(Registrieren)

Gesamt.Kunst.Werk: Arik Brauer im Leopold Museum - BILD

Geschrieben am 13-11-2014

Große Retrospektive zum 85. Geburtstag des bedeutenden Malers,
Multitalents und Zeitzeugen

Wien (ots) - Das Leopold Museum widmet dem bedeutenden
österreichischen Universalkünstler und Protagonisten der Wiener
Schule des Phantastischen Realismus Arik Brauer von 14. November 2014
bis 16. Februar 2015 eine umfassende Retrospektive. "Nach der vor
kurzem eröffneten Schau, die uns den ganzen Giacometti zeigt, sieht
man nun im Leopold Museum den ganzen Brauer", verkündete Franz Smola,
Museologischer Direktor des Leopold Museum, stolz anlässlich der
Pressekonferenz zur Ausstellung.

Zwtl.: Gesamt.Kunst.Werk: Querschnitt durch Brauers Schaffen

Unter dem Titel "ARIK BRAUER. Gesamt.Kunst.Werk" präsentieren die
Kuratoren Franz Smola und Alexandra Matzner einen beeindruckenden
Querschnitt durch Brauers Schaffen, von der Akademiezeit bis zur
Gegenwart, von den Werken der Pariser Jahre bis zu den in Israel
entstandenen Arbeiten. Gezeigt werden rund 270 Objekte, darunter ca.
85 Gemälde, aber auch Zeichnungen, Skulpturen, Keramik, Schmuck und
Gobelins. Darüber hinaus geben Dokumente, Fotografien von
Bühnenbildern und den von Brauer gestalteten Bauwerken sowie
ausgewählte Brauer-Bücher und Schallplatten und ein eigens
produzierter Film Einblick in das vielseitige Oeuvre des
Gesamtkünstlers. Viele der gezeigten Gemälde aber auch eine Gruppe
von mythologischen Zeichnungen.

Zwtl.: Ausstellungsarchitektur von Gustav Peichl: Die
"Brauer-Plaza"

Die Gestaltung der außergewöhnlichen Ausstellungsarchitektur der
Brauer-Schau des Leopold Museum stammt aus der Feder des
herausragenden Architekten Gustav Peichl. 2009 hatte Peichl bereits
die Ernst Barlach-Ausstellung des Leopold Museum mittels einer
"Barlach-Avenue" gekonnt in Szene gesetzt. Für die Brauer-Ausstellung
kreierte er nun die "Brauer-Plaza" im Unteren Atrium des Museums, für
die er den "Pavillon" - eine prismatische Turmkonstruktion - und
mehrere pyramidenförmige Vitrinen gestaltete, die sich "sehr dem
Betrachter zuneigen" (Peichl). Die Installation wird durch am Boden
angebrachte blaue Orientierungslinien vernetzt. Peichl verwies bei
der Pressekonferenz auf seine vielfältigen internationalen
Ausstellungsgestaltungen, u.a. in Deutschland und Frankreich, hob in
diesem Konnex die Zusammenarbeit mit dem Leopold Museum als
"besonders angenehm" hervor. Er verstehe seine Beteiligung an diesem
Ausstellungsprojekt als uneingeschränkte Hommage an den
Studienkollegen, den humorvollen Freund, "sinnvollen Maler" und
Weggefährten Arik Brauer, der "ein Künstler der Zukunft" sei und mit
Sicherheit in die Kunstgeschichte eingehen werde.

Zwtl.: Kino und Live-Malaktion

Im Inneren des Turmes befindet sich ein Kino, in dem ein eigens
für die Ausstellung produzierter Film Szenen aus dem Leben und
Schaffen Arik Brauers zeigt. Arik Brauer bemalt die sechs Wände des
Pavillons an sechs Sonntagen live mit Szenen zur Schöpfungsgeschichte
(23.11., 07.12., 14.12.2014, 18.01., 01.02., 08.02.2015). An jedem
dieser Sonntage haben die Ausstellungsbesucher drei Stunden lang, von
10 bis 13 Uhr, die Möglichkeit der Entstehung eines
"Schöpfungstag-Bildes" mitzuerleben.

Zwtl.: Wien, Paris, Haifa

Arik Brauer, 1929 in Wien geboren, lebt und arbeitet auch heute
noch in seiner Heimatstadt Wien. In seinem Leben spielten aber auch
Paris und Israel, wo seine Frau Naomi und er bis heute jedes Jahr in
Haifa mehrere Monate verbringen, eine wichtige Rolle.

