neues deutschland: Besuch des NATO-Generalsekretärs in Ankara: Die Moral und die Bündnisfrage
Geschrieben am 09-10-2014 |
Berlin (ots) - Den kurdischen Abwehrkampf in Kobane und die
däumchendrehend zusehende türkische Armee vor Augen - das war
erklärungsbedürftig für die europäische Öffentlichkeit. Auch
hierzulande. Es gab reichlich Empörung oder wenigstens gequälte
Gesichter bei den verantwortlichen Politikern. Die NATO, so die fast
parteiübergreifende Ansicht, solle endlich Druck ausüben auf Ankara.
Etwa so wurde es auch dem neuen Generalsekretär Jens Stoltenberg für
seinen Ankara-Besuch über die Medien zugerufen. Derlei Erwartungen
haben aus moralischer und natürlich - die Bundesregierung betont das
sonst gern mit verbaler Vehemenz - menschenrechtlicher Sicht jede
Berechtigung. Allerdings ist zu bezweifeln, dass maßgebliche deutsche
Politiker dies dann auch als ernst gemeinten Auftrag an Stoltenberg
herangetragen haben. Von lautkräftigen Auftritten mit Träne im
Knopfloch sollte man sich nicht täuschen lassen. Außenpolitiker
Philipp Mißfelder, auch sonst gern der Mann fürs Grobe in der Union,
belehrte anderes Hoffende mit der Feststellung, »Schuldzuweisungen
oder Verdächtigungen gegenüber einem NATO-Partner machen keinen Sinn
und sind außenpolitisch kontraproduktiv«. Außerdem: Wenn der
NATO-Kapitän Vorgaben zu beachten hat, dann vom Mutterschiff in
Washington. Wenn es von dort ernsthafte Kritik an der Türkei gegeben
haben sollte, so ist davon aber rein gar nichts offenkundig geworden.
Pressekontakt:
neues deutschland
Redaktion
Telefon: 030/2978-1715
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
551445
weitere Artikel:
- WAZ: Kraft versucht den Befreiungsschlag
- Kommentar von Wilfried Goebels
zur Gewalt in Asylheimen Essen (ots) - Wenn du nicht mehr weiter weißt, gründe einen
Arbeitskreis. Getreu diesem Motto lädt Ministerpräsidentin Hannelore
Kraft eine Expertenrunde zum Flüchtlingsgipfel.
Was als medialer Befreiungsschlag gedacht ist, um das Versagen der
Landesregierung zu kaschieren, droht zur Show-Veranstaltung zu
verkümmern. Der Fakt: Die Zustände in den NRW-Flüchtlingsheimen waren
skandalös - die Verantwortung trägt die Regierung Kraft.
Innenminister Ralf Jäger muss sich vorhalten lassen, die
Missstände durch mangelndes Hinschauen mehr...
- Frankfurter Rundschau: Kommentar zum Kampf gegen den IS Frankfurt (ots) - Kobane ist vielleicht kein militärstrategisch
bedeutsames Ziel. Aber es ist der Lackmustest, wie wir uns zu den
Kurden stellen. Die irakischen Kurden hat Deutschland als Partner
akzeptiert, liefert ihnen Waffen und bildet sie militärisch aus. Eine
solche Position zu den syrischen Kurden gibt es nicht, denn dies
würde auch eine Haltung zu weiteren Fragen erfordern, die in der
Region brodeln und auf die es keine einfachen Antworten gibt. Manche
sagen, dann sollten wir uns eben ganz heraushalten und gar nichts
tun. mehr...
- Berliner Zeitung: Kommentar zur Strategie gegen den IS: Berlin (ots) - Assad einzubinden, hieße, den Bock zum Gärtner zu
machen. Bleiben die Kurden. Ihre Verteidigungskräfte sind das, was
die US-Militärs immer fordern - gut ausgebildet, hochmotiviert und
effektiv. Sie wollen mit dem Westen kooperieren und wären sofort
handlungsfähig. Tausende Kurden stehen in der Türkei bereit, sich dem
Kampf der syrischen Kurden anzuschließen.
Pressekontakt:
Berliner Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 (0)30 23 27-61 00
Fax: +49 (0)30 23 27-55 33
bln.blz-cvd@berliner-zeitung.de mehr...
- "DER STANDARD-Kommentar: Die Spiegelfechter." von Lisa Nimmervoll. In der Bildungspolitik verharren SPÖ und ÖVP aus Eigennutz im
Klein-Klein "ET 10.10.2014"
Wien (ots) - Nicht weniger als den "Weg zur besten Bildung" wollen
SPÖ und ÖVP dem Land weisen. Dann wird alles gut. Oder doch nicht?
Die "beste" Bildung deutet jedenfalls auf eine große Fallhöhe hin,
wenn man nationale und internationale Bildungsstudien damit
kontrastiert. Aber gut: schön, wenn eine Regierung hohe Ziele hat.
Das Problem dabei: Nicht alles, was großspurig verkauft wird und gut
klingt, ist auch wirklich eine große, substanzielle mehr...
- Westdeutsche Zeitung: Die deutsche Wirtschaft schwächelt
Die Zeit des Zurücklehnens ist vorbei Düsseldorf (ots) - Von Annette Ludwig
Bisher konnte der deutschen Wirtschaft keine der weltweiten Krisen
etwas anhaben. Der Konjunkturmotor lief rund, der Arbeitsmarkt war
extrem robust. Doch es wäre naiv zu glauben, dass dies so bleibt.
IS-Terror, Ukraine-Krise, Ebola-Epidemie und nicht zuletzt die noch
immer schwächelnde Konjunktur in den südlichen Euro-Ländern - all das
kann nicht spurlos an den stark exportorientierten deutschen
Unternehmen vorbeigehen. Und genau das bestätigen die jüngsten Zahlen
und Prognosen nun eindrucksvoll. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|