ziehen. Und die EU blamiert sich. Die umstrittenen
Klauseln zum Investitionsschutz wurden zwar modernisiert, bleiben
aber trotzdem eine latente Gefahr für die Herrschaft von Unternehmen mehr...
- Westfalenpost: Monika Willer zur Reform des JeKi-Programms der Landesregierung Hagen (ots) - Mehr teilnehmende Schulen, mehr Angebote, aber nicht
mehr Geld: Die überfällige Reform des Projekts "Jedem Kind sein
Instrument" der Landesregierung wird die bekannten Probleme des
JeKi-Programms nicht lösen können. Die Verkürzung der Laufzeit auf
zwei Jahre pro Schüler darf sogar als fragwürdiger Rückschritt
bewertet werden, denn die Kinder werden ja sehr langsam an Flöte oder
Gitarre herangeführt, lernen also in zwei Jahren nicht viel. Doch
derzeit brechen gerade diejenigen den Unterricht ab, die von ihm am
meisten mehr...
- Westfalenpost: Stefan Hans Kläsener zum Zustand der Verteidigung Hagen (ots) - Im Oktober 1998 brach der Deutsche Bundestag mit
einem Tabu. Deutsche Soldaten werden, so beschlossen es die
Parlamentarier unter rot-grüner Führung, zu Kampfeinsätzen ins
Ausland geschickt, und zwar ohne Legitimation durch den
UN-Sicherheitsrat. Das Argument: Sofortige Hilfe im zerbrechenden
Jugoslawien ist nötig, sonst droht ein Völkermord. 2014 ein ähnliches
Bild: Deutschland beschließt, entgegen den Regeln, die Lieferung von
Waffen in ein Krisengebiet, um das barbarische Morden der IS-Milizen
einzudämmen. Das Argument: mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|