Börsen-Zeitung: Wie ein Stein, Kommentar zur Bundrendite von Kai Johannsen
Geschrieben am 15-10-2014 |
Frankfurt (ots) - Der Rückgang der Bondrenditen nimmt mittlerweile
beängstigende Ausmaße an. Denn die Renditen fallen wie ein Stein. Die
zehnjährige Bundesanleihe durchbrach gestern nun auch noch die
Renditemarke von 0,80% - nach unten versteht sich. Das Rekordtief
wurde bei 0,724% markiert. Sollte es mit dieser Geschwindigkeit
weitergehen, dann ist die Marke von 0,50% wirklich bald zum Greifen
nah.
Und was geschieht am kurzen Ende der Kurve? Da sacken die Renditen
immer stärker in den negativen Bereich ab - zu beobachten ist das
sowohl am Primär- als auch am Sekundärmarkt. Des Weiteren fällt auf,
dass sich die negativen Renditen vom kurzen Ende der Kurve her die
Renditestrukturkurve immer weiter heraufarbeiten. Gestern lagen auch
die vierjährigen Bundlaufzeiten im Minus, wenn auch nur ganz knapp.
Noch einen Schritt weiter, d.h., wenn auch die fünfjährigen
Bundesobligationen in den negativen Renditebereich abgleiten, dann
emittiert der Bund zwei Drittel seiner Schuldpapiere zu einer
negativen Rendite. Bislang ist es ja "erst" die Hälfte aller
Emissionen.
Hinter dem deutlichen Renditeabstieg stehen verschiedene Faktoren.
Aktuell ist es die Inflationsentwicklung. Die Anleger sorgen sich
immer mehr, dass der Disinflationstrend weitergehen und letztlich in
eine Deflation münden könnte. Dann gehen die Renditen der Anleihen
noch weiter zurück. Neben den Inflationsängsten greift auch die
Konjunkturskepsis am Markt immer stärker um sich. Zuletzt hatten die
führenden Forschungsinstitute in ihrem Herbstgutachten die
Wachstumserwartungen für Deutschland nach unten geschraubt. Und auch
die Bundesregierung ist nicht mehr so optimistisch für dieses und das
kommende Jahr gestimmt und nahm in dieser Woche die
Wachstumsprognosen kräftig zurück. Stimmungsbarometer aus Deutschland
verdeutlichen immer mehr, dass die Aussichten nicht zuletzt wegen der
geopolitischen Krisen nicht gerade rosig sind. Und von der
US-Wirtschaft kamen gestern ebenfalls negative Signale.
Immer mehr Akteure gehen davon aus, dass die Europäische
Zentralbank (EZB) mit ihrem Kaufprogramm für Covered Bonds und Asset
Backed Securities, das in diesem Tagen starten soll, wohl nicht die
gewünschte konjunkturelle Wirkung erzielen wird und deshalb noch zu
weiteren unkonventionellen Maßnahmen greifen muss. Angesichts des
gegenwärtigen Inflations- und Konjunkturbildes sollte man sich auf
Staatsanleihekäufe der EZB einstellen. Für die Bondrenditen heißt das
nur eines: Es geht abwärts, abwärts und nochmals abwärts.
Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
552463
weitere Artikel:
- Episurf Medical erhält CE-Kennzeichnung für ein weiteres Produkt für patientenspezifische Behandlung von Kniegelenkschäden: Episealer® Trochlea Stockholm (ots/PRNewswire) -
Episurf Medical hat die CE-Kennzeichnung für sein neues Produkt
Episealer(R) Trochlea erhalten. Mit diesem Medikament sollen Knorpel-
und Knochenschäden hinter der Kniescheibe behandelt werden. Mit der
Kennzeichnung darf das Unternehmen mit der Vermarktung und dem
Verkauf des Produkts in Europa beginnen.
"Osteoarthritis ist zunehmend ein Problem und es besteht ein
grosser Bedarf an neuen Therapieformen. Wir haben jetzt zwei sich
ergänzende Produkte auf dem Markt, mit denen dieser wachsende Bedarf mehr...
- AGT International kündigt IoTA an - Erste Analytik-Plattform für das Internet der Dinge soll Gesamtentwicklung des IoT voranbringen -- IoTA stellt App-Entwicklern modular die Nutzung von Data
Analytics Komponenten zur Verfügung und ermöglicht so die Verwendung
umfassender IoT-Daten
Chicago (ots/PRNewswire) - AGT International, ein globaler Pionier
des Internets der Dinge (IoT), hat heute angekündigt, die modulare,
offene, Cloud-basierte Plattform IoTA auf den Markt zu bringen. Die
Plattform bietet App-Entwicklern im Bereich des IoT künftig
IoT-spezifische Möglichkeiten an Analytik, Daten-Management und
Visualisierung. IoTA basiert auf einer Reihe von Technologien, mehr...
- W. P. Carey erwirbt im Namen von CPA:17 - Global einen real,- Markt in Gelsenkirchen, Deutschland - 14-jähriger Triple-Net-Mietvertrag mit Einzelhandelsgruppe Real
London (ots/PRNewswire) - W. P. Carey Inc. , ein globaler
Net-Lease-REIT (Real Estate Investment Trust), der auf Sale-Leaseback
für Unternehmen, [http://www.wpcarey.com/Real-Estate-Financing/Sale-
Leaseback-Financing.aspx]Build-to-Suit Projektentwicklung [http://www
.wpcarey.com/Real-Estate-Financing/Build-to-Suit-Financing.aspx] und
den Erwerb von gewerblichen Einzelmieterobjekten spezialisiert ist,
gab heute bekannt, dass CPA(®):17 - Global, einer seiner gemanagten, mehr...
- Industriebetriebe produzieren knapp 9 % der in Deutschland erzeugten Strommenge Wiesbaden (ots) - Im Jahr 2013 haben die Betriebe des Bergbaus und
des Verarbeitenden Gewerbes 45 Terawattstunden (TWh) Strom erzeugt.
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt entspricht
dies einem Anteil von knapp 9 % der von der amtlichen Statistik
erfassten Bruttostromerzeugung in Deutschland. Die
Industriekraftwerke dienen in erster Linie der Eigenversorgung,
jedoch wird vielfach Elektrizität an andere Betriebe und an das
öffentliche Netz abgegeben. Berücksichtigt werden hierbei nur
Stromerzeugungsanlagen mit mehr...
- Service-Champions 2014: Über 1.500 Unternehmen auf dem Prüfstand / 188 Branchengewinner überzeugen ihre Kunden mit herausragenden Serviceerlebnissen Köln (ots) - Die ServiceValue GmbH hat 2014 zum vierten Mal in
Folge das größte Service-Ranking Deutschlands, die
"Service-Champions", ermittelt. Insgesamt wurden 1.519 Unternehmen
und 188 Branchen aus Kundensicht bewertet. Das Gesamt-Ranking wird
angeführt von Steigenberger, LINDA Apotheken und Kempinski. Die
Premium-Hotels bieten auch als Branche das beste Serviceerlebnis,
dicht gefolgt von den Sportartikelherstellern und dem
Hausgeräteservice. Die hinteren Plätze belegen hingegen die
Lebensmitteldiscounter und E-Mail-Anbieter. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|