(Registrieren)

Computerspielen für die Kulturelle Bildung / Kulturvermittelnde - ran an die Konsole!

Geschrieben am 16-10-2014

Wolfenbüttel (ots) - Games - ganz gleich, ob Sie am PC, auf der
Konsole oder mit dem Smartphone gespielt werden, sind längst ein
Massenphänomen. Doch ausgerechnet in der Kulturbranche scheint sich
dafür kaum einer zu interessieren. »Die Kultureinrichtungen sprechen
in ihren Sonntagsreden über Teilhabe an Kultureller Bildung und
Lebensweltorientierung, aber vor dem Thema Gaming verschließen fast
alle ihre Augen. Das kann nicht sein!« sagt Prof. Dr. Reinwand-Weiss,
Direktorin der Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel.
Laut aktuellen Zahlen des Bundesverbandes Interaktive
Unterhaltungssoftware gibt es in Deutschland mehr als 29 Millionen
aktive Gamer in allen Altersstrukturen, fast die Hälfte sind Frauen.
Tendenz steigend. »Wenn man die Menschen erreichen will, muss man
dort hingehen wo sie sich befinden. Insofern ist das Thema auch aus
kulturpolitischer Sicht wichtig,« sagt Reinwand-Weiss. »Aber die
Kulturvermittelnden wollen und können sich da nicht einbringen, weil
sie zu wenig darüber wissen. Wir wollen die Einrichtungen dazu
ermutigen, sich dem Thema zu öffnen.«

Tagung zu »Gaming und Kultureller Bildung«

Auch die Bundesakademie begibt sich mit diesem Thema ein Stück
weit auf unbekanntes Terrain. Um herauszufinden, wie man Gaming für
die Kulturelle Bildung nutzen kann, holte sich die Bundesakademie
internationale Verstärkung in Form von Experten ins Haus und
veranstaltete am 15. und 16. Oktober die Tagung »Spielen - unendliche
Vielfalt der Optionen«. Zum ersten Mal widmete sich damit in
Deutschland eine Tagung dem Thema »Gaming« aus der Sicht der
Kulturellen Bildung. »Kulturinstitutionen müssten sich eigentlich in
Massen auf dieses Medium stürzen,« sagt Tagungsleiter Christoph Deeg.
Der Berater für die Bereiche Gamification und Digitale Strategien und
Gründer des Netzwerkes »games4culture« betont: »Computerspiele sind
Kultur und als solche genauso relevant.« Darüber hinaus kann man
Anknüpfungspunkte zu anderen Künsten, beispielsweise Literatur, Musik
und Bildende Kunst finden, so dass Spiele als Zugang zu allen Künsten
genutzt werden können.

Spielen ist Lernen

Das geht aber auch umgekehrt. Ein praktisches Beispiel lieferte
der Südkoreaner Peter Lee auf der Tagung. Er setzte für das Goethe
Institut »Faust« als Alternate-Reality-Game (kein Computerspiel,
sondern ein analoges) um und bediente sich dabei Elementen aus dem
Bereich Gaming. »Es geht nicht darum, in jede Kultureinrichtung eine
Konsole zu stellen oder ein eigenes Computerspiel zu entwickeln,«
sagt Prof. Dr. Reinwand-Weiss. »Der Mensch begreift seit jeher die
Welt um sich herum durch Spielen. Und sich das bewusst zu machen und
zu nutzen, darin besteht die Möglichkeit für die Kulturelle Bildung.«

Die Tagung versteht die Bundesakademie als Auftakt. Künftig soll
dieser Bereich an der Bundesakademie von Andrea Ehlert,
Programmleiterin für Kulturmanagement, -politik und -wissenschaft,
weiter ausgebaut und ein Netzwerk geschaffen werden. Das Ziel ist es,
Kunst- und Kulturvermittelnden die Scheu zu nehmen und mit ihnen
Ideen auszuarbeiten, wie man Gaming in der Kulturellen Bildung
einsetzen kann.

Nationale und internationale Experten auf der Tagung waren unter
anderem:

- Peter Lee, Gründer und Leiter von »Nolgong« in Seoul. Er hat
Goethes »Faust« für das Goethe-Institut als Alternate Reality
Game realisiert: www.nolgong.com
- Eli Neiburger, Assistant Director der Ann Arbour District
Library (Michigan, USA) und Erfinder des »National Gaming Day«
in den USA.
- Kelvin Autenrieth (Leizpig) Gamesentwickler und Erfinder von
»BibCraft« und »CultureCraft«
- Douglas Wang (Shanghai, China), Gründer von www.pleasantuser.com
und Experte für den Einfluss von Gaming auf die aktuelle
chinesische Kultur.

Die Tagung wurde unterstützt von der STIFTUNG NORD/LB -
ÖFFENTLICHE.

