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Ontario auf der World of Energy Solutions in Stuttgart (FOTO)

Geschrieben am 02-10-2014

Toronto (ots) -

Ontario behauptet sich in Nordamerika mit konsequenter
Umweltpolitik und nimmt damit eine Vorreiterrolle ein: Aus für die
Kohleverstromung, intensive Forschung und Fokus auf erneuerbare
Energien. Mit dem wachsenden Anteil der Erneuerbaren sind
Speichertechnologien das Top-Thema auf der Agenda. Bereits Ende 2013
bekräftigte Ontarios Regierung mit einem Gesetz den Ausstieg aus der
Kohleverstromung. Ende April 2014 war es wirklich soweit: Das letzte
Kohlekraftwerk Ontarios ging vom Netz, rund acht Monate früher als
geplant.

Der ebenfalls verabschiedete "Long-Term Energy Plan" sieht vor,
von 2025 an die Hälfte des verbrauchten Stroms aus erneuerbaren
Energien zu generieren. Warum dann jetzt schon die intensiven
Anstrengungen für einen brauchbaren Energiespeicher? Robert Stasko,
Executive Director, Energy Storage Ontario, Referent bei der "World
of Energy Solutions" in Stuttgart, kennt die Antwort: "Eine
Herausforderung ist der rasche Anstieg der Strommengen aus Wind- und
Solarenergie in unseren Netzen. Diese haben einen Anteil von momentan
zehn Prozent, im Jahr 2020 sind es dann 20 Prozent. Wir haben auch
oft einen Überschuss, weil die Strommengen schwanken. Diese Menge
aber hat das Potenzial, das Netz instabil werden zu lassen. Wir haben
auch einen Überschuss an Strom in der Nacht und oft müssen wir den
Strom unter Selbstkosten an amerikanische Versorger verkaufen."

Die Speicherung von überzähligem Ökostrom trägt zur
Grundlastsicherung bei. Man könnte auch auf einen Teil des
Netzausbaus ganz verzichten, wenn man Speichermöglichkeiten nahe der
Nachfrage schafft. "Man kann sehen, dass wir nicht nur Speicher
brauchen, um eine Herausforderung zu meistern, sondern gleich
mehrere."

Ansätze für Speicher gibt es viele, aber nur eine Handvoll der
Konzepte sind in der Nähe der Wirtschaftlichkeit angekommen. Zu ihnen
gehört das "Flywheel" des Unternehmens Temporal Power, eine Art
kinetische Batterie. Eine rotierende Masse wird durch den
Überschussstrom beschleunigt, das Drehmoment kann dann wieder zum
Verstromen Energie abgeben. Das Flywheel selbst ist absolut sauber
und emissionsfrei. Sein Nachteil: Über längere Leitungstrecken kommt
es zu Spannungsschwankungen, die die Qualität des erzeugten Stroms
beeinträchtigen.

Eine der originellsten Lösungen realisierte das Unternehmen
Hydrostor, vorerst als Demonstrationsprojekt in Toronto. Dabei füllt
ein Kompressor zylinderförmige Hohlkörper mit Luft. Die Zylinder
liegen am Boden eines Sees. Im Bedarfsfall entlässt der Zylinder die
komprimierte Luft, der Kompressor wird zur stromerzeugenden Turbine.
Der Clou: Der hohe Wasserdruck auf die Zylinder wirkt sich auf die
rückströmende Luft verstärkend aus. Nach Angaben des Unternehmens
arbeitet die Anlage mit einem Gesamtwirkungsgrad von 70 Prozent.
Pumpspeicherwerke und Power-to-Gas (PtG)-Konzepte runden das Angebot
ab. PtG speichert überschüssigen Solar- und Windstrom in Gasform als
Methan oder Wasserstoff. Es ist eine der am weitesten
fortgeschrittenen und kommerziellen Formen der Speicherung von
Ökostrom aus den Solar- oder Windkraftanlagen. Die dazugehörige
Technik wurde nicht nur entwickelt, sondern auch gebaut. So lieferte
das Unternehmen Hydrogenics mit Sitz in Toronto die Elektrolyseure
für acht Pilotprojekte in Deutschland. Der nächste Schritt ist die
Skalierung in den MW-Bereich. Das Unternehmen plant eine mit
PEM-Elektrolyseuren ausgerüstete 40 MW Power-to-Gas-Produktion. Neben
der Speicherung von elektrischem Strom hat die Energiewende in
Ontario ein zweites großes Feld, in dem die Provinz eine
Vorreiterrolle einnimmt. Ontario ist frühzeitig mit ersten Schritten
in Richtung Smart Grid vorangegangen.

Kanada ist das erste offizielle Partnerland der "World of Energy
Solutions" 2014 in Stuttgart. Die internationale Fachmesse und
Konferenz würdigt damit das langfristige Engagement der kanadischen
Bundes- und Provinzregierungen für den nachhaltigen Umbau der
Energiesysteme und trägt der Bedeutung des kanadischen
Clean-Technology-Sektors Rechnung. Am 7. Oktober lädt das Partnerland
von 17:45 Uhr an zum Kanada-Empfang mit der kanadischen Botschafterin
Marie Gervais-Vidricaire ins ICS Internationale Congresscenter auf
der Messe Stuttgart am Flughafen.

Am Kanada-Stand in Halle 2/E24 sind folgende Unternehmen und
Organisationen aus Ontario vor Ort: Canadian Standards (Toronto),
Electrovaya (Mississauga), Energy Storage Ontario (Toronto),
Hydrogenics (Mississauga), Linamar Corporation (Guelph) sowie
McMaster University, Centre of Automotive Excellence (Hamilton).



Pressekontakt:
Christine Fröhler, Markus Engel
Communication Consultants GmbH - Jurastr. 8 - 70565 Stuttgart
Tel. +49 (711) 97893-37 - Fax +49 (711) 97893-44
E-Mail: ontario@postamt.cc - Twitter: www.twitter.com/OntarioGermany


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