Börsen-Zeitung: Auf glattem Parkett, Kommentar zur Bundesbank von Bernd Wittkowski
Geschrieben am 25-11-2014 |
Frankfurt (ots) - Die Bundesbank macht sich Sorgen um die
Ertragssituation der deutschen Banken und Sparkassen. Wenn sich die
Behörde, wie Vorstandsmitglied Andreas Dombret sagt, "im öffentlichen
Interesse" für nachhaltig auskömmliche Gewinne der Branche
starkmacht, ist das aller Ehren wert. Am Zusammenhang zwischen der
Ertragslage des Kreditgewerbes und der Stabilität des Finanzsystems,
somit an der Zuständigkeit der Bundesbank für das Thema gibt es
nichts zu deuteln. Eine Institution, die - auch unter den veränderten
Vorzeichen des neuen europäischen Aufsichtsregimes - für die
Überwachung der Banken mitverantwortlich ist, muss daran interessiert
sein, dass die von ihr kontrollierten Institute solide wirtschaften.
So weit, so gut. Sobald die Bundesbank aber mehr oder weniger
dezente Hinweise gibt, wie ihre Pappenheimer Konzernstrategien oder
geschäftspolitische Entscheidungen ausrichten sollten, um die
beklagten Ertragsprobleme zu lösen, wagt sie sich auf ein glattes
Parkett. Das zeigte sich auch bei der Vorstellung des
Finanzstabilitätsberichts. Man kann es nicht oft genug wiederholen:
Wir leben in einer Marktwirtschaft mit möglichst freiem Wettbewerb.
Da kann ein Zustand, der von Anbietern als Problem empfunden wird,
aus Sicht der Kunden höchst willkommen sein. Auch an relativ
günstigen Preisen besteht ein allgemeines Interesse. Konflikte
zwischen divergierenden Interessen möge der Markt entscheiden. Die
Bundesbank sollte sich da raushalten.
Das gilt jenseits dieser grundsätzlichen ordnungspolitischen Frage
auch für konkrete Empfehlungen wie jene, der zinsertraglastige
Bankensektor müsse mehr Provisionseinnahmen generieren und namentlich
dem Mittelstand über den Kredit hinaus Dienstleistungen wie
Absicherungsgeschäfte und Zahlungsverkehr anbieten. Das geht in
beiden Punkten haarscharf an der Realität vorbei. Ad 1:
Ertragsdiversifizierung kann sicher sinnvoll sein, aber gerade der
deutsche Gesetzgeber hat sich mit großem "Erfolg" bemüht, Banken und
Sparkassen provisionsträchtige Tätigkeiten wie etwa die
Anlageberatung zu vergällen. Ad 2: Die erwähnten
Mittelstandsgeschäfte bietet längst jede Provinzsparkasse oder
Raiffeisenbank in der Walachei an, in der Regel über Landesbanken
oder Spitzeninstitute, zu deren Kernaufgaben solche Verbundleistungen
gehören.
Man merkt schnell: Allzu innovative Ideen zur Bekämpfung der
Ertragsschwäche der Banken hat auch die Bundesbank nicht auf Lager.
Es wäre auch wirklich erstaunlich, wenn es solche gäbe und die
Branche nicht alleine darauf gekommen wäre.
Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
556099
weitere Artikel:
- WAZ: Finger weg vom Börsengang. Kommentar von Wolfgang Mulke zur Bahn Essen (ots) - Verspätungen bei der Bahn sind für die Fahrgäste
immer ärgerlich. Doch der neue Unpünktlichkeitsrekord ist nicht so
spektakulär wie er erscheint. Etliche Naturereignisse wie das
Elbehochwasser im vergangenen Jahr haben für Verwerfungen im Fahrplan
gesorgt. Natürlich kommt ein alter Witz angesichts der Zahlen nach
wie vor gut an: Die Bahn hat vier Probleme, Frühling, Sommer, Herbst
und Winter. Aus der Statistik ablesbar ist aber ein anderes Ergebnis:
Bis zum Termin des geplanten Börsengangs ging es mit der Verspätung
klar mehr...
- Südwest Presse: Kommentar zu Ferguson, Ausgabe vom 26.11.2014 Ulm (ots) - Kommentar zu Ferguson, Ausgabe vom 26.11.2014 Als
Barack Obama vor sechs Jahren zum ersten afro-amerikanischen
Präsidenten in der Geschichte der USA gewählt wurde, schien das
Entspannung für die seit Jahrhunderten angespannten Beziehungen
zwischen Farbigen und Weißen zu bedeuten. Doch die Entscheidung der
Geschworenenkammer in Ferguson, den Todesschützen Darren Wilson nicht
einmal anzuklagen, kommt einem Rückschritt gleich. Eine Mehrheit der
Afro-Amerikaner sieht sich nach diesem Votum erneut als Opfer einer
Justiz, in mehr...
- Mcor Technologies erweitert seine Kampagne "Drei Jahre kostenloser 3D-Druck" auf alle Schulen weltweit -- Beispielloses Angebot macht den bereits kostengünstigsten
3D-Druck für Schulen auf der ganzen Welt praktisch gratis
Dunleer, Irland (ots/PRNewswire) - Mcor Technologies Ltd
[http://www.mcortechnologies.com/], Hersteller der einzigen
Produktfamilie mit papierbasierten Desktop-3D-Druckern der Welt, hat
heute bekanntgegeben, dass jede Schule weltweit, die einen Mcor IRIS
3D-Drucker anschafft, drei Jahre lang unbegrenzt kostenlose
Verbrauchsmaterialien für ihren papierbasierten 3D-Drucker erhalten
wird.* Dieses erweiterte Angebot mehr...
- Curcumin mit bislang höchster Bioverfügbarkeit erstmals in Europa erhältlich TOKYO, 25. November 2014 /PRNewswrie/ -- Theravalues Corporation
ist stolz, auf der Hi Europe 2014 den Start von Theracurmin® Super
auf dem europäischen Markt anzukündigen.
Es handelt sich um das Curcumin mit der bislang höchsten
Bioverfügbarkeit, mit einer Kombination aus amorpher
(nicht-kristalliner) Technologie und gemäß europäischen Vorschriften
zugelassenen Inhaltsstoffen.
Curcumin ist ein gelbes Pigment, das sich im Gewürz Kurkuma
(Curcuma longa) findet und dem antioxidative, entzündungshemmende,
krebshemmende, mehr...
- Nanalysis startet neues Labortisch-NMR-Spektrometer Calgary, Alberta (ots/PRNewswire) -
Nanalysis freut sich darüber, das NMReady 60 Pro vorzustellen,
sein neues Labortisch-NMR-Spektrometer. Mit seiner Fähigkeit zum
Umgang mit verschiedenen Kerntypen und erhöhten Empfindlichkeit hebt
das NMReady 60 Pro die Standards in Sachen NMR-Leistung auf dem
Labortisch. Das neue Produkt zeichnet sich durch die Unterstützung
von Protonen-, Fluor-, Phosphor-, Bor-, Lithium- und
Kohlenstoffkernen, eine Auflösung im Bereich von unter 1 Hz,
heteronukleare 2D-Versuche und eine Empfindlichkeit mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|