Von der Tagung wurde live auf Twitter und Facebook berichtet. Für
Statements und Bilder schauen Sie bitte hier:
https://twitter.com/Bundesakademie

Das Tagungsprogramm finden Sie hier:
http://www.bundesakademie.de/files/ku2014.pdf

Druckfähiges Bildmaterial finden Sie aber auch bei uns im
Pressebereich: http://www.bundesakademie.de/presse/bildmaterial

Über die Bundesakademie

Die Bundesakademie Wolfenbüttel ist einer der bedeutendsten
Anbieter für praxisnahe berufliche Fort- und Weiterbildung im Bereich
Kulturelle Bildung in Deutschland. Sie bietet jährlich insgesamt rund
180 Veranstaltungen, darunter Seminare, Qualifizierungsreihen und
Tagungen in sechs Programmbereichen an: Bildende Kunst, Darstellende
Künste, Musik, Literatur, Museum sowie Kulturmanagement, -politik und
-wissenschaft. Das Angebot richtet sich an Kulturvermittelnde und
-schaffende aus dem gesamten Bundesgebiet sowie dem angrenzenden
Ausland. Die Akademie wurde 1986 als gemeinnütziger Verein gegründet.
Finanziert wird sie aus Mitteln des Landes Niedersachsen, des BMBF
und aus eigenen Einnahmen.



Pressekontakt:

Christiane Michalak
Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel e.V.
Schlossplatz 13, 38304 Wolfenbüttel
Tel.: 05331/808-412
Fax: 05331/808-413
E-Mail: christiane.michalak@bundesakademie.de
Internet: www.bundesakademie.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

552591

weitere Artikel:
  • 10 Jahre Giordano-Bruno-Stiftung / Festakt am 7. November in der Deutschen Nationalbibliothek Frankfurt Frankfurt (ots) - Seit 2004 mischt sich die Giordano-Bruno-Stiftung mit aufklärerischen Stellungnahmen und aufsehenerregenden Kampagnen in die politische Debatte ein. Unterstützt wird sie dabei von renommierten Wissenschaftlern, Philosophen und Künstlern, rund 50 Hochschul- und Regionalgruppen und knapp 6000 Fördermitgliedern. Am 7. November wird die "Denkfabrik für Humanismus und Aufklärung" ihr Jubiläum in der Deutschen Nationalbibliothek Frankfurt feiern. In den zehn Jahren ihres Bestehens hat die Giordano-Bruno-Stiftung einen mehr...

  • Der teuerste Bildhauer der Welt: Alberto Giacometti im Leopold Museum - BILD Der "Pionier der Moderne" im neuen Licht: Gesamtschau und Weggefährten von Picasso bis Pollock Wien (ots) - Alberto Giacometti, dem bedeutendsten Bildhauer des 20. Jahrhunderts widmet das Leopold Museum von 17. Oktober 2014 bis 26. Jänner 2015 eine spektakuläre Retrospektive, die am 16. Oktober von seinem "Künstlerkollegen" und Meister des erweiterten Skulpturbegriffes Erwin Wurm eröffnet wird. Anhand von rund 150 Objekten stellt die Ausstellung "ALBERTO GIACOMETTI. Pionier der Moderne" in umfassender Weise die einzelnen Schaffensphasen mehr...

  • Peter Weibel - Medienrebell Warnung! Diese Ausstellung kann Ihr Leben verändern. 21er Haus (ots) - Der Medienkünstler, Schauspieler, Theoretiker, Musiker und Museumsleiter Peter Weibel, der in den 1960er- und 1970er-Jahren zu den österreichischen "Rebellen" zählte, wurde in diesem Jahr für sein künstlerisches Gesamtwerk mit dem Oskar-Kokoschka-Preis 2014 ausgezeichnet. Sein außergewöhnliches Schaffen ist geprägt durch Themenfelder wie die Mechanismen der Wahrnehmung und des Denkens, die Eigenwelt der Apparate, die Krise der Repräsentation, des Bildes und des Museums, die Beziehung von Kunst, Politik und Ökonomie und mehr...

  • WAZ: Götz George will sich zurückziehen Essen (ots) - Der vielfach ausgezeichnete Schauspieler Götz George will sich zurückziehen. Im Gespräch mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ, Freitagausgabe) sagte der 76-Jährige: "65 arbeitsreiche Jahre, habe ich mir gedacht, sollten genug sein in einem so schwierigen Beruf. Die Zeiten sind härter, egoistischer und unkünstlerischer geworden. So empfinde ich es zumindest. Also muss man sich mit seiner klugen, schönen Frau absprechen und Prioritäten setzen." "Man muss sich entscheiden können: Stress oder Leben", fügte George mehr...

  • WAZ: Warum wir so gern spielen - Kommentar von Kai Wiedermann zur Spielemesse Essen (ots) - Es ist nicht nur die Spielemesse in Essen, die Jahr für Jahr Tausende Menschen anlockt - 156.000 waren es 2013. Auch die Gamescom, die Messe für elektronische Spiele in Köln, hat ein treues Publikum. 335.000 Besucher zählten die Veranstalter im August. Ob analog auf dem Brett oder digital auf dem Smartphone - gespielt wird immer. Und wenn es dabei Neues zu entdecken gibt, ist die Neugier groß. Mit der Frage, warum das so ist, beschäftigt sich die Wissenschaft seit Jahren. Sie hat verblüffend einfache Antworten gefunden: mehr...

Mehr zu dem Thema Alles rund um die Kultur

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Pinocchio erreicht Gold in Deutschland mit Top-3-Hit "Klick Klack" - "Mein Album!" erscheint am heutigen Tag - Neue Single "Pinocchio in Moskau (Kalinka)" folgt am 17. März

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht