Westfalenpost: Die neuen Maßstäbe des Innenministers
Geschrieben am 15-10-2014 |
Hagen (ots) - Politische Verantwortung bedeutet, auch wenn keine
persönlichen Fehler begangen wurden, aus dem Versagen des eigenen
Ministeriums die Konsequenzen ziehen zu müssen." Originalton des
Oppositionspolitikers Ralf Jäger. Jetzt, Jahre später als
Innenminister, legt Jäger großzügigere Maßstäbe an und lehnt
persönliche Konsequenzen für Übergriffe und Missstände in
NRW-Flüchtlingsheimen ab. Der Minister hat die unhaltbaren Zustände
für Flüchtlinge nicht herbeigeführt, aber er hat als zuständige
Aufsicht versagt. Das wiegt schwer.
Jäger hat Handlungsempfehlungen aus einem Bericht ignoriert, er
hat keine Vorgaben für Qualitätsstandards in Flüchtlingsheimen
festgelegt und trotz mehrerer Brandbriefe und einem Polizeibericht
über Mängel von Sicherheitsleuten nicht sofort gehandelt. Auch das
Krisenmanagement funktioniert nicht: Erst vor Tagen hat das
Ministerium die Bezirksregierungen aufgefordert, "Separationsräume"
in Heimen zu verhindern.
Der Oppositionsvorwurf, Jäger hätte für die Flüchtlinge nichts
getan, geht allerdings weit übers Ziel hinaus. In wenigen Jahren
wurde die Zahl der Heimplätze für Flüchtlinge verdreifacht,
landesweit entstehen neue Einrichtungen. Dass beim sprunghaften
Anstieg der Flüchtlingszahlen nicht jede Notunterkunft im hektischen
Übergang die gewünschten Standards erfüllt, ist dem Minister nicht
anzukreiden. Wenn Flüchtlinge in einem Heim aber nicht sicher sind,
weil Wachleute ein unkontrolliertes Eigenleben führen, dann trägt der
Innenminister die politische Verantwortung. Jäger hat versprochen,
bei der Aufarbeitung des Flüchtlingsskandals nichts unter den Teppich
zu kehren. Er wird sich an dieser Aussage messen lassen müssen. Mit
allen Konsequenzen.
Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion
Telefon: 02331/9174160
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
552465
weitere Artikel:
- Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Ökostromumlage/Bundesregierung Stuttgart (ots) - Bisher schien es ein Naturgesetz zu sein, dass
die Ökostromumlage von Jahr zu Jahr steigt. Dass die Preisdynamik nun
erstmals gebrochen wurde, darüber können sich die Stromkunden freuen.
Sie haben immerhin Grund zur Hoffnung, dass die Strompreise - von
einzelnen Ausnahmen abgesehen - vorerst nicht steigen. Dass die
Bundesregierung dies zum Anlass nimmt, um die Preisdämpfung auf ihre
Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) zurückzuführen, ist
wenig überzeugend. Für eine Bestandsaufnahme ist es noch viel zu
früh. mehr...
- Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Baden-Württemberg/CDU/Wolf Stuttgart (ots) - Guido Wolf, der Präsident des
baden-württembergischen Landtags, weiß sich in Szene zu setzen. Die
Rahmenbedingungen waren perfekt. Das Thema: die Zukunft der
Wirtschaft im digitalen Zeitalter, der Kontrahent: kein Geringerer
als der Ministerpräsident selbst. Mit seiner Gegenrede auf die
Regierungserklärung Winfried Kretschmanns hat Wolf sich einen großen
Auftritt verschafft. Denn Wolf strebt in der CDU nach der
Spitzenkandidatur für die Landtagswahl 2016. Wolf gegen Kretschmann -
der Tuttlinger hat am Mittwoch im mehr...
- Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Gabriel/Rüstungsexporte Stuttgart (ots) - Weder hat Sigmar Gabriel eine Wende bei den
Rüstungsexporten erreicht, noch steht er als Saubermann da. Auch mit
seiner Zustimmung hat die große Koalition Panzerlieferungen an Katar
und Saudi-Arabien genehmigt. Mittlerweile verteidigt seine SPD die
Produktion - und damit zwangläufig auch den Export - von U-Booten und
Panzern vehement. Mit Moralapostelei kommt man sicherheitspolitisch
eben nicht weit. Diese Lektion hat Gabriel hoffentlich gelernt.
Pressekontakt:
Stuttgarter Zeitung
Redaktionelle Koordination mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Waffenexporten Bielefeld (ots) - Den Mund gespitzt hatte er schon lange. Nur mit
dem Pfeifen hat Sigmar Gabriel noch seine Probleme. Der
Wirtschaftsminister und SPD-Chef hatte nach seinem Amtsantritt bei
deutschen Rüstungsexporten mehr Transparenz und mehr Moral
versprochen. Von dieser Kehrtwende ist noch nicht viel zu spüren.
Ganz im Gegenteil. Der Minister hat doch tatsächlich versucht, die
ungeliebte Verantwortung über den Export von deutschen Waffen ins
Außenministerium seines Parteifreundes Frank-Walter Steinmeier zu
schieben. Natürlich hat mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu den Balkanstaaten Bielefeld (ots) - Den Konflikt zwischen Serben und Albanern gibt
es weit länger als den Fußball. Und wem die berühmte »Schlacht auf
dem Amselfeld« von 1389 kein Begriff ist, weiß spätestens nach den
Ausschreitungen in Belgrad, dass der Hass auf beiden Seiten nicht
abgeebbt ist. Es ist müßig, zu diskutieren, ob ein Stadion der
richtige Ort für solche politischen Statements ist. Er ist es nicht!
Die Aktion während des EM-Qualifikationsspiels zeigt erschreckend
deutlich, wie tief die Aggression verwurzelt ist. Eine einzige Fahne
mit mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|