Fulminant: Giacometti Vernissage im Leopold Museum - BILD
Geschrieben am 17-10-2014 |
Erwin Wurm eröffnet Schau zum "Pionier der Moderne"
Wien (ots) - Giacometti ist da und Wien staunt! Erstmals seit 20
Jahren ist das Werk des wohl bedeutendsten Bildhauers des 20.
Jahrhunderts in Wien zu sehen. Das Leopold Museum lud am Abend des
16. Oktober zur Vernissage und das Haus war zum Bersten voll, trotz
starker Konkurrenz von Toulouse-Lautrec über Karl Prantl bis Peter
Weibel. An diesem Abend war Wien wahrlich ein Nabel der Klassischen
Moderne und der zeitgenössischen Kunst.
Zwtl.: Erwin Wurm: Eröffnungsrede über Pflicht zu Un-Sinn in der
Kunst
Erwin Wurm, einer der wichtigsten Künstler der Gegenwart hielt die
prägnante Eröffnungsrede zur Ausstellung "ALBERTO GIACOMETTI. Pionier
der Moderne" und sprach analog zu Henry David Thoreaus Appell zur
"Pflicht des Ungehorsams" gegenüber dem Staat von der Notwendigkeit
des künstlerischen "Un-Sinns", der niemals Sinnlosigkeit bedeuten
darf und unterstrich die Wichtigkeit des Sinnbefreiten als Maxime und
als Gegenmodell zum Missbrauch der Kunst durch Institutionen, ob
Staat oder Kirche, ob selbsternannter Revolutionär oder Reaktionär.
Zwtl.: GIACOMETTI: Schau zu 20 Jahre Leopold Museum-Privatstiftung
Für Peter Weinhäupl, Managing Director des Leopold Museum und
Organisator der Ausstellung ist die Giacometti-Schau die ideale Schau
zum 20-jährigen Jubiläum der Leopold Museum-Privatstiftung. Mehr als
4,5 Millionen Besucher zählte das Haus in dieser Zeit, rund 70
Ausstellungen brachten die Großen der Kunst nach Wien: Die
französischen Impressionisten, Toulouse-Lautrec, die deutschen
Expressionisten, Barlach, Munch, natürlich immer wieder die Meister
der österreichischen Kunst wie Klimt, Schiele, Kokoschka, Kolo Moser
oder Olbrich, "Nackte Wahrheit" und nackte männer, Wolken,
Frauenbilder, Jugendstilschmuck, Fotografien von höchster Qualität
von Erich Lessing bis Christoph Lingg und vieles mehr.
Zwtl.: Austausch: Kunsthaus Zürich - Leopold Museum / Schiele -
Giacometti
Franz Smola, Kurator der Giacometti-Ausstellung und Museologischer
Direktor des Leopold Museum verwies auf ein zweites wichtiges
Jubiläum, das der Giacometti-Kooperation zugrunde liegt. Kunsthaus
Zürich-Direktor Christoph Becker plante eine Ausstellung zum
25-jährigen Jubiläum der 1989 in Zürich gezeigten
Schiele-Ausstellung. Damals wurde die Sammlung Leopold erstmals in
Ihrer ganzen Breite präsentiert, noch ehe sie im Wiener Kunstforum zu
Gast war. Nun gewann man das Leopold Museum als Hauptleihgeber für
das Aufeinandertreffen von Egon Schiele und der zeitgenössischen
Künstlerin Jenny Saville, eine Ausstellung die vergangene Woche in
Zürich die Pforten öffnete. Im Gegenzug schlug Franz Smola vor,
Giacometti nach Wien zu bringen, liegt doch die letzte Wiener Alberto
Giacometti Retrospektive schon 20 Jahre zurück. Sowohl das Kunsthaus
als auch die Alberto Giacometti-Stiftung in Zürich, die Pariser
Fondation Alberto et Annette Giacometti, das mumok sowie viele andere
bedeutende öffentliche und private Leihgeber ermöglichten eine
Ausstellung der Superlative. 150 Werke von Giacometti aber auch
seinen Zeitgenossen, von Picasso bis Mirò, von Pollock bis Bacon
geben ein lebendiges Bild der grenzenlosen Vitalität und
bahnbrechenden Kraft der in Paris zwischen den 1920er und 1950er
Jahren entstandenen Kunst.