Zwtl.: Zum 85. Geburtstag: Würdigung des Schaffens

Anlass für diese Gesamtschau ist der 85. Geburtstag Arik Brauers,
den der Künstler heuer im Jänner feierte. Das Jubiläum bietet
Gelegenheit zur Würdigung des Schaffens eines mit einem beispiellosen
Multitalent gesegneten Künstlers und "Medienstars" aber auch eines
wunderbaren Menschen, Familienvaters aus Leidenschaft, und nicht
zuletzt wichtigen Zeitzeugen eines dramatischen Jahrhunderts. Für
Arik Brauer ist eine Schau im Leopold Museum "ein Höhepunkt im Leben
jedes Künstlers". Diese Ausstellung markiere einen "kunsthistorischen
Einschnitt" und sei vor 20 Jahren so noch nicht denkbar gewesen.
Anlässlich der Ausstellungseröffnung wird Journalist und
Dokumentarist Hugo Portisch Arik Brauers Leistungen würdigen. Um
Brauers Arbeiten zu verstehen, schadet es natürlich nicht sich über
die Entstehungsgeschichte zu informieren, man muss sich in sein Werk
aber vor allem auch einfühlen, sich auf seine Welt, seinen Kosmos
einlassen und ihn auf der "Suche nach einer neuen Art des Lebens"
(Alexandra Matzner) begleiten. Brauers Werke sind technisch von
höchster Qualität, er ist gleichsam der jüngste unter den Alten
Meistern aber auch einer der lebendigsten und kreativsten unter den
lebenden Künstlern.

Zwtl.: Die Themen der Ausstellung

Die Ausstellung gliedert sich in mehrere Themen: Neben einem
retrospektiven Teil zum frühen Schaffen zwischen 1945 und 1970 liegt
der Fokus auf den Themen Krieg und Unterdrückung, Umwelt, Judentum
und Mythologie. Nicht nur Ölgemälde, sondern auch eine Auswahl an
Tempera-Arbeiten sowie Zeichnungen und Terrakotta-Skulpturen sowie
eine Auswahl von Gegenständen angewandter Kunst sind in der
Ausstellung zu sehen.

Zwtl.: Brauer im Herbst

Auch neuere und neueste Arbeiten Brauers werden im Leopold Museum
gezeigt, u. a. das speziell für diese Ausstellung geschaffene
Selbstbildnis: "Arik Brauer im Herbst" (2014), das auch als
Katalogcover und Plakatmotiv ausgewählt wurde. Arik Brauer zu diesem
Gemälde: "Herbst und Lebensende können ein wunderbarer
Lebensabschnitt sein - mit ruhiger, milder Luft und Farben, die immer
da waren, aber nur in diesem Zeitraum sichtbar werden."

Zwtl.: Kampf gegen Krieg und Unterdrückung

Wie ein roter Faden ziehen sich die Themen "Krieg und
Unterdrückung" durch das Werk des Künstlers. Die "Hakenkreuzigung"
(2004) oder die "Steinigung" (2014) sind beredte Zeichen gegen
Borniertheit, Hass und Chauvinismus. "Die Glocke der Freiheit" (2014)
ist der Aufruf zum Kampf der Frauen für ihre endgültige Befreiung vom
Joch der Männer, das in Afrika und Asien - und nicht nur dort - oft
noch schwer auf den Schultern des weiblichen Geschlechtes lastet.
Arik Brauer: "Die unterdrückten Frauen der dritten Welt haben
begonnen, die Glocke der Freiheit zu läuten. Es wird die größte
Revolution aller Zeiten". Das Bild "Shahid" (2005-2010)
versinnbildlicht in meisterhafter Komposition und erschreckender
Drastik ein Selbstmordattentat, das das Schicksal des Attentäters
ebenso besiegelt wie jenes der unschuldigen Opfer.

Zwtl.: Zeitthemen als Phantasielandschaften

Themen der Zeit verpackt der Künstler in Phantasielandschaften, so
etwa die Mondlandung ("Zurück vom Mond", 1968) oder den zunehmenden
Straßenverkehr ("Autounfall", 1961). Brauer nutzt oft "die
Verführungskraft schöner Bilder" und kräftiger Farben um auf
unangenehme aber wichtige Themen aufmerksam zu machen.

Zwtl.: Herausragend: "Der Regenmacher von Karmel"

Besonders hervorzuheben sind das in Paris entstandene "Tag- und
Nachttriptychon" (1961-1962) und "Der Regenmacher von Karmel" (1964),
ein Hauptwerk Brauers, das nach seinem frühen Ankauf durch einen
privaten Sammler in dieser Ausstellung erstmals wieder öffentlich zu
sehen ist. Das herausragende Bild bezieht sich auf Elias, jenen
Propheten der im Alten Testament als Regenmacher auftritt, der die
Macht hat über Dürre oder Fruchtbarkeit stiftenden Niederschlag zu
entscheiden. Die Zerstörungskraft und Gefahr der Atomkraft
thematisiert Brauer wiederholt, so etwa im "Tschernobyl-Triptychon"
(1996/97).

Zwtl.: "Mein Vater im Winter": zentrales Werk der Ausstellung

Wohl das Schlüsselwerk der Ausstellung ist "Mein Vater im Winter"
(1983/84), eine tieftraurige und wunderbar sanfte Hommage an das
tragische Schicksal des heißgeliebten Vaters, der 1944 in einem KZ in
Riga von den Nazi-Schergen ermordet wurde. Das Bild zeigt den Vater
in einer Schneelandschaft, umgeben von Lagermauern, eingehüllt in
eine von einem SS-Soldaten gereichte Decke, die ihm Wärme spendet,
die Trost aber nicht mehr Rettung bedeutet. Elisabeth Leopold kam bei
der Betrachtung dieses Bildes, dem Sie einen Aufsatz im Katalog zur
Ausstellung gewidmet hat "der Gedanke, dass auch die Phantastischen
Realisten wieder in der Weltkunst ihren Platz finden werden. Ein Bild
wie "Der Vater im Winter" steht ihrer Meinung nach "in der ersten
Reihe."

Zwtl.: Brauers Malerei: Unverwechselbarer Beitrag zur Kunst des
20. und frühen 21. Jahrhunderts

Für Ausstellungkurator Franz Smola, Museologischer Direktor
(interim.) des Leopold Museum, "leistet Brauers Malerei zweifellos
einen eigenständigen, unverwechselbaren Beitrag zur Kunst des 20. und
frühen 21. Jahrhunderts." Leopold Museum Managing Director Peter
Weinhäupl richtet den Dank "an den Künstler Arik Brauer, der mit
seiner ungeheuren Energie viel zum Gelingen dieses Projekts
beigetragen hat, ebenso wie an den Architekten Gustav Peichl, der mit
großem Feingefühl und Esprit die Gestaltung der Schau
bewerkstelligte." Ko-Kuratorin Alexandra Matzner fasziniert an
Brauer, dass das, was auf den ersten Blick harmonisch und freundlich
erscheint, bei genauer Betrachtung schnell ins Gegenteil umschlagen
kann." Katalogautor Stefan Kutzenberger, er produzierte mit seiner
Frau Riike Kutzenberger den Film zur Ausstellung, verweist auf "diese
Kraft, eine große, verbindende, antifaschistische Kraft, die Arik
Brauers Kunst unentbehrlich in Österreich macht."

Zwtl.: Der Katalog zur Ausstellung

ARIK BRAUER. Gesamt.Kunst.Werk Zur Ausstellung ist ein
umfangreicher Katalog erschienen, herausgegeben von Franz Smola und
Alexandra Matzner, mit Beiträgen von Franz Smola, Peter Weinhäupl,
Elisabeth Leopold, Alexandra Matzner und Stefan Kutzenberger in
deutscher Sprache mit englischen Zusammenfassungen.206 Seiten, 180
Abbildungen, ISBN 978-3-9503018-6-1 Preis Euro 19,90,erhältlich im
Leopold Museum-Shop

Arik Brauer. Gesamt.Kunst.Werk. 14.11.14 bis 16.2.15, Leopold
Museum, Wien, täglich außer Dienstag, 10-18 Uhr, Donnerstag 10-21
Uhr.

Weitere Bilder unter: http://www.apa-fotoservice.at/galerie/6164
und ab 14.11. unter: http://www.apa-fotoservice.at/galerie/6162

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM /
Originalbild-Service sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

Rückfragehinweis:
Leopold Museum-Privatstiftung
Mag. Klaus Pokorny - Presse / Public Relations
Tel.: 0043 1 525 70 - 1507
mailto:presse@leopoldmuseum.org
www.leopoldmuseum.org

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/573/aom

*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

555338

weitere Artikel:
  • Mitteldeutsche Zeitung: Kulturpolitik Bund sichert Finanzierung des Bauhaus-Museums in Dessau Halle (ots) - Die Finanzierung des künftigen Bauhaus-Museums in Dessau ist gesichert, meldet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Freitagausgabe) unter Berufung auf politische Kreise in Sachsen-Anhalt und Berlin. Demnach beschloss der Haushaltsausschuss des Bundestages heute Nachmittag in seiner Haushalts-Bereinigungssitzung die Bereitstellung von 12,5 Millionen Euro zur anteiligen Finanzierung des Museums, das bis 2019 im Stadtpark von Dessau entstehen soll. Die zweite Hälfte von 12,5 Millionen Euro finanziert das Land mehr...

  • neues deutschland: "Mosaik"-Schöpfer Hannes Hegen verstorben Berlin (ots) - Johannes Hegenbarth, unter dem Namen Hannes Hegen als Schöpfer der legendären Comic-Zeitschrift "Mosaik" bekannt, ist tot. Wie der Lehmstedt-Verlag, der die Comic-Reihe verlegt, am Donnerstag gegenüber der Tageszeitung "neues deutschland" betätigte, verstarb Hegenbarth bereits am 8. November im Alter von 89 Jahren in Berlin. Johannes Hegenbarth wurde am 16. Mai 1925 in Böhmisch-Kamnitz (heute Ceská Kamenice) als Sohn eines Glasgraveurs geboren. Nach der Rückkehr aus dem Zweiten Weltkrieg und der Vertreibung aus mehr...

  • neues deutschland: "Mosaik"-Schöpfer Hannes Hegen tot Berlin (ots) - Johannes Hegenbarth, unter dem Namen Hannes Hegen als Schöpfer der legendären Comic-Zeitschrift "Mosaik" bekannt, ist tot. Wie der Lehmstedt-Verlag, der die Comic-Reihe verlegt, am Donnerstag gegenüber der Tageszeitung "neues deutschland" betätigte, verstarb Hegenbarth bereits am 8. November im Alter von 89 Jahren in Berlin. Johannes Hegenbarth wurde am 16. Mai 1925 in Böhmisch-Kamnitz (heute Česká Kamenice) als Sohn eines Glasgraveurs geboren. Nach der Rückkehr aus dem Zweiten Weltkrieg siedelte sich die Familie mehr...

  • SKODA macht das cinefest Hamburg mobil (FOTO) Hamburg/Weiterstadt (ots) - - Ehren-Oscar-Preisträger Kevin Brownlow hat seinen Debütfilm im Gepäck - Fahrzeugpartner SKODA ist mit seinem komfortablen Shuttle-Service dabei - Schwerpunkt sind Dokumentationen der 1960er und 1970er Jahre Das 'Who is Who' der nationalen und internationalen Dokumentarfilmer trifft sich vom 15. bis 23. November beim cinefest in Hamburg, darunter Grimme-Preisträger Rolf Schübel und Ehren-Oscar-Preisträger Kevin Brownlow. 'Gegen?Öffentlichkeit! Neue Wege im Dokumentarischen' mehr...

  • phoenix-Programmhinweis: Preisgekrönter Dokumentarfilm - Die Arier - Samstag, 15. November 2014, 22.30 Uhr Bonn (ots) - Die Filmemacherin und Moderatorin Mo Asumang ist für ihren Dokumentarfilm "Die Arier" mit dem Regiepreis "Metropolis" ausgezeichnet worden. phoenix zeigt diese entlarvende, sehr persönliche filmische Aufarbeitung von Rassismus am Samstag, 15. November 2014 um 22.30 Uhr. Die afrodeutsche Regisseurin Mo Asumang hat sich für ihren Film auf die Suche nach den Ursprüngen des Arierbegriffs und dessen Missbrauch durch Rassisten gemacht. Sie besuchte Propaganda-Veranstaltungen der selbsternannten Arier in Gera, Wismar mehr...

Mehr zu dem Thema Alles rund um die Kultur

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Pinocchio erreicht Gold in Deutschland mit Top-3-Hit "Klick Klack" - "Mein Album!" erscheint am heutigen Tag - Neue Single "Pinocchio in Moskau (Kalinka)" folgt am 17. März

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht