(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Immer noch wie ein Anfänger Zur politischen Zukunft von CDU-Landeschef Schierack

Geschrieben am 24-10-2014

Cottbus (ots) - Ist Michael Schierack als CDU-Landeschef noch
haltbar? Ganz unabhängig davon, was in den Sondierungsgesprächen
zwischen CDU und SPD tatsächlich gesagt wurde: Die SPD hat deutlich
gemacht, dass sie allein dem Cottbuser Mediziner die Schuld dafür
gibt, dass es nicht zu einer rot-schwarzen Koalition gekommen ist.
Weil er gezögert haben soll, als es um die Frage ging, ob er bereit
wäre, ins Kabinett zu gehen. Ob dies ein vorgeschobenes Argument ist,
sei dahingestellt. Schierack hat zumindest angedeutet, nicht
Vize-Ministerpräsident werden zu wollen. Und offensichtlich war
Rot-Rot ohnehin der Favorit der SPD. Aber wer in den
Sondierungsgesprächen was, wann, wie und warum gesagt hat, tut jetzt
ohnehin nichts mehr zur Sache. Dietmar Woidke und die SPD haben
Michael Schierack insgesamt beschädigt. Es kommt nicht von ungefähr,
dass nun die Frage auftaucht: Kann der Cottbuser noch glaubwürdige
Oppositionsarbeit leisten? "Sie hätten ja selbst regieren können" -
mit diesem Totschlagargument kann Rot-Rot jetzt jederzeit jede
CDU-Initiative in Grund und Boden versenken. Dazu kommt, dass Michael
Schierack noch immer nicht die Qualitäten eines Spitzenpolitikers
vorzuweisen hat. Bis heute wirkt er bei öffentlichen Auftritten
nervös, zuweilen fahrig. Und aus der Partei hört man immer wieder von
teils bizarren Alleingängen des Landesvorsitzenden, die mit wichtigen
Entscheidungsträgern nicht abgesprochen sind. Im Herbst 2012, als der
erst drei Jahre zuvor in den Landtag gekommene Mediziner überraschend
die Parteispitze übernahm, war das verzeihlich. Da war Schierack in
der Tat noch Anfänger. Zwei Jahre später ist das anders: Die
Brandenburger CDU kann es sich schlicht nicht mehr leisten, in
Landtag und Partei von einem Mann geleitet zu werden, der auftritt
wie ein Newcomer. Und der sich selbst wohl immer noch nicht im Klaren
darüber ist, was er eigentlich ist - Arzt oder Politiker? Zumal schon
ein Blick auf die Sitzordnung des Potsdamer Landtags zeigt, dass sich
die politische Lage in Brandenburg grundlegend gewandelt hat. Da
sitzt die CDU nicht mehr zwischen FDP und SPD, sondern zwischen AfD
und SPD. Und die AfD wirbt ungeniert im konservativen Lager, in den
Hochburgen der CDU. Die Union steht politisch deswegen vor einem
Zweifrontenkrieg, der nach guter Strategie, brillanter Rhetorik,
Kreativität und Medienpräsenz verlangt. Sie tut deswegen gut daran,
sich nach neuen Namen umzuschauen. Noch einmal jedenfalls sollten die
Brandenburger Christdemokraten nicht den Fehler machen, mit nur zwei
Jahren Vorlauf einen Spitzenkandidaten aufzubauen.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

554086

weitere Artikel:
  • Westfalenpost: Monika Willer zur Theater-Debatte Hagen (ots) - Das Theater Hagen kommt mit dem niedrigsten Zuschuss unter den NRW-Opern aus. Trotzdem hat die hoch verschuldete Stadt Mühe, ihre traditionsreiche Bühne in die Zukunft zu führen. Der Sparzwang hängt wie ein Damokles-Schwert über allen NRW-Theatern. Die Häuser haben die kommunale Finanzkrise zwar nicht verursacht, aber sie könnten an ihr zugrunde gehen. Vor dem Hintergrund der zahlreichen Anstrengungen zur Rettung des kulturellen Erbes der Stadttheater ist es peinlich, wie kenntnislos der Bund der Steuerzahler die Theaterstatistik mehr...

  • Westfalenpost: Kut Pries zum EU-Klimagipfel Hagen (ots) - Langfristig ist klar, worum es geht. Die Erwärmung der Erdatmosphäre darf gegenüber vorindustriellen Zeiten höchstens um zwei Grad steigen. Das ist nur zu erreichen, wenn bis 2050 der Ausstoß an Treibhausgasen im Vergleich zu 1990 um die Hälfte gedrosselt werden kann. In den Industrieländern sind sogar bis zu 95 Prozent Rückgang nötig. Was da auf dem Spiel steht, hat Gipfel-Chef Van Rompuy in Brüssel auf den Punkt gebracht: "Letztlich geht es ums Überleben." Werden die Beschlüsse der großen Aufgabe gerecht? Gemessen mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: zu Karstadt-Schließung: Stuttgart (ots) - Nicolas Berggruen versucht, die Welt zu retten, ist aber schon bei Karstadt gescheitert. Unter dem Ex-Eigentümer hat der Warenhauskonzern viel Zeit verloren. In der Zwischenzeit sind in Stuttgart mit dem Milaneo und dem Gerber riesige Konkurrenten auf den Markt getreten - von Amazon & Co. ganz zu schweigen. Als die Konkurrenz aufrüstete, herrschte bei Karstadt Stillstand. Und in den Markt drängen nun auch Firmen, die noch gar nicht präsent sind. Möglich, dass Investor Benko davon ausgeht, einige seiner Häuser mehr...

  • Badische Neueste Nachrichten: Länderfusion Kommentar von Martin Ferber Karlsruhe (ots) - Weniger Länder braucht das Land. Dem Föderalismus ist nicht gedient, wenn die Länder, wie derzeit bei der Flüchtlingspolitik offenbar wird, nicht in der Lage sind, ihre originären Aufgaben zu erfüllen und am Tropf des Bundes hängen. Der Bund wiederum kann kein Interesse daran haben, dauerhaft eine Reihe von Habenichtsen und Bittstellern durchfüttern zu müssen, die neben den leistungsstarken Ländern nicht bestehen können. Pressekontakt: Badische Neueste Nachrichten Klaus Gaßner Telefon: +49 (0721) 789-0 redaktion.leitung@bnn.de mehr...

  • Rheinische Post: Deutschland bekommt zwei weitere Ebola-Labore Düsseldorf (ots) - In Deutschland wird es bald mehr Speziallabore geben, in denen Ebola-Blutproben analysiert werden können. Das teilte Prof. Stephan Becker, Virologe an der Uniklinik Marburg und Leiter des dortigen Ebola-Labors, in einem Gespräch mit der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe) mit. Kurz vor der Eröffnung stünden Labore im Berliner Robert-Koch-Institut und im Friedrich-Löffler-Institut, das seinen Hauptsitz auf der Ostseeinsel Riems hat; damit gäbe es (neben demjenigen im Hamburger Bernhard-Nocht-Institut) mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht