Allg. Zeitung Mainz: Abschiedsgeschenk/Kommentar zur Ferienregelung
Geschrieben am 09-11-2014 |
Mainz (ots) - Wie sehr Eltern das Thema Pfingstferien umtreibt -
gerade nach dem sehr späten Sommerferienbeginn in diesem Jahr - hatte
eine Online-Umfrage des rheinland-pfälzischen Landeselternbeirates
deutlich gemacht. Dies und auch der Druck durch die öffentliche
Diskussion in den Medien, zusätzlich angeheizt vom politischen Gegner
CDU, haben Wirkung gezeigt: SPD-Bildungsministerin Doris Ahnen hat
ihre jahrelange grundsätzliche Skepsis gegenüber Pfingstferien über
Bord geworfen. Ihr aktueller Vorschlag, Pfingst- und eventuell auch
Winterferien je nach Lage der anderen Ferien flexibel anzubieten, ist
nicht nur ein "Abschiedsgeschenk" an die Eltern zum Ende ihrer Ära
als Bildungsministerin in Rheinland-Pfalz. Erneut zeigt Ahnen mit
diesem Sonderweg, wie schon zuvor mit ihrem Alleingang bei der
zurückhaltenden Einführung von G8, dass sie pragmatische Lösungen
sucht. Offen ist jedoch, wie die Nachbarländer Hessen und Saarland
nun darauf reagieren, die sich normalerweise mit Rheinland-Pfalz
abstimmen. Werden sie mit Blick auf "grenzübergreifende" Schulbesuche
nachziehen oder wird es Proteste geben? Das Grundproblem der in
Deutschland zum Teil ungerecht verteilten Ferien liegt aber nicht bei
den Ländern, die nur für die Termine der kleinen Ferien zuständig
sind. Es liegt bei der Kultusministerkonferenz, die über die großen
Sommerferien entscheidet. Seit Jahren traut man sich dort nicht, den
Konflikt mit Bayern und Baden-Württemberg auszutragen, die nicht am
rollierenden System teilnehmen und stur auf ihren späten Sommerferien
beharren. Dafür gibt es keine plausible Begründung.
Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Karsten Gerber
Newsmanager
Telefon: 06131/485932
desk-zentral@vrm.de
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