Zwtl.: Giacometti im Kunsthaus Zürich: Schwierige Anfänge und
Sammlungserfolge
Philippe Büttner, Sammlungskonservator des Kunsthauses Zürich
berichtete vom Werden der Giacometti-Stiftung, den schwierigen
Anfängen, den Widerständen und den Sammlungserfolgen. Er berichtete
aber auch von einer tragischen Episode aus dem Leben des
hochsensiblen Künstlers. Auf der Flucht vor den in Paris
einmarschierenden Nazitruppen geriet Giacometti in einen
Fliegerangriff. Und plötzlich, inmitten des Chaos sah er einen Arm,
losgelöst von seinem Körper, eine Szene von unbeschreiblicher
Brutalität. Diesen Arm, diese hilflos ausgestreckte Hand sieht man in
einem der Plakate zur Giacometti- Ausstellung des Leopold Museum. Auf
einem Foto von Gordon Parks ragt es in skulpturaler Form ins Bild, in
dessen Zentrum der Künstler inmitten seiner unverwechselbaren
Skulpturen sitzt. In diesem einen Foto, in dieser einen Geschichte
liegt die ganze Tragik des 20. Jahrhunderts, aber auch die geniale
Fähigkeit des Künstlers dem Unbeschreiblichen eine Form zu geben.
Zwtl.: 900 Vernissagegäste: Schweizer Botschafter Bubb,Balthus
Witwe Comtesse Klossowska de Rola und Schiele-Kenner Wolfgang Georg
Fischer
Rund 900 Vernissagegäste pilgerten stundenlang durch die von
Weinhäupl Architekten nach Ideen von Franz Smola packend gestaltete
Ausstellung, die den geradezu sakralen Figuren einen würdigen Raum
bietet, einen Tempel der Kunst.
Im Leopold Museum begrüßten Elisabeth Leopold, Diethard und
Waltraud Leopold, Leopold Museum-Vorstandsvorsitzender Helmut Moser
und die Direktoren Franz Smola und Peter Weinhäupl: Christoph Bubb,
den neuen Schweizer Botschafter und seine Frau Regula Bubb, Jan
Sechter, Botschafter der Tschechischen Republik, den Chinesischen
Botschafter Zhao Bin, Michael Franz, Kultursektionschef im
Kulturministerium, Kooperationspartner und Kunsthaus Zürich Direktor
Christoph Becker, Kunsthaus Zürich Sammlungskonservator Philippe
Büttner - Ko-Kurator der Giacometti-Ausstellung des Leopold Museum
und GF der Alberto Giacometti-Stiftung Zürich - Polit-Legende Beppo
Mauhart, Nikolaus Brandstätter, Verleger des Katalogs zur
Ausstellung, Alexandre Colliex, Direktor für Entwicklung
internationale Beziehungen der Fondation Alberto et Annette
Giacometti, die charmante Comtesse Setsuko Klossowska de Rola,
Leihgeberin und Witwe des bedeutenden Künstlers und Giacometti
Freundes BALTHUS (eigentlich Balthasar Klossowski de Rola).
Eröffnungsredner und Kunstgestirn Erwin Wurm, der mit seiner
bezaubernden Gattin Lisa Mougin-Wurm gekommen war, war bei weitem
nicht der einzige Künstler-Gast an diesem Abend. Gesehen wurden u.a.
Florentina Pakosta, Maria Moser, Linde Waber, Nives Widauer, Hannes
Mlenek, Heribert Mader, Rudi Wach und Lorenz Estermann.
Auch Kunstdoyen und Giacometti-Katalogautor Wolfgang Georg Fischer
und seine Frau Jutta Fischer, in dessen Galerie einst Giacometti
persönlich Werke von Schiele bewunderte, die Galeristen Johannes
Faber und Peter Coeln (Westlicht), Giacometti-Sammler Helmut Klewan,
Kunstmanager Jürgen Weishäupl, Kunsthistoriker Christian Bauer und
viele mehr genossen die einzigartige Atmosphäre der großen
Giacometti-Schau im Leopold Museum.
Weitere Bilder unter: http://www.apa-fotoservice.at/galerie/5995
Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM /
Originalbild-Service sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at
Rückfragehinweis:
Leopold Museum-Privatstiftung
Mag. Klaus Pokorny - Presse / Public Relations
Tel.: 0043 1 525 70 - 1507
mailto:presse@leopoldmuseum.org
www.leopoldmuseum.org
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/573/aom
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