NRZ: Absurde Züge - ein Kommentar von MICHAEL MINHOLZ
Geschrieben am 15-10-2014 |
Essen (ots) - Die Bahn unterstellt den Lokführern unstillbare
Machtgelüste. Das fahrende Personal wirft der Bahn vor, mit ihrem
Notfahrplan das Chaos auf Schienen bewusst heraufbeschworen zu haben,
um den Frust der Fahrgäste zu erhöhen. Die verschwörungstheoretischen
Töne, die die Gegner inzwischen in diesem Tarifpoker absondern,
nehmen absurde Züge an. Und selbst, wenn was dran sein sollte, wird
deutlich: Die Fahrgäste spielen in den Überlegungen der Kontrahenten
nur noch eine untergeordnete Rolle. Dass da Zeit und Nerven verloren
gehen, mancher vielleicht sogar finanziell (Urlaub gebucht) Schaden
nimmt - es juckt vor allem im Lokführerlager keinen sonderlich.
Sicher, die Lage ist kompliziert. Aber die Kunden machen es mit dem
Kauf des Fahrscheins letztlich erst möglich, dass sich die
Forderungen nach höheren Löhnen und kürzeren Arbeitszeiten umsetzen
lassen. Man kann nur appellieren: Setzt euch wieder an einen Tisch.
Sucht wirklich kompromissbereit nach einer Lösung, mit der alle
Beteiligten irgendwie leben können. Und zwar schnell.
Pressekontakt:
Neue Ruhr Zeitung / Neue Rhein Zeitung
Redaktion
Telefon: 0201/8042616
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