Putenhalter zeigen sich selbstkritisch und vorwärtsgewandt:
"Zuversichtlich, Antibiotika-Einsatz in drei Jahren zu halbieren"
Geschrieben am 24-11-2014 |
Berlin (ots) - Das von der Geflügelwirtschaft initiierte
Antibiotikamonitoring im QS-System liefert erstmals verlässliche
Daten zum bundesweiten Antibiotikaeinsatz in der Putenhaltung. Die
Ergebnisse erfüllen die Branche nicht mit Zufriedenheit: Nach
Auskunft von QS wurden für 94 Prozent der Putenbetriebe Meldungen zur
Abgabe von Antibiotika in der Datenbank erfasst. Damit ist zwar noch
keine Aussage über die konkrete Therapiehäufigkeit und -dauer
getroffen, gleichwohl nimmt Thomas Storck, Vorsitzender des Verbandes
Deutscher Putenerzeuger (VDP) und Vizepräsident des Zentralverbandes
der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG), die Situation sehr ernst:
"Wir haben das Ziel, hier besser zu werden. Wir haben das Problem
erkannt und arbeiten intensiv an Lösungen, die sich bereits in den
kommenden Monaten positiv auswirken werden."
Noch vor staatlicher Datenbank: Branche geht mit wichtigem Thema
offen um
Über die Vergabe eines konkreten Antibiotikums entscheidet
ausschließlich der Tierarzt nach vorheriger Untersuchung der Puten,
Diagnose und Erstellung eines Antibiogramms. Gemeinsam mit den
Tierärzten haben die Putenhalter durch das frühzeitige "Benchmarking"
innerhalb des QS-Systems schon jetzt die Möglichkeit,
Verbesserungspotenziale auszuloten. Namentlich nennt Storck den
verstärkten Einsatz stallspezifischer Impfstoffe zur gezielten
Vorbeugung von Krankheiten, die positiven Auswirkungen der
"Puten-Eckwerte" auf die Tiergesundheit und die zu erwartenden
genetischen Fortschritte bezüglich der Widerstandsfähigkeit der
Tiere. Storck ist optimistisch, in der deutschen Putenhaltung eine
deutliche Senkung der Antibiotikagaben erzielen zu können: "Wir als
Branche sind zuversichtlich, den Antibiotika-Einsatz bei Puten in den
kommenden drei Jahren zu halbieren. An diesem Ziel wollen wir uns
auch messen lassen." Vor dem Hintergrund dieser von der Branche mit
Nachdruck gewollten Reduzierung der Antibiotikabehandlungen sei eine
gesicherte Datengrundlage unverzichtbar, so Storck: "Es ist gut, dass
wir das QS-Monitoring noch vor der staatlichen Datenbank auf den Weg
gebracht haben und damit gezeigt haben, wie offen wir als Branche mit
diesem wichtigen Thema umgehen."
"Antibiotikaresistenzen sind nicht allein Thema der Tierhaltung"
Der deutschen Putenwirtschaft ist eine seriöse und ganzheitliche
wissenschaftliche Betrachtung des Themas Antibiotika und
Antibiotikaresistenzen wichtig. "Als Tierhalter wissen wir um unsere
Verantwortung und wollen uns nicht davor drücken", betont Storck.
Zugleich verweist er jedoch darauf, dass das Thema Resistenzen nicht
allein für die Nutztierhaltung relevant sei, sondern zu einem
erheblichen Teil die Humanmedizin und insbesondere die
Krankenhaushygiene in die Verantwortung nehme, wie unter anderem der
DAK-Antibiotika-Report 2014 zeige. Storck: "Wir sind an einem
gesellschaftlichen Konsens interessiert und wehren uns dagegen, durch
einseitige Berichterstattung in dieser so wichtigen Frage den
schwarzen Peter zugeschoben zu bekommen." Storck verweist auf
bisherige zentrale Erfolge in der Nutztierhaltung: So sind im Jahr
2013 mit insgesamt 1.452 Tonnen bereits rund 250 Tonnen weniger
Antibiotika als im Vorjahr in der Tierhaltung eingesetzt worden.
Besonderes Augenmerk kommt dem Einsatz von Fluorchinolonen zu, die
als sogenanntes Reserveantibiotikum auch in der Humanmedizin große
Bedeutung haben. Hierzu verweist der VDP auf eine entsprechende
Einschätzung durch den Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt):
In einer Pressemitteilung hatte bpt-Präsident Dr. Hans-Joachim Götz
im August 2014 den Einsatz von Fluorchinolonen mit dem
niedrigpathogenen Influenzageschehen bei Puten und damit
einhergehenden bakteriellen Sekundärinfektionen im Verlauf des Jahres
begründet.
Putenfleisch ist frei von Antibiotikarückständen
Wichtig ist der Putenwirtschaft die Botschaft, dass der Einsatz
von Antibiotika während der Aufzucht keine negativen Auswirkungen auf
die Qualität des Fleisches hat. So bestätigt das Bundesamt für
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) jedes Jahr aufs
Neue in seinem Nationalen Rückstandskontrollplan, dass Putenfleisch
frei von gesundheitlich bedenklichen Antibiotikarückständen ist.
Pressekontakt:
ZDG Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V.
Christiane von Alemann
Claire-Waldoff-Str. 7 | 10117 Berlin
Tel. 030 288831-40 | Fax 030 288831-50
E-Mail: c.von-alemann@zdg-online.de | Internet: www.zdg-online.de